Erstmals Wolf in Belgien

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Europa braucht grenzübergreifendes Wildtiermanagement

In Flandern beobachten Wissenschaftler derzeit eine Wölfin aus Deutschland. Es handelt sich um den ersten wilden Wolf in Belgien seit über 100 Jahren. Wird aus der Wolfssichtung eine dauerhafte Rückkehr, wäre Belgien das achtundzwanzigste Land in Europa, in dem der Wolf wieder heimisch wird. Für den WWF zeigt das aktuelle Beispiel, wie wichtig die grenzübergreifende Zusammenarbeit beim Wildtiermanagement ist.

„Sieben von zehn Wolfspopulationen in Europa sind länderübergreifend, entsprechend darf das Management nicht an der Grenze enden und muss aus einem Guss sein“, so Moritz Klose, Wildtierexperte beim WWF Deutschland. Daher will der WWF mit einem neuen EU-finanzierten LIFE-Projekt namens „Eurolargecarnivores“ dazu beitragen, die Zusammenarbeit zwischen den Ländern zu verbessern. Im Fokus stehen die großen Beutegreifer Wolf, Luchs, Bär und Vielfraß.

Bei dem nach Belgien gewanderten Tier handelt es sich um eine knapp zweijährige Wölfin aus Mecklenburg-Vorpommern. Die Jungwölfin, die auch unter dem Namen Naya bekannt ist, war 2016von einem Team der Technischen Universität Dresden mit einem Sendehalsband ausgestattet worden. Ihre 700 Kilometer lange Wanderung durch den Norden Deutschlands über die Niederlande nach Belgien kann damit genau nachvollzogen werden. Auf der Suche nach Revier und Partner hat sie im Oktober 2017 ihr Rudel in der Lübtheener Heide verlassen.

Ob sich die Wölfin in Belgien langfristig niederlässt, um dort auf einen Partner zu warten, wird sich laut WWF noch zeigen. „Es ist normal, dass junge erwachsene Wölfe lange Strecken auf der Suche nach eigenem Revier und Partner zurücklegen. Nach letztem Stand hält sich das Tier auf einem Militärübungsplatz zwischen Brüssel und Antwerpen auf. In der Regel finden die Tiere sich in solchen vergleichsweise ungestörten und großen zusammenhängenden Gebieten gut zurecht“, so Moritz Klose, Wildtierexperte beim WWF.

Die Rückkehr des Wolfes stellt Weidetierhalter vor Herausforderungen. Moritz Klose: „Die Erfahrungen aus Deutschland zeigen, wie wichtig es ist, in Belgien jetzt zügig Beratungs- und Unterstützungsangebote für Weidetierhalter zu schaffen. Wölfen muss von Beginn an der Beutezug auf Weidetiere vermiest werden. Weidetierhalter brauchen dazu beim Schutz ihrer Herden finanzielle und fachliche Unterstützung. Dazu zählen geeignete Zäune, gut ausgebildete Herdenschutzhunde, Schulung und Beratung.“

Quelle: WWF

Bestandssicherung ab 2019

Keine Zukunft ohne Weidetierprämie

Der Bundesverband Berufsschäfer (BVBS) fordert eine Weidetierprämie in Höhe von 38 Euro je Mutterschaf und -ziege, um die deutschen Betriebe wirtschaftlich zu stabilisieren. 22 europäische Mitgliedstaaten unterstützen so ihre Schäfer mit rund 500 Mio. Euro im Jahr – Deutschland nicht.

Wenn die Gesellschaft in Zukunft noch Schäfer in Deutschland will, dann muss sie jetzt handeln, fordert der Bundesverband Berufsschäfer (BVBS). Auf die nächste Reform der gemeinsamen Agrarpolitik können die Schäfer weder warten noch hoffen. Im ungünstigsten Fall werde man bis 2023 mit den aktuellen Regelungen leben müssen, dank Brexit, Europawahl und Haushaltsverhandlungen.

