Ferkeln einen guten Start ins Leben geben

In den ersten Lebenswochen reagieren Saugferkel äußerst empfindlich auf alle Umwelteinflüsse. Geringe Energiereserven, eine schwache Thermoregulation und ein Immunsystem, das sich erst noch aufbauen muss, machen sie anfällig für unterschiedlichste Krankheitserreger. Große Würfe, die in der Regel mit leichteren Ferkelgewichten bei der Geburt einhergehen, verschärfen die Situation und können in der Folge zu höheren Mortalitätsraten führen. Ein sorgfältiges Management und regelmäßige Tierbeobachtung durch geschulte und engagierte Fachkräfte helfen, die richtigen Weichen für eine erfolgreiche Ferkelaufzucht und spätere bestmögliche Mastergebnisse zu stellen.

Grundlegend ist eine gesunde und bedarfsgerecht gefütterte Sau, die durch ihre genetischen Eigenschaften und ihre Körperkondition die Voraussetzung für gesunde und möglichst gleichmäßige Ferkel schafft. Erfolgreiche Betriebe behalten daher den Gesundheitsstatus ihres Bestandes fest im Blick und setzen alles daran, die Einschleppung von fremden Keimen so weit wie möglich zu minimieren. Dabei bedenken sie auch Bereiche wie Futtergewinnung und Ferkeltransport. Sie bewerten und dokumentieren außerdem die Körperkondition jeder einzelnen Sau und stimmen ihre Fütterung daraufhin ab.

Geburtsbedingungen optimieren
Die Vermeidung von Stress ist eine Grundlage für gesunde Schweine. Ruhe im Abferkelstall ist oberstes Gebot. Bewährt hat es sich auch Alt- und Jungsauen abwechselnd nebeneinander aufzustallen. Die Sau schätzt eine kühle Umgebung von 21 °C, was sowohl in den Wintermonaten als auch in den Sommermonaten gewährleistet sein sollte; ihre Körpertemperatur muss unter 39,3°C liegen. Sauberes Wasser in ausreichender Menge sollte selbstverständlich sein. Dennoch ist es angebracht, Tränken und Wasserqualität am Nippel zu überprüfen und Tränkeleitungen vor dem Einstallen ablaufen zu lassen. Hinter der Sau empfiehlt es sich, Stoff- oder Gummimatten zu legen. Die Geburt selbst sollte zügig ablaufen, damit auch die später geborenen Ferkel das überlebenswichtige Kolostrum erhalten. Schließlich nimmt die Konzentration der wichtigen Immunglobuline im Kolostrum sehr schnell ab. Es ist daher sinnvoll, stündlich einen Durchgang zur Tierbetreuung zu machen, um bei Bedarf einschreiten zu können. Es hat sich bewährt, den Sauen vor der Geburt Langstroh zu reichen. Können sie ihr Nestbauverhalten ausüben, so berichten Praktiker, reduzieren sich Geburtszeiten und Komplikationen. Nach der Geburt schätzen es die Ferkel im Nest.

Kolostrum ist lebenswichtig
Ohne Kolostrum der eigenen Mutter haben Ferkel kaum eine Überlebenschance. Sobald als möglich muss das Neugeborene es aufnehmen, da es kaum über Energiereserven und Abwehrkräfte verfügt. Vitale Ferkel schaffen das in der Regel von selbst. 15 Säugungen in den ersten 12 Stunden sind das Ziel. Kleine und geschwächte oder auch ausgekühlte Ferkel müssen jedoch unterstützt werden…


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