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Goldene Olga: Bester Milcherzeuger Niedersachsens wird geehrt

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Unter Niedersachsens Milchviehhaltern steigt die Spannung. Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) hat zum 18. Mal den Milchlandpreis ausgeschrieben, am Freitag, 14. Dezember ist im „Alten Kurhaus“ in Bad Zwischenahn die feier-liche Preisübergabe. Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke wird die besten Teilnehmer würdigen, das endgültige Ranking wird erst bei der Veranstaltung verraten. 70 Milchviehhalter haben sich nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes um den Titel beworben, die Eingeladenen haben es bis in die Endausscheidung geschafft. Für die besten Fünf wurde erneut ein Preisgeld von insgesamt 8.500 Euro ausgelobt, die Goldene Olga für den Sieger-betrieb wurde bereits bei Familie Neumann, den Preisträgern von 2017, in Riekenbostel im Landkreis Rotenburg abgeholt und wird nun für den neuen Gewinner wieder auf Hochglanz gebracht.

Der Preis steht für Nachhaltigkeit sowie Verantwortung und ehrt die besten Milcherzeuger im Milchland Niedersachsen. Eine Platzierung bescheinigt den Höfen, dass nicht nur die messbaren Kriterien wie Milchqualität, Milchertrag und wirtschaftlicher Erfolg stimmen, sondern auch die Einstellung der Betriebsleiter in den Bereichen Tierwohl, Umweltschutz und gesellschaftliches Engagement. Für die teilnehmenden Höfe zahlt sich das Mitmachen durch einen Vergleich der betrieblichen Daten aus. Seit 2001 vergibt die LVN den Preis und viele der ausgezeichneten Betriebe engagieren sich weiter für die Milchwirtschaft. Sie über-nehmen beispielsweise selbst die vertrauensvolle Aufgabe als Gutachter im Vorfeld der Preisvergabe tätig zu werden, stehen Modell für die jährlichen Spannplakate der LVN oder bringen sich aktiv beim Videoportal „My KuhTube“ ein. Für Journalistinnen und Journalisten schätzen die Preisträger als kompetente Dialogpartner. Zudem sind die ausgezeichneten Betriebe für die niedersächsische Milchwirtschaft wichtige Botschafter geworden. Mehr zu dem Wettbewerb unter www.milchwirtschaft.de.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Rindervirus BVDV: Wirksamer Schutz ist möglich

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Die Bovine Virus Diarrhoe (BVD), verursacht durch das BVD-Virus (BVDV) ist eine weltweit verbreitete und gefährliche Rinderkrankheit, die zum Tod der Tiere führen kann. Doch das müsste nicht sein, wie eine aktuelle Studie der Vetmeduni Vienna zeigt. Mit dem richtigen Einsatz der zur Verfügung stehenden Maßnahmen sind große Erfolge im Kampf gegen das Rindervirus BVDV bis hin zur Ausrottung der Krankheit möglich.

Die Bovine-Virusdiarrhoe ist eine infektiöse Tierkrankheit mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen und globalen wirtschaftlichen Auswirkungen: Einerseits entstehen durch hohe Krankheits- und Sterberaten, erhöhte vorzeitige Keulung und verminderte Fortpflanzungsleistung der infizierten Tiere direkte Kosten. Andererseits führt der erhebliche Aufwand zur Kontrolle von BVDV-Infektionen zu beträchtlichen indirekten Kosten.

Vor diesem Hintergrund veröffentlichten Forscherinnen und Forscher der Vetmeduni Vienna kürzlich eine Meta-Analyse bestehender Studien, um die räumliche und zeitliche Verteilung der weltweiten BVDV-Krankheitshäufigkeit, der Risikofaktoren sowie der Effekte von Impfungen und Ausrottungsprogrammen darzustellen.

Die Analyse des Forschungsteams der Vetmeduni Vienna zeigt große Unterschiede in der Häufigkeit des Auftretens von BVD, sowohl innerhalb als auch zwischen den untersuchten UN (United Nations)-Regionen, wobei in allen UN-Regionen während der letzten Jahrzehnte ein erfreulicher Rückgang der BVD-Häufigkeit zu beobachten war.