Aber die Bundesregierung könne schon heute unkompliziert helfen. „Genau für die Schäfer gibt es bereits einen europäischen Rettungsring“, so die Sprecher des Verbandes, Knut Kucznik und Andreas Schenk, „wir kämpfen schließlich nicht nur um unser Überleben, sondern sind auch unersetzliche agrarökologische Dienstleister für die Gesellschaft“: Schon ab 2019 könne Deutschland eine Weidetierprämie für Mutterschafe und Ziegen zahlen. Das funktioniere über eine gekoppelte Stützung als Teil der Direktzahlungen nach Titel IV der Verordnung (EU) 1307/2013 in Verbindung mit 639/2014 und 640/2014. Insgesamt 22 europäische Mitgliedstaaten fördern so ihre Schäfer mit rund 500 Mio. Euro im Jahr. Aus Sicht der europäischen Kommission sei die Weidetierprämie das beste Mittel für den Erhalt der extensiven Weidetierhaltung.

Der BVBS erklärt dazu: Eine Weidetierprämie ist eine jährliche Direktzahlung zusätzlich zur Flächenprämie. Sie kann bundeseinheitlich festgesetzt werden. Förderbar sind die im Betrieb gehaltenen Muttertiere, bis hin zum höchsten Bestand der fünf Jahre vor Prämieneinführung. Geprüft wird lediglich, ob geförderte Tiere tatsächlich im Betrieb vorhanden sind. Diese Prüfung hat keinen CC-Bezug. Ein vorhandenes Kennzeichnungsmerkmal reicht zur Identifikation. Bei gemeldeten Bestandsänderung nach unten gibt es nur entsprechende Kürzungen, ebenso bei ungemeldeten Abweichungen von bis zu 10 %. Nur bei größeren ungemeldeten Änderungen erfolgen Sanktionen. Die sind begrenzt auf die gezahlte Weidetierprämie für das jeweilige Jahr. Tierverluste können förderunschädlich ersetzt werden. Eine Förderung auf Flächenbasis ist gesetzlich nicht möglich. Für die Einführung ab dem 1. Januar 2019 reicht eine Meldung der Bundesregierung an die Europäische Kommission bis zum 1. August 2018.

Eines müsse jedem klar sein: Die Weidetierprämie sei europaweit etabliert und anerkannt. Ein anderes europäisches Instrument zur Förderung der Schäferei werde es in absehbarer Zeit kaum geben. Eine Beweidungsprämie über die zweite Säule sei aktuell keine Alternative, denn sie wäre nur eine Lösung für einzelne Bundesländer, schwer finanzierbar und reiner Kostenersatz, betont der BVBS.

 

Warum gibt es in Deutschland keine Weidetierprämie?

Dafür gibt es laut BVBS drei schwache Argumente:

  • Die Agrarförderung sei hierzulande entkoppelt, man wolle nicht zurück zur Produktionsförderung, zu Milchseen und Butterbergen. Dieses Argument ist nach Ansicht des BVBS verfehlt: Eine Weidetierprämie stabilisiere lediglich die vorhandenen Tierbestände. Sie wirke nicht produktionsfördernd. Ihr Ziel sei die Sicherung bestimmter öffentlicher Leistungen der Landwirtschaft schreibe die europäische Verordnung vor, im völligen Einklang mit den Regeln der Welthandelsorganisation.
  • Die Zukunft der Schäferei könne durch die zweite Säule gesichert werden. Dazu sagt der BVBS: In Deutschland wurde dies bisher intensiv, aber erfolglos versucht. Förderungen aus der zweiten Säule sind eben kein Einkommen, sondern nur Kostenersatz und abhängig von den einzelnen Bundesländern.
  • Dann könne ja jeder kommen. Das ist nach Ansicht des BVBS falsch, denn eine Weidetierprämie dürfe nur unter ganz bestimmten Bedingungen gezahlt werden. Lediglich gesetzlich benannte Bereiche der Landwirtschaft sind förderfähig. Sie müssen zudem in einer Krise sein und eine besondere soziale, wirtschaftliche oder ökologische Bedeutung haben. Abseits davon kann die Bundesregierung völlig frei entscheiden, wen sie fördert.


