Veganer und Vegetarier verzweifelt gesucht – Bürgerrat Ernährung II

Bild von Roland Schwerdhöfer auf Pixabay

Auf der Bundestags-Website zum Bürgerrat „Ernährung im Wandel: Zwischen Privatangelegenheit und staatlichen Aufgaben“ heißt es:

„Die Teilnehmer des Bürgerrats werden per Zufallsprinzip ausgewählt (…). Bei der Zusammensetzung soll darauf geachtet werden, dass die Bürger je nach Alter, Geschlecht, regionaler Herkunft, Gemeindegröße und Bildungshintergrund fair beteiligt werden“.

„Zudem soll der Anteil der sich vegetarisch oder vegan ernährenden Personen an der Bevölkerung im Bürgerrat abgebildet werden“.

Tabellen zum BMEL-Ernährungsreport 2021, Seite 24

In die repräsentativen Samples, die in die Verlosung kamen, wurden dann 2 % Veganer und 10% Vegetarier aufgenommen, d. h. von 160 Bürgerräten sollen sich 19 fleischlos ernähren. Als Quelle für diesen Anteil wird der Ernährungsreport 2021 des BMEL genannt, der 2% Veganer und 10% Vegetarier ermittelt hat. Der Report stammt noch aus der Amtszeit von Julia Klöckner und wurde am 10. 2. 2021 veröffentlicht.

Es gäbe allerdings auch einen Ernährungsreport 2022, der am 4. 4. 2022, also in der Amtszeit von Cem Özdemir, veröffentlicht wurde. Warum wurde dann nicht auf aktuellere Zahlen zurückgegriffen?

Tabellen zum BMEL-Ernährungsreport 2022, Seite 27

Ein Blick auf die Ergebnisse von 2022 hilft weiter: Die Zahl der Veganer hat sich gegenüber dem Vorjahr  halbiert, die der Vegetarier ist um 30% gesunken. In die Samples dürften demnach statt 19 nur 13 Fleischlos-Esser aufgenommen werden.

Wer macht sich hier die Welt wie er sie bestellt?

Den ersten Kommentar zu den Mitgliedern des Wissenschaftichen Beirats finden Sie hier. Teil III der Kritik (am Grund-Konzept) finden Sie hier.

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