Diese neuen Informationen sind auch deshalb wertvoll, weil in einer globalisierten Welt der internationale Handel mit lebenden Tieren auf der Tagesordnung steht und daher sichergestellt werden muss, dass ansteckende Krankheiten wie BVD nicht über Grenzen hinweg verbreitet werden.

Ausrottung von BVDV ist möglich
Laut der ersten zur Prävalenz von BVDV-Infektionen in der globalen Rinderpopulation durchgeführten Meta-Analyse liegt die Ursache für die unterschiedliche Krankheitshäufigkeit von BVD vor allem am unterschiedlichen Einsatz von Kontroll- und Eradikationsprogrammen (einschließlich Impfungen). So weisen Länder, die Bekämpfungsprogramme eingeführt haben, im Vergleich zu Ländern ohne derartige Maßnahmen eine im Durchschnitt 1,5-fach niedrigere BVD-Krankheitshäufigkeit auf Tier- und Herdenebene auf. Diese Maßnahmen sind teilweise sogar so erfolgreich, dass Länder wie Schweden, Finnland und Norwegen das BVDV vollständig ausgerottet haben. In einigen Ländern ist die BVD-Bekämpfung bereits so weit fortgeschritten, dass – wie etwa in Österreich – auf Stichprobenuntersuchungen umgestellt werden konnte.

Auf die Frage, warum nicht in allen Ländern ein flächendeckendes BVD-Bekämpfungsprogramm eingeführt wurde, antwortete Beate Pinior, Institut für Öffentliches Veterinärwesen der Vetmeduni Vienna, die die Studie gemeinsam mit einem Forscherteam der Vetmeduni Vienna erstellte: „Es gibt dafür mehrere Gründe: Es existiert keine internationale Rechtsgrundlage, die eine BVDV-Bekämpfung vorschreibt. Die Eradikation von BVDV ist langwierig und mit einem hohen Ressourceneinsatz verbunden. In vielen Ländern liegt der Schwerpunkt in der Tierseuchenbekämpfung noch auf Krankheiten, die auf den Menschen übertragen werden; sie stellen kaum Mittel zur gezielten Bekämpfung einer Tierkrankheit ohne zoonotisches Potential zur Verfügung. “

Meta-Analyse hilft im weltweiten Kampf gegen BVDV
Die vorliegende Studie der Vetmeduni Vienna unterstreicht auch die Notwendigkeit international vergleichbarer epidemiologischer Studien zur Information von politischen EntscheidungsträgerInnen. Dazu Beate Pinior: „Die vorgestellten Daten sind insbesondere für die Veterinärbehörden von Bedeutung, weil sie die weltweite BVD-Verteilung und die potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen der Krankheit sichtbar machen. “

Gefährliche Durchfallerkrankung bei Rindern
Das bovine Virusdiarrhoe-Virus, kurz BVDV, verursacht eine tödlich verlaufende Durchfallerkrankung bei Rindern, besonders Kälbern und Jungrindern. Das Virusreservoir von BVDV sind persistent infizierte (PI) Tiere, die während ihres gesamten Lebens große Mengen des Virus ausscheiden und keine Antikörper gegen BVDV entwickeln. „Die Infektion eines Rindes während der Trächtigkeit mit dem BVDV kann zur Geburt eines nicht immunkompetenten PI-Tieres führen. Diese PI-Tiere verbreiten die Infektion.“, so Pinior.

Weltweit 325 Studien wurden in die Meta-Analyse einbezogen
Insgesamt wurden in die Meta-Analyse 325 Studien aus 73 verschiedenen Ländern (für 10 UN-Regionen) aus dem Zeitraum 1961 bis 2016 einbezogen. Die Mehrzahl der Studien wurde auf regionaler Ebene (77,02%), gefolgt von nationaler Ebene (13,04%) und Betriebsebene (9,94%) durchgeführt. Die Prävalenzen von persistenten BVDV-Infektionen reichten laut der Meta-Analyse von niedrig (≤ 0,8% Europa, Nordamerika, Australien), mittel (> 0,8% bis 1,6% Ostasien) bis hoch (> 1,6% Westasien).