„Wir fordern eine Weidetierprämie!“

Der BVBS fordert daher 38 Euro Weidetierprämie je Mutterschaf und -ziege. Diese Prämie wäre finanzierbar mit einer Umlage aus den Flächenprämien von 2 bis 4 Euro je ha. Ziel sei die Stabilisierung der Betriebe durch Ausgleich aller Kosten zuzüglich eines bescheidenen Einkommens für die Betriebsführer, sagt der BVBS. Ohne wirtschaftliche Stabilität könne man weder heute überleben, noch fit für morgen werden. Dafür fehlten den Schäfern Geld und Nerven. Ohne eine Weidetierprämie gebe es keine Zukunft für die Schäfer und ihre Leistungen für die Gesellschaft.

 

Was bleibt zu tun?

„Wir müssen die Bundesregierung und die Länder überzeugen, uns zu retten“, betont der Bundesverband. Die Hälfte der Bundesländer habe sich bereits positiv zu einer Weidetierprämie geäußert. Auch die Zivilgesellschaft stehe hinter den Schäfern. Über 30 Verbände forderten im letzten Jahr zusammen mit dem Bundesverband Berufsschäfer die Weidetierprämie. „Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen. In den nächsten zwei Monaten wird es sich entscheiden.“

Quelle: Bundesverband Berufsschäfer (BVBS)

„Afrikanische Schweinepest – Prophylaxe durch Desinfektion ohne Kältefehler und Resistenzproblematik “

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Die Afrikanische Schweinepest (ASP) nähert sich von Osten her unaufhaltsam den Grenzen Deutschlands. Die Deutsche Schweineerzeugung steht vor einem Horrorszenarium, offizielle Stellen warnen. Laut tagesschau24 vom 09.01.2018 werden „Milliardenschäden befürchtet“: Die ASP bedroht massiv die Produktion, von der allein 40 % in den Export gehen. Der Verlauf dieser virusbedingten, anzeigepflichtigen Tierseuche, die binnen 7-9 Tagen für Wild- und Hausschweine fast vollständig tödlich verläuft, zieht weiter westwärts. Eine Übertragung der Erreger erfolgt auf vielfältige Weise, durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, die Aufnahme von Speiseabfällen oder Schweinefleischerzeugnissen sowie indirekte Übertragungswege, etwa entlang der Ost-West-Transitverkehre an den Autobahnen. Die angelaufene Dezimierung der Wildschweinpopulation wird nicht reichen, zumal die Tiere äußerst zahlreich und angepasst nur schwer zu entdecken und zu schießen sind.

Neu: Die abgepufferte 2-Komponenten-Peressigsäure 1+1 Wofasteril SC super ist in 2017 auch für die Humanbereiche zur Flächendesinfektion im Seuchenfall RKI-gelistet worden: Wirkbereich AB mit 2 % + 2 %, Einwirkzeit 1h. Somit ist das Produkt für nahezu alle Anwendungsbereiche gelistet: Biozid, DVG-gelistet Tierhaltung + Lebensmittelbereich (hier einzige Peressigsäure!), IHO-gelistet Tierhaltung + Lebensmittelbereich, FIBL-gelistet für Biobetriebe, 2 DLG-Gütesiegel für Klauenpflege mit desinfizierender Wirkung sowie Melkzeugzwischendesinfektion und für die Humanbereiche Medizinprodukt, für die Händedesinfektion sowie VAH- und RKI-gelistet!!!

Quelle: KESLA HYGIENE AG

Bioland-Betrieb Strotdrees erhält Bundespreis Ökolandbau

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Bio mit Sternchen: Bioland-Betrieb Strotdrees erhält Bundespreis Ökolandbau

Der Bioland-Betrieb Strotdrees aus dem westfälischen Harsewinkel wurde am heutigen Donnerstag mit dem Bundespreis Ökolandbau ausgezeichnet. Der Preis wird seit 2001 im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin an besonders erfolgreiche und engagierte Biolandwirte verliehen. „Es ist großartig, welche Vielfalt Familie Strotdrees auf ihrem Betrieb geschaffen hat. In dem Hof stecken sehr viel Zeit, Engagement und Herzblut, das spürt man und deshalb ist die Auszeichnung mit dem Bundespreis Ökolandbau mehr als verdient“, gratuliert Bioland-Präsident Jan Plagge der Bioland-Vizepräsidentin und ihrer Familie.

