Technopathien beim Rind

Dr. Matthias Müller, LGL

Auf der LAG-Tagung am 18. Oktober 2018 sprach Dr. Matthias Müller, Veterinärdirektor und Fachtierarzt für Pathologie beim LGL Erlangen, über „Technopathien des Rindes“. Sein Vortrag war so interessant, dass wir ihn um ein Interview zum Thema baten. (LAG steht für „Landesarbeitsgemeinschaft für Fleischhygiene und Tierschutz in Bayern“ und LGL für „Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit“.)

Zu den Technopathien zählen alle haltungsbedingten Schäden, vom Dekubitus über Klauen-erkrankungen bis zum Sehnenriss. Der Pathologe spricht im Interview über „lokale und systemische Folgen“ des Dekubitus. Von „Perikarpitis“ oder „Phlegmone“ als lokale, bis zu Blutvergiftungen oder Pyämien als systemische Folgen, bei der es z. B. zu Herzklappenentzündungen kommen kann.

Klauenerkrankungen gehören zu den häufigsten Abgangsursachen bei Milchkühen. Ein großer Anteil tritt dabei in den ersten 30 Tagen nach der Abkalbung auf. Woran das liegt erklärt Dr. Matthias Müller ebenso, wie die „komplizierten Klauenerkrankungen“, bei denen tieferliegende Strukturen betroffen sind. Hier können die Ursachen sowohl im Tier als auch in der Umwelt liegen.

Häufig sieht der Pathologe Kühe deren Probleme Resultat von Haltung, Fütterung und hoher Leistung sind. Deswegen ist die Früherkennung von entscheidender Bedeutung und fachgerechte Klauenpflege. Wir fragten nach, in welchem Ausmaß die der Landwirt selbst durchführen kann und sollte.

Abschließend geht es im Gespräch und die Transportfähigkeit von Tieren, die ein Klauen-leiden oder Dekubitus haben und was passiert, wenn sie nicht mehr transportfähig sind. Zum letzten Punkt hier zwei Links

1) Leitfaden zur Bestimmung der Transportfähigkeit von adulten Rindern
2) Praxisleitfaden zur Bestimmung der Transportfähigkeit von Schweinen

Und hier das vollständige Interview:

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