Quelle: Veterinärmedizinische Universität Wien

UFZ-Modelle im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest

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Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA (European Food Safety Authority) hat einen neuen wissenschaftlichen Bericht zum aktuellen Stand der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) innerhalb der EU veröffentlicht. Der Report beschreibt unter anderem, welche Managementmaßnahmen die EU-Staaten ergreifen sollten, wenn die Virusinfektion als sogenannter punktueller Eintrag auftritt, sie also weit entfernt vom aktuellen Geschehen der Ausbreitung festgestellt wird. Die wissenschaftliche Basis für diese Empfehlungen kommt von einem Modellierteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig.

Die Afrikanische Schweinepest hat sich im Vergleich zum Vorjahr weiter ausgebreitet. Neue Ausbrüche fernab des eigentlichen Zentrums der Epidemie im Nordosten Europas wurden unter anderem in Rumänien und Bulgarien festgestellt. Und sogar in Belgien, in einer Entfernung von nur 60 Kilometern zu Deutschland, wurden zahlreiche tote Wildschweine gefunden. Es ist offensichtlich, dass das Virus nur durch die unabsichtliche Einschleppung über den Menschen und nicht durch die natürliche Verbreitung über Wildschweine und freilaufende Hausschweine den Weg nach Belgien fand. Deshalb ist die Sorge in der EU groß, dass die Afrikanische Schweinpest überall unvermittelt auftreten und damit zu großen wirtschaftlichen Schäden führen kann.

Das UFZ-Modellierteam um Dr. Hans-Hermann Thulke befasste sich deshalb im Auftrag der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA mit drei verschiedenen Ausgangsszenarien und bewertete derzeitige Managementmaßnahmen für: Erstens ASP-freie Gebiete, die räumlich weit entfernt vom derzeitigen Zentrum der Epidemie liegen; zweitens noch ASP-freie Gebiete, die sich in der Nähe zu ASP-Gebieten befinden und damit einem höheren Risiko unterliegen, dass sich die Seuche auf natürliche Weise über Wildschweine ausbreitet; und drittens für jene Gebiete, in denen das Virus fernab des aktuellen ASP-Geschehens infolge der Ausbreitung über den Menschen plötzlich in Form eines Punkteintrags auftritt und schnelles Handeln notwendig macht.

Da derzeit insbesondere dieses dritte Szenario, der Punkteintrag der Afrikanischen Schweinepest, im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht, rückte es auch in den Fokus der UFZ-Modellierungen. „Die Herausforderung in diesem Fall ist, dass man nicht wissen kann, wann, wo und in welchem Ausmaß die Schweinepest auftritt“, sagt Hans-Hermann Thulke, der bis Mitte dieses Jahres Vize-Vorsitzender des EFSA-Panels Tiergesundheit und Tierschutz war. Im Falle des Punkteintrags gliedert die EFSA die Areale rund um den Ort des Auftretens der ASP in drei Managementzonen: Die Kernzone ist von einem Schutzzaun begrenzt, der verhindern soll, dass Wildschweine die innerste Zone verlassen und Menschen sie betreten. Daran grenzt die Pufferzone, die von einer Jagdzone umschlossen wird, in der Jäger Wildschweinen intensiv nachstellen sollen.

Die UFZ-Forscher simulierten nun Szenarien, in denen sie verschiedene Variablen variierten – etwa die Größe der Managementzonen, die Jagdintensität, die Häufigkeit des Entfernens der toten Wildschweine, die Durchlässigkeit des Schutzzauns oder die Wahrscheinlichkeit, mit der die Kadaver entdeckt werden. Mit den Modellierungsergebnissen konnten sie bewerten, welche Bekämpfungsmaßnahmen am ehesten die ASP-Ausbreitung stoppen können.