Seit fast 30 Jahren bewirtschaften Stephanie und Ludger Strotdrees ihren Hof mit ihren fünf Töchtern nach den strengen Bioland-Richtlinien. Doch damit nicht genug: Auf die bereits hohen Ansprüche des Biolandbaus legt Familie Strotdrees noch eine Schippe drauf. Bio mit Sternchen also: Die Legehennen auf dem Hof leben in und um Mobilställe herum. Die Kälber der Milchkühe werden von Ammen gesäugt. Eier und Fleisch der Tiere werden komplett über den eigenen Hofladen vermarktet. Auch auf den Äckern und Weiden ist Nachhaltigkeit Trumpf. Um das Bodenleben zu fördern, wird ausschließlich betriebseigener Mist ausgebracht. Viele Hecken bieten Lebensraum für Insekten. Den einstigen Nebenerwerbsbetrieb hat Familie Strotdrees zum erfolgreichen Haupterwerbsbetrieb mit 75 Hektar Acker und Grünland umgebaut. Obendrein engagieren sich die beiden Betriebsleiter ehrenamtlich für die Landwirtschaft. Ludger Strotdrees ist Mitglied des Prüfungsausschusses der Landwirtschaftskammer, Stephanie Strotdrees ist im Vorstand von Bioland Nordrhein-Westfalen und Vizepräsidentin des Bioland-Bundesverbandes.

Kein Wunder also, dass der Bioland-Betrieb Strotdrees nach dem Ceres Award 2014 nun auch den Bundespreis Ökolandbau gewonnen hat. „Wir freuen uns sehr über diese Bestätigung unserer Arbeit. Das spornt uns an, zukunftsfähige Lösungen auf unserem Hof und für die Landwirtschaft weiterzuentwickeln. Wir nehmen gerne die Herausforderung an, am Schutz von Boden und Wasser, der Erhaltung der Biodiversität und der Belebung der ländlichen Räume mitzuwirken“, sagt Ludger Strotdrees. Stephanie Strotdrees freut sich: „Bei uns ziehen Familienmitglieder, Mitarbeiter und Kunden an einem Strang, der Preis gilt allen gemeinsam.“

Weitere Informationen zum Betrieb: www.biolandhof-strotdrees.de

Der Bundeswettbewerb wird organisiert und ausgerichtet von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Quelle: Bioland e.V.

Förderung der Tiergesundheit

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Boehringer Ingelheim lobt Tierwohl-Medaille 2018 aus

Boehringer Ingelheim lobt in Deutschland zum zweiten Mal Tierwohl-Medaillen aus, um innovative Konzepte für Gesundheit und Wohlergehen von Tieren zu fördern. Das Unternehmen wird wissenschaftliche Arbeiten in den vier Kategorien Rind, Pferd, Schwein sowie Klein- und Heimtier auszeichnen, die sich in besonderem Maße mit dem Thema Tierwohl, insbesondere durch die Reduktion von Schmerzen und Leiden, beschäftigen. Eine unabhängige, pro Kategorie dreiköpfige wissenschaftliche Jury entscheidet über die Vergabe der mit je 3.000 Euro dotierten Medaillen.

Im Bereich Tiergesundheit legt Boehringer Ingelheim einen besonderen Fokus auf die Prävention von Krankheiten und Leiden. „Wenn die Tiere gesund sind, geht es auch den Menschen besser – davon sind wir überzeugt. Daher investieren wir kontinuierlich in die Erforschung neuer Lösungsansätze und fördern darüber hinaus externe Projekte zum Thema Tiergesundheit“, betont Stephan Dolle, Leiter des Geschäftsbereichs Tiergesundheit von Boehringer Ingelheim in Deutschland.

Zu diesem Zweck pflegt Boehringer Ingelheim eine enge Zusammenarbeit mit Universitäten und Tierarztpraxen. So setzen sich viele universitäre Forschungsarbeiten intensiv mit für das Tierwohl relevanten Themen auseinander, wie beispielsweise dem Schutz, der Haltung, Fütterung oder Ausbildung von Tieren. Aber auch in der veterinärmedizinischen oder landwirtschaftlichen Praxis entstehen innovative Konzepte, mit denen das Tierwohl gefördert werden kann.

