Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2022

Walachenschaf mit Lämmern – Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2022 , Foto: Träger (GEH)

Walachenschafe stammen aus dem Karpatenbogen (rumänische Walachei), wo sie noch im vergangenen Jahrhundert ausgehend von den walachischen Hirten in den Ländern Tschechien, Slowakei und Polen als Dreinutzungsschaf gehalten wurden. Optisch bestechen sie durch das lebhafte Erscheinungsbild, die lang abwachsende Wolle sowie die mächtigen seitlich gedrehten Hörner der Böcke. Auch die weiblichen Tiere haben zum größten Teil schöne seitlich geschwungene Hörner. Mit rund 40 bis 55 kg bei den Mutterschafen und 55 bis 75 kg Lebendgewicht der Böcke sind sie den leichteren Typus der Schafrassen zuzuordnen. In Deutschland existiert eine wichtige Zuchpopulation, der bundesweit 33 Züchterinnen und Züchter mit gesamt ca. 500 Walachenschafen angeschlossen sind.

Die meisten Walachenschafe werden im Nebenerwerb oder als Hobby gehalten, auch in Tierparks sind die attraktiven Tiere vertreten. Einsatzgebiet ist vor allem in der Landschaftspflege, wozu diese Schafsrasse exzellent geeignet ist. Trotz ihres eher scheuen Wesens und der ausladenden Hörner werden die charakterstarken Walachenschafe gerne in der tiergestützten Intervention eingesetzt.

Für die Zukunft des Walachenschafes ist es wichtig, die attraktive Schafrasse bekannter zu machen und weitere engagierte Herdbuchzüchter zu gewinnen. In der Landschaftspflege und auf kargen Standorten kann diese Rasse mit ihrer speziellen Anpassung sehr erfolgreich eingesetzt werden. Auch die internationale Vernetzung zu den Ursprungsländern steht im weiteren Fokus der Aktivitäten.

Die GEH ernennt seit nun 1984 Jahren alljährlich eine Nutztierrasse der Roten Liste zur „Gefährdeten Rasse des Jahres“ und macht damit deutlich, dass neben den Wildtieren und Wildpflanzen auch in der Landwirtschaft der Verlust der Vielfalt eingezogen ist. Vor dem Hintergrund der aktuell laufenden Diskussionen um Klimaveränderungen und Verlust der Biodiversität darf keine an spezielle Standorte angepasste Rasse verloren gehen.

Weitere Informationen zu gefährdeten Nutztierrassen auf der Website des Vereins.

Quelle: Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.

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