Dabei zeigte sich unter anderem, wie wichtig es ist, tote Wildschweine unter Einhaltung strengster Hygienebedingungen schnell zu sammeln und zu entsorgen. Dies, so Thulke, sei notwendig, weil sich andere, noch gesunde Wildschweine an den toten Artgenossen infizieren können. Werden beispielsweise in der Kernzone 20 Prozent der toten Schweine entfernt, steigt die Wahrscheinlichkeit, den Virus zu stoppen, auf 80 Prozent, wenn parallel in der Jagdzone Wildschweine geschossen werden. Durch die Einrichtung von Kern- und Pufferzone gewinne man wertvolle Zeit, um präventiv in der Jagdzone den Schweinebestand zu dezimieren. Zudem erhöhten sich die Erfolgsaussichten, je schneller die von der ASP getöteten Wildschweine aus der Kernzone entfernt werden. Gelänge es zum Beispiel doppelt so viele tote Tiere, also 40 Prozent, zeitnah zu entfernen, seien die Erfolgschancen gleich hoch – und dies ohne zusätzliche intensive Bejagung.

Diese Managementüberlegungen zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest machen aber nur bei Punkteinträgen Sinn. „Tritt der Virus bereits flächig auf und sind lange Grenzen zu schützen, zeigte unsere Simulation, dass diese Bekämpfungsstrategie nicht mehr weiterhilft“, sagt Thulke. Dies passe zu den praktischen Erfahrungen, dass sich die Seuche kaum an ihrer Ausbreitung hindern lässt, hat sie sich einmal festgesetzt. „Insofern sehe ich die konsequente Umsetzung der Maßnahmen bei einem Punkteintrag als Chance, die es nicht zu verspielen gilt“, sagt Thulke. Er baute für die Analysen auf den 20-jährigen Erfahrungen auf, die das UFZ bei Modellierungen etwa zur Bekämpfung der Tollwut, der Maul- und Klauenseuche sowie der ASP sammelte.

Deutschland könnte aus dem EFSA-Wissenschaftsreport nach Meinung des UFZ-Forschers wichtige Schlussfolgerungen ziehen. „Die Bundesländer könnten sich basierend auf den Bericht sehr gut für ein mögliches punktuelles Auftreten der Afrikanischen Schweinepest vorbereiten“, sagt Thulke. Zu welchem Zeitpunkt müssten die Behörden eingreifen? Welche Art von Zaun ist notwendig für die Kernzone? Wer übernimmt das Abschießen der Wildschweine? Wo werden die Kadaver entsorgt? Fragen, für die jedes Bundesland basierend auf dem EFSA-Bericht konkrete Antworten parat haben sollte. „Die Bundesländer haben damit die Möglichkeit, vorliegende Notfallpläne zu präzisieren und ressourcenorientiert zu untersetzen“, sagt Thulke.
Die EFSA übernimmt die wissenschaftliche Beratung für die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und die EU-Mitgliedstaaten auf dem Gebiet der Lebensmittelsicherheit. Jedes Jahr veröffentlicht sie für die EU-Kommission einen Bericht über die ASP, der nicht nur den aktuellen Stand der epidemiologischen Situation zur ASP in den EU-Staaten wiedergibt, sondern sich auch bestimmten Fragestellungen widmet.

Quelle: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ

Schafe und Ziegen vor Parasiten schützen

Von Dr. Ursula Domes, Tiergesundheitsdienst Bayern e.V.

Schafe und Ziegen werden meist auf der Weide gehalten. Das ist tiergerecht und eine gute Nutzung von Grünland, doch auf der Weide lauern die Larvenstadien von einer Vielzahl von Parasiten. Diese befallen dann verschiedene Organe der Schafe und Ziegen und richten große Schäden an, wie Abmagerung, struppiges Haarkleid, schlechte Milch- und Fleischleistung, und können sogar zu Todesfällen führen. Außenparasiten wiederum saugen Blut und führen zu schwerem Juckreiz.