Mit der Tierwohl-Medaille wird das Unternehmen bereits bestehende Arbeiten honorieren, die relevante und praxisnahe Lösungsansätze für mehr Tierwohl in einem dieser Bereiche aufzeigen.

Unter www.vetmedica.de/tierwohlmedaille-2018 stehen Informationen zu den einzelnen Kategorien der Tierwohl-Medaille 2018 und den jeweiligen Teilnahmebedingungen zur Verfügung.

Bis zum 1. Juni 2018 können innovative Forschungsprojekte eingereicht werden. Die Preisträger der Tierwohl-Medaille 2018 werden im September dieses Jahres bekannt gegeben.

Quelle: Boehringer Ingelheim

Apisticus-Tag in Münster: Imkerei für Jedermann

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Mit dem Schwerpunktthema „Imkerei für Jedermann“ beschäftigt sich der 27. Apisticus-Tag am 10. und 11. Februar in Münster. Die Veranstaltung beginnt am Samstag um 12.30 Uhr mit einem Festakt, bei dem der Apisticus des Jahres verliehen wird. Mit diesem Ehrenpreis werden Menschen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um die Imkerei verdient gemacht haben.

Am Sonntag startet die Tagung schon um 9 Uhr. Bereits zum 27. Mal veranstaltet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen die bienenkundliche Fachtagung, zu der Imker und Bienenkundler aus Deutschland und dem benachbarten Ausland nach Münster kommen. Die Veranstaltung, bei der mehr als 3 500 Besucher erwartet werden, findet an beiden Tagen in der Backhalle der Speicherstadt in Münster-Coerde statt.

Parallel zur Fachtagung gibt es eine Messe für Imker auf mehr als 4 000 Quadratmetern in der Speicherstadt, bei der mehr als 140 Aussteller aus dem In- und Ausland ihre Produkte rund um Imkerei und Bienenkunde sowie Natur- und Wildbienenschutz anbieten. Neben Geräten zur Honiggewinnung findet der Besucher alles, was zur Imkerei benötigt wird. Auch Naturkosmetik mit Honig oder Wachs und Software für Imker werden präsentiert. Auf der „Via Mièle“ können Besucher Köstlichkeiten aus der Bienenhaltung probieren, von Met und Bärenfang bis hin zu Honigsenf oder Honigeis. Die Messe dauert am Samstag von 11 bis 18 Uhr und am Sonntag von 9 bis 16.30 Uhr. Wer nur die Messe besuchen will, muss 8 Euro Eintritt pro Tag bezahlen.

Zentrales Thema des Apisticus-Tages ist aber das fachliche Programm. Wegen der Vielzahl der Anmeldungen finden am Samstagnachmittag und am Sonntag Parallel-Vorträge statt. Mehr als 20 Fachvorträge und Präsentationen stehen auf dem Programm. Eine Tombola und weitere Programmpunkte an beiden Tagen runden den Apisticus-Tag ab. Weitere Informationen gibt es unter www.apisticus-tag.de.

In Nordrhein-Westfalen halten mehr als 15 000 Imker über 95 000 Bienenvölker. Auch 2017 nahm die Zahl der Imker weiter zu. Die fleißigen Bienen produzierten im vergangenen Jahr etwa 2 500 Tonnen Honig mit einem Marktwert in Höhe von etwa 25 Millionen Euro.

http://www.apis-ev.de/apisticus-tag-muenster.html

Quelle: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

Schweine und Masthähnchen akzeptieren alternative Futterproteine

Wissenschaftler ersetzen Sojaschrot im Tierfutter durch Insekten- und Algenprotein

Schweine und Masthähnchen können nur gesund aufwachsen, wenn sie optimal ernährt werden. Dabei spielt insbesondere die Proteinversorgung eine herausragende Rolle. In Deutschland stammt ein Großteil des Futterproteins aus Soja-Importen. Wissenschaftler der Universität Göttingen erforschen zurzeit, ob und wie Soja durch Insekten- oder Algenmehle ersetzt werden kann. Erste Ergebnisse haben gezeigt, dass die Tiere das neue Futter gut annehmen und verwerten können.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ersetzten das Sojaextraktionsschrot im Futter von Masthähnchen und Schweinen zu 50 bis 100 Prozent durch teilentfettetes Larvenmehl der schwarzen Soldatenfliege (Hermetica illucens) oder das Mehl der blau-grünen Mikroalge (Spirulina platensis). „Beide alternativen Proteinquellen sind aus ernährungsphysiologischer Sicht grundsätzlich geeignet, um einen großen Teil des Import-Sojas im Futter für Masthähnchen und Schweine zu ersetzen“, erläutern Susanne Velten und Carmen Neumann von der Abteilung Tierernährungsphysiologie. „Nun geht es darum, die Akzeptanz des Futters, dessen Nährstoffverdaulichkeit und Proteinqualität genau zu bewerten.“

Darüber hinaus wollen die Forscher überprüfen, wie weit sich die Proteinqualität durch die Ergänzung einzelner Futteraminosäuren noch verbessern lässt. Algenproteine sind bereits seit 2001 als Futtermittel für Tiere einsetzbar, Insektenproteine in der Europäischen Union bislang nur im Fischfutter zugelassen. Die Versuche sind Teil des Projekts „Sustainability Transitions in der Lebensmittelproduktion: alternative Proteinquellen in soziotechnischer Perspektive“. Weitere Informationen und Veröffentlichungen zum Thema sind im Internet unter http://www.uni-goettingen.de/sustrans zu finden.

Quelle: Georg-August-Universität Göttingen

Milchbranche muss sich weiterentwickeln

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Milchforum des DBV auf der Internationalen Grünen Woche

„Die Herausforderung der Milchbranche ist es, die Wettbewerbsfähigkeit in zunehmend globalen Milchmärkten zu stärken. Die Molkereien sind gefordert, verstärkt attraktive Absatzmärkte zu erschließen, um damit zusätzliche Wertschöpfungspotentiale zu generieren. Darüber hinaus ist die Entwicklung neuer innovativer Produkte erforderlich. Zudem sollten Molkereien und Milcherzeuger gemeinsam Vermarkungsstrukturen weiterentwickeln und Lieferbeziehungen marktgerechter gestalten.“ Dies betonte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, auf dem Milchforum des DBV auf der Internationalen Grünen Woche. Im liberalisierten Milchmarkt seien stark schwankende Preise stete Realität. EU und Bund müssen deshalb die bestehenden Leitplanken für den Milchmarkt wie Direktzahlungen, Private Lagerhaltung und Intervention beibehalten sowie steuerliche Anreize zur Risikovorsorge ausbauen, erklärte Rukwied.

„Die vorhandenen Instrumente wie Warenterminbörsen zur Absicherung der Erzeugerpreise müssen endlich weiterentwickelt und umgesetzt werden“, erklärte Milchbauernpräsident Karsten Schmal. Die angekündigten Pilotprojekte der Molkereien Hochwald und DMK im Jahr 2018 zur Etablierung von Festpreismodellen seien vielversprechend und gingen in die richtige Richtung. Auch andere Molkereien haben Festpreismodelle angekündigt. „Damit folgen diese Molkereien den internationalen Konkurrenten, doch noch ist die Entwicklung der gesamten Branche zu zögerlich“, kritisierte Schmal. Auch die Milchbauern selbst seien gefordert. Die moderne Milchviehhaltung rücke zunehmend in das Interesse der Öffentlichkeit und werde kritisch hinterfragt. „Als Milchbranche machen wir den laufenden Fortschritt und die erzielten Erfolge durch eine offensivere Öffentlichkeitsarbeit sichtbar“, appellierte Schmal. Die Milchbauern entwickelten ihre Betriebe beim Tierwohl und bei den Parametern der Nachhaltigkeit weiter. Damit sei die Praxis weiter, als politische und öffentliche Diskussionen über gesetzliche Standards vermitteln würden.