Einer der gefährlichsten Innenparasiten ist der rote bzw. gedrehte Magenwurm (Haemonchus contortus). Dieser lebt im Labmagen und kann leicht in einer Anzahl von 10.000 Stück pro Tier vorhanden sein. Diese saugen dann pro Tag bis zu 500 ml Blut, verändern die Magensäure, was zu einer schlechteren Futterverwertung und vermindertem Appetit führt. Dies ist besonders bei Mastlämmern der Fall, diese werden blass, magern ab und können sogar versterben. Entgegen der allgemeinen Vermutung verursacht dieser Wurm keinen Durchfall. Also muss auch bei Tieren, die keinen Durchfall aufweisen, an Magendarmwürmer gedacht werden.

Würmer mittels Kotproben feststellen
Es gibt noch eine Vielzahl von anderen Würmern, wie zum Beispiel große und kleine Leberegel, Lungenwürmer und Bandwürmer. Letztere sind die einzigen, die man im Kot sieht. Alle anderen Würmer legen mikroskopisch kleine Eier, die man nicht mit bloßem Auge sieht. Deswegen muss man, um den Wurmbefall von seinen Tieren festzustellen, Kotproben in ein Labor schicken. Man nimmt dazu von 3 bis 4 frischen Kothaufen jeweils eine kleine Menge mit einer Tüte oder einem Handschuh auf, so dass es insgesamt ca. eine Handvoll wird, beschriftet sie und schickt sie in ein Labor. Man sollte pro Gruppe und idealerweise getrennt für Lämmer und Alttiere eine Sammelprobe nehmen. Im Labor wird dann untersucht, welche Parasiten in welcher Menge vorhanden sind.

Im Frühjahr erwachen viele Würmer aus ihrem Winterschlaf, den sie abgekapselt in der Magendarmschleimhaut überlebt haben, und fangen an, Eier bzw. Larven zu produzieren,


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Rindergrippe: Früh erkennen und rasch behandeln

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Von Dr. med. vet. Katharina Traulsen

Rindergrippe ist effektiv zu behandeln – wenn sie rechtzeitig erkannt wird. Doch leider wird eine Behandlung meist erst dann begonnen, wenn schon fast alle Kälber einer Gruppe richtig krank sind. Das muss anders werden, am besten sollte es gar nicht zur Erkrankung kommen!

Die eigentlichen wirtschaftlichen Verluste sind bei Atemwegserkrankungen nicht die Ausgaben für den Tierarzt, sondern Milchleistungseinbußen durch die lebenslang eingeschränkte Lungenfunktion. Dadurch können sich die betroffenen Tiere nicht mehr gemäß ihrem Leistungspotential entwickeln und werden zu Kümmerern. Sind viele Tiere erkrankt, sinkt insgesamt die Herdenmilchleistung.

Erhöhte Körpertemperatur erstes Zeichen
Die durch Rindergrippe verursachten Schäden werden in der EU auf jährlich 576 Millionen Euro geschätzt. In der Kälbermast belaufen sich die Kosten bei Fleischrassen auf ca. 125 Euro, bei Milchrassen auf 65 Euro pro Fall. Die Sterblichkeit liegt bei unbehandelten Tieren bei 35 %, bei rechtzeitig behandelten dagegen bei 5 %. Deshalb ist die Früherkennung so wichtig.


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Atemwegsinfektionen: Wegbereiter PRRS

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Von Dr. Heike Engels

Atemwegserkrankungen sind nach wie vor ein großes Thema in der Schweinehaltung Es handelt sich dabei meistens um komplexe, multifaktorielle Krankheiten, die bei Stallklimabelastung klinisch manifest werden. Oft folgt auf einen Erreger ein zweiter oder mehrere, so dass Sekundärinfektionen entstehen, deren Folgen meist schwerwiegender sind als die Primärinfektion. Ein Erreger ist häufig der Wegbereiter, wie diverse Studien belegen.

Die Lunge hat ein fein verästeltes System von Luftwegen und Lungenbläschen, und ist durch diese große Oberfläche sehr empfindlich. Durch den ständigen Gasaustausch steht sie in sehr engem Kontakt mit dem Blut. In der Lunge gibt es an den Schleimhäuten ein lokales Immunsystem, was durch verschiedene Einflüsse geschädigt werden kann. Gehemmt wird die Infektabwehr in der Lunge insbesondere durch Ammoniak. Im Experiment war die Zilienfunktion ab 20 ppm Ammoniak gestört. Aber auch wandernde Parasitenlarven, die Entzündungen und Gewebsschädigungen verursachen, und immunsuppressive Faktoren wie Stress durch Kälte oder Hitze, Enge, Transport oder Rangordnungskämpfe schädigen die Lungenabwehr.

PRRS ebnet den Weg für weitere Erreger
Neben diesen stall-und managementbedingten Punkten gelten auch bestimmte Erreger als Wegbereiter für Atemwegserkrankungen. Dazu zählt u.a. das PRRS-Virus (Porzines Reproduktives und Respiratorisches Syndrom-Virus). Das PRRS-Virus vermehrt sich in den Lungenmakrophagen (Fresszellen), dadurch schwächt es das Immunsystem der Lunge über mehrere Wochen. Deshalb ist im Zuge von PRRS-Erkrankungen in diesen Zeitraum, meist eine Zunahme diverser viraler und bakterieller Sekundärinfektionen zu beobachten, die sich in der Lunge weitgehend ungehindert vermehren können. Die Übertragung der Erreger und damit die Infektion der Tiere geschehen über


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Vor allem hochgradig erkrankte Kühe profitieren vom Klauenpflaster

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Interview mit Frau Dr. Karin Eulenberger, Rindergesundheitsdienst, Sächsische Tierseuchenkasse

Mortellaro, auch Dermatitis digitalis oder Erdbeerkrankheit genannt, ist seit etwa 40 Jahren bekannt und leider vielerorts die häufigste Klauenerkrankung. Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten, eine davon ist ein noch recht neues Klauenpflaster. Das Pflaster soll den Körper ähnlich unterstützen wie ein harter Schorf auf der Wunde, ist aber weich und flexibel und vermindert so mechanische Reizungen im Wundbereich. Es legt sich wie eine zweite Haut auf die Wunde, verklebt nicht mit dem Wundbett und schützt dadurch vor weiteren Irritationen. Wir haben Frau Dr. Eulenberger vom sächsischen Rindergesundheitsdienst zu der Wirkung des Pflasters befragt.

Wie bewerten Sie die Anwendung eines Klauenpflasters bei Mortellaro?
Ich habe mir nun schon auf einigen Betrieben das Anlegen und die Abnahme des Pflasters nach 14 Tagen angesehen und ich war jedes Mal vom Heilungserfolg sehr positiv überrascht. Viele hochgradige Hautveränderungen, von denen man niemals gedacht hätte, dass sie nach 14 Tagen unter Verband besser werden, waren deutlich reduziert oder sogar komplett abgeheilt. Das Klauenpflaster ist auf jeden Fall in der Wirkung vergleichbar mit den anderen aktuell angewendeten Methoden. Unser Eindruck ist, dass es zu deutlich weniger Rezidiven führt,


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Zwischen Weltmarkt und kritischer Bevölkerung: Wer finanziert mehr Tierwohl? #Expertise2018

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Prof. Folkhard Isermeyer, Präsident des Thünen-Instituts, stellte anlässlich der „Expertise 2018“ sein Konzept für eine konsensfähige Nutztierhaltung vor. Prinzipiell gäbe es zwei Szenarien, um ans Ziel zu gelangen: den „schwedischen Weg“ über staatlich verordnete höhere Haltungs-Standards oder das Modell „Druck und Sog“, bestehend aus gesetzlichen Vorgaben und finanziellen Hilfen.

Für Isermeyer ist entscheidend, zunächst verlorenes Vertrauen wieder aufzubauen und – über einen Zeitraum von 20 Jahren – eine Roadmap für den Weg zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung zu entwickeln. Dies könne nur gelingen, wenn Bund, Länder und Bauernverband dazu beitrügen, gemeinsam mit „gemäßigten“ NGOs, Umwelt- und Tierschützern.

Zusammen müssten „Zielbilder“ definiert werden. Diese dürften allerdings nicht starr sein, sondern sollten, im Laufe der Zeit, ständigem Feintuning unterliegen. Hierzu könnten etwa drei verschiedene Stallmodelle in der Praxis getestet werden und Wissenschaftler, Praktiker und NGOs sich zu gemeinsamem Lernen verpflichten.