Den Lebensmittelhandel forderte Schmal auf, sich nicht durch öffentliche Debatten zu Aktionismus treiben zu lassen. Anforderungen an die Produktion und die Produktqualität müssten praxisgerecht sowie sachgerecht sein. „Der Handel darf seine Marktmacht nicht missbrauchen. Verbraucher wollen einheimische und regionale Lebensmittel, die unter hohen Standards, wie wir sie in Deutschland haben, produziert werden. Insofern sollte dem Handel bewusst sein, dass für ihn die deutsche Landwirtschaft essentiell ist,“ stellte der Milchbauernpräsident fest. Den bei QM-Milch aufgenommenen Dialogprozess würden Bauernverband und Milcherzeuger weiter fortsetzen.

Quelle: Deutscher Bauernverband

Wolf: Weidetierhalter vor leisem Rückzug

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„Es fehlen keine Erkenntnisse im Umgang mit dem Wolf, unsere Weidetierhalter vermissen mutige Entscheidungen.“ Mit diesen Worten reagiert Landvolkvizepräsident Jörn Ehlers auf die Aussage von Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies im Umgang mit dem Wolf „klare Kante“ zeigen zu wollen. Ehlers fordert aber nicht nur Sicherheit für die Menschen, sondern auch für Weidetiere. Die Einschätzung der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf, kurz DBBW, die in den vergangenen Monaten im Landkreis Cuxhaven gerissenen Tiere seien nicht ausreichend geschützt worden, bezeichnet Ehlers als praxisfremd. „Die Autoren des Gutachtens haben sehr lange gebraucht, bis sie zu dieser schalen Erkenntnis gekommen sind. Wir laden sie gerne ein, mit unseren Tierhaltern wolfssichere Zäune zu errichten“, sagt Ehlers. Allerdings sei dies in den weiten Grünlandregionen in Nordniedersachsen ein aussichtsloses Unterfangen und entspreche in keiner Weise dem tradierten Landschaftsbild. „Es kann nicht sein, dass die Tierhalter tausende Rinder, Schafe, Ziegen weiträumig ein- und wegsperren müssen, einige wenige Wölfe sich aber ungeniert ausbreiten dürfen“, fügt er an.

Mit der jetzt vorgesehenen Besenderung der Cuxhavener Wölfe greift Umweltminister Lies eine Forderung des Aktionsbündnisses Wolf (www.aktives-wolfsmanagement.de) auf. Der Zusammenschluss aller Tierhalterverbände fordert ein aktives Wolfsmanagement, Bewegungsprofile können dazu die richtige Entscheidungsgrundlage liefern. Das Weidetierhalter, egal ob als Hobbyhalter oder hauptberufliche Landwirte, haben die eindeutige Erwartungshaltung, auffällig gewordenen Tiere zu vergrämen oder auch abzuschießen. Jeder weitere Wolfsübergriff, wie auch der jüngst bekannt gewordene Fall bei einem Hobbyhalter in der Region Hannover, veranlasse die Weidetierhalter zu einer kritischen Bilanz. Ehlers befürchtet deren leisen Rückzug: „Sie sind zermürbt und wollen nicht jeden Morgen mit klammem Gefühl ihre Weiden kontrollieren“, schildert er. Sein eindringlicher Appell in Richtung Politik: Die Vergrämung und Entnahme auffälliger Wölfe muss sofort erlaubt werden.

 

Quelle: Landvolk Niedersachsen

„Vorbeugung vor Afrikanischer Schweinepest Gebot der Stunde“

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DBV-Vizepräsident Schwarz erläutert Maßnahmen

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat ein Konzept mit den aus Sicht der Landwirtschaft notwendigen, zu ergreifenden Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest vorgestellt. „Für uns haben vorbeugende Maßnahmen und deren Umsetzung angesichts des scheinbar unaufhaltsamen Vorrückens der gefährlichen Tierseuche, gegen die es noch keine Impfung gibt, derzeit oberste Priorität. Wir fordern ein bundeseinheitliches Vorgehen in der Seuchenprävention“, betonte DBV-Vizepräsident Werner Schwarz vor Journalisten in Berlin.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine hochansteckende Tierkrankheit. Sie befällt ausschließlich Wild- und Hausschweine. Menschen und andere Tierarten können sich nicht anstecken. Daher ist ASP für Menschen ungefährlich.