Auch zur Finanzierung deutlich höherer Standards hat sich der Agrarökonom Gedanken gemacht. Die bisherige Investitionsförderung solle beibehalten und zusätzlich € 5 Mrd. jährlich an Prämien für den laufenden Betrieb ausgeschüttet werden. Um solch beachtliche Summen zu generieren, plädiert Isermeyer für die Anhebung des Mehrwertsteuersatzes für tierische Produkte auf 19 %. Dies brächte € 6 Mrd. zusätzliche Staatseinnahmen pro Jahr, von denen € 1 Mrd. zur Unterstützung finanziell schlechter gestellter Verbraucher verwandt werden müssten.

Unter dem Strich um etwa 10-12 % höhere Verkaufspreise, seien für den Durchschnitts-Konsumenten verkraftbar. Insbesondere bei gleichzeitig vielleicht 5% geringerem Fleischkonsum, dessen derzeitige Höhe ja ohnehin in der Kritik stehe. So würde nicht nur für die Tiere, sondern auch etwas für die menschliche Gesundheit, die Umwelt und die CO2-Bilanz getan.

Prämien für Nutztierhalter sollen nach den Vorstellungen des Thünen-Präsidenten gezahlt werden, abhängig von Verbesserungen in Tierhaltung und Tiergesundheit, zu deren Validierung auch Schlachtbefunde einbezogen werden müssten. Eine unabhängige Monitoring-Stelle solle die Öffentlichkeit über Fortschritte in Richtung „Zielbild“ informieren. Und schließlich würde sogar in den heutigen Schwerpunktregionen der Viehhaltung, über ein deutlich erhöhtes Platzangebot pro Tier, die Gesamtzahl an Nutztieren verringert.

Hintergrund „Expertise 2018“:

Auf Einladung der MSD Tiergesundheit hatten 600 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz Ende Oktober über zwei Tage Gelegenheit aus Vorträgen von 38 Referenten aus dem In- und Ausland zu wählen. Drei Themenblöcke (Rind, Schwein, allgemeine Themen) wurden parallel angeboten. Eine Podiumsdiskussion, eine Posterausstellung mit 20 wissenschaftliche MSD AH Veröffentlichungen aus den letzten beiden Jahren (originalveröffentlicht auf den internationalen Rinder- und Schweinekongressen) sowie eine kleine Industrieausstellung der MSD Tiergesundheit mit Beteiligung von Henke Sass Wolf, dem Hersteller von IDAL und der MSD Geflügelvakzinatoren, rundeten die Veranstaltung ab.

Was bedeuten Nachhaltigkeit und Tierwohl für ein globales Lebensmittelunternehmen? #Expertise2018

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Viel, lautet die Antwort auf die im Titel gestellte Frage, sagte Cees Jan Hollander von Danone. Er ist „Global Farming Expertise Manager“ und sprach in Unterschleißheim über die Beweggründe des Unternehmens, besonders eng mit seinen Lieferanten zu kooperieren. 140.000 Milchviehhalter sind dies, mit einem Tierbestand von insgesamt 2,5 Mio.

Danones Produkte sollen gesund sein, schmecken und ihr Kauf soll auch für junge (und kritische) Konsumenten vertretbar sein. Denn Milchprodukte werden heute oft unter Gesundheits-Gesichtspunkten bewertet und Milchviehhaltung an sich kritisch gesehen – medial getrieben nicht zuletzt von der „veganen Community“.

Deshalb spielen, neben Rückverfolgbarkeit und Qualität, Nachhaltigkeit und Tierwohl eine entscheidende Rolle für das Unternehmen. Weil Konsumenten und auch Aktionäre die Milch heute mit Themen wie CO2-Fußabdruck, Wasserbedarf und Biodiversität verbinden. Und selbst die Arbeitsbedingungen auf dem Bauernhof in den Fokus geraten können.