„Die volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest sind kaum vorstellbar. Bereits das Auftreten im Wildschweinbestand würde bedeuten, dass kein Schweinefleisch mehr in Drittländer, also in Länder außerhalb der EU, exportiert werden kann. Diese Restriktionen würden somit zu einem dramatischen Preisverfall im deutschen Schweinemarkt führen. Für unsere Schweinehalter könnten die Verluste geschätzt zwei bis drei Milliarden Euro pro Jahr bedeuten. Mit Folgekosten für die vor- und nachgelagerten Bereiche und für die eigentliche Seuchenbekämpfung würden Kosten in zweistelliger Milliardenhöhe entstehen. Dies würden viele Betriebe nicht verkraften“, erklärte Schwarz.

Schwarz machte deutlich, dass der Bauernverband seit Mitte letzten Jahres intensive Gespräche mit den Landwirten, Tierärzten, Jägern sowie mit Ministerien und Verbänden führe, um zu sensibilisieren und für sinnvolle Präventionsmaßnahmen zu werben. Gleichzeitig bereite man die Schweine haltenden Betriebe aber auch auf einen möglichen Ausbruch der Tierseuche vor. „Doch wir benötigen zur Umsetzung der Präventionsmaßnahmen jetzt dringend auch die Unterstützung von Bund und Ländern”, forderte Schwarz.

„Die Branche mit ca. 120.000 Erwerbstätigen in knapp 24.000 Betrieben mit Schweinehaltung ist in großer Sorge vor einem Einschleppen der Tierseuche. Übertragen wird die Afrikanische Schweinepest durch direkten Tierkontakt, aber auch durch Speiseabfälle oder über kontaminierte Gegenstände wie Fahrzeuge, Geräte, Kleidung. Deshalb birgt der Tourismus und grenzüberschreitendes Transportwesen ein hohes Gefährdungspotential. Weggeworfene Essensreste können von Wildschweinen aufgenommen werden, so dass sich die Seuche schnell über große Strecken verbreitet und auch nach Deutschland kommen könnte“, stellte Schwarz fest.

„Für die deutsche Schweinehaltung ist der Export in Drittländer sehr wichtig, da diese vor allem die Teile vom Schwein nachfragen, die der deutsche Verbraucher nicht mehr verzehrt wie Pfötchen, Ohren und Schweinespeck. 2016 wurden über 800.000 Tonnen Schweinefleisch- und Nebenprodukte in Drittländer exportiert“, erläuterte Schwarz. Zu den Präventionsmaßnahmen zählte er unter anderem wildsichere Müllbehälter an allen Autobahnen, Bundes- und Landstraßen und Rastplätzen, die regelmäßig geleert werden.

Für den Erfolg der vorbeugenden Maßnahmen sei entscheidend, den Wildschweinbestand jetzt konsequent und nachhaltig zu verringern. Deutschland hat einen sehr hohen Wildschweinebestand, obwohl allein im letzten Jahr über 610.000 Wildschweine erlegt wurden. „Bund und Länder müssen zeitnah handeln, um den Jägern eine konsequente Reduktion zu vereinfachen. Dabei spielt auch eine Aufwandsentschädigung für Jäger für erlegtes Schwarzwild eine Rolle. Denn je nach Gebiet sind die Kosten und vor allem der zeitliche Aufwand sehr hoch, um die Tiere zu beproben. Es gibt keine ausreichende Anzahl an Annahme- und Untersuchungsstellen. Auch in den Staats- und Bundesforsten muss ein Umdenken stattfinden, in welchen teilweise monatelange Jagdruhen bestehen, die dem Schwarzwild Rückzugsgebiete bieten. Neben den Präventionsmaßnahmen hat aber auch die Entwicklung eines Impfstoffes höchste Priorität“, betonte Schwarz.

Schwarz appellierte auch an Reisende, Erwerbstätige und LKW-Fahrer, die aus mit der Schweinepest befallenen Ländern Osteuropas kommen, keine Wurst- und Fleischwaren nach Deutschland mitzubringen. Experten sehen in solchen Lebensmitteln ein großes Risiko für die Einschleppung des Virus.

Die Forderungen des DBV stehen zum Download unter www.bauernverband.de/asp-forderungen.

Quelle: Deutscher Bauernverband