Danone sieht sich fortwährendem Druck ausgesetzt, vor allem in den sozialen Medien. Unter dem Slogan „No Pasture for Parmesan and Grana Padano Cows“ z. B. geriet die Firma unter Druck, weil viele Kühe ihrer italienischen Lieferanten keinen Zugang zur Weide hatten. Die Unterschriften-Aktion via Internet fand schnell und zahlreich Unterstützer.

Danone diskutiert deshalb auch mit NGOs und kooperiert mit der Universität Wageningen, bei der Entwicklung zukünftiger Tierhaltungs-Konzepte. Das Unternehmen stellt Ansprüche an seine Lieferanten, fordert und fördert z. B.: gesunde und langlebige Kühe, Krankheits-Prävention statt –Behandlung, verminderte Wassernutzung und die Verringerung des CO2-Fußabdrucks. Bis zum Jahr 2050 soll Danones CO2-Bilanz völlig ausgeglichen sein.

Solarpanele auf dem Dach und Leguminosen auf dem Acker sollen helfen dieses Ziel zu erreichen. Aber auch Produktivitätssteigerungen: durch verbesserte Genetik, effizientere Fütterung (kg Milch je kg Futter) und Reduktion „unproduktiver“ Tiere, wie Jungvieh, Trockensteher und Bullen. Ein durchaus spannender Ansatz!

Hintergrund „Expertise 2018“:

Auf Einladung der MSD Tiergesundheit hatten 600 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz Ende Oktober über zwei Tage Gelegenheit aus Vorträgen von 38 Referenten aus dem In- und Ausland zu wählen. Drei Themenblöcke (Rind, Schwein, allgemeine Themen) wurden parallel angeboten. Eine Podiumsdiskussion, eine Posterausstellung mit 20 wissenschaftliche MSD AH Veröffentlichungen aus den letzten beiden Jahren (originalveröffentlicht auf den internationalen Rinder- und Schweinekongressen) sowie eine kleine Industrieausstellung der MSD Tiergesundheit mit Beteiligung von Henke Sass Wolf, dem Hersteller von IDAL und der MSD Geflügelvakzinatoren, rundeten die Veranstaltung ab.

BVL erteilt Zulassung für Isofluran

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Bundeslandwirtschaftsministern begrüßt die Entscheidung ihres Bundesamtes und kündigt Verordnung an, um das Tierwohl und Landwirte zu unterstützen. Julia Klöckner: „Für die Durchführung einer wirksamen Schmerzausschaltung bei der Ferkelkastration steht nun erstmals in der EU ein zugelassenes Inhalationsnarkotikum zur Verfügung!“

Bundeslandwirtschaftsministerin, Julia Klöckner: „Ich freue mich, dass eine weitere Entwicklung gelungen ist, um die deutschen Ferkelerzeuger im Sinne des Tierschutzes zu unterstützen und um im Wettbewerb mit Erzeugern in anderen Ländern bestehen zu können. Die Zulassung von Isofluran als Tierarzneimittel ist ein wichtiger Schritt, um der gesetzlichen Anforderung der Schmerzausschaltung bei der Ferkelkastration nachkommen zu können. Nun steht eine Option zur Verfügung, für deren Anwendung ich zeitnah die notwendige Verordnung vorlegen werde. Mit der wird es dann auch praktisch für die Landwirte mit nachgewiesener Sachkunde möglich sein, das Mittel anzuwenden.“

Hintergrund:
Das für die Zulassung von Tierarzneimitteln zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat mit Bescheid vom 19. November 2018 eine Zulassung für das Tierarzneimittel „Isofluran Baxter vet 1000 mg/g“ zur Inhalationsnarkose für Hunde, Katzen, Pferde und Schweine (Ferkel) erteilt. Damit steht erstmals in der EU ein zugelassenes Inhalationsnarkotikum für die Durchführung einer wirksamen Schmerzausschaltung bei der Ferkelkastration zur Verfügung. Das ermöglicht künftig ein neues, praxisgerechtes Verfahren, das die Fortführung der chirurgischen Ferkelkastration unter tierschutzgerechten Bedingungen ermöglicht.

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)