DBV: Schweinepestverordnung im Grundsatz gut

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Die heute im Bundeskabinett vorgelegte Verordnung zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) begrüßt der Deutsche Bauernverband (DBV) im Grundsatz. „Es ist wichtig, dass es jetzt eine Rechtsgrundlage und verbindliche Spielregeln für den Fall des Ausbruchs gibt“, sagt der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, Bernhard Krüsken. Positiv sei auch, dass die Schonzeitregelung für Schwarzwild angepasst wurde. Bei einigen Punkten sieht der DBV aber noch erhebliche Herausforderungen und praktische Probleme. Dazu zählt unter anderem die vorgesehene Regelung für Heu und Stroh aus den Restriktionsgebieten, bei der die rückwirkende Anwendung kaum praktisch umzusetzen ist. „Diese Verordnung verdeutlicht die enorme Größenordnung der Probleme, die im Fall eines Ausbruchs vor Ort pragmatisch gelöst werden müssen“, so der DBV-Generalsekretär. Eine massive Verstärkung von Vorsorge- und Präventionsmaßnahmen bleibe daher das Gebot der Stunde.

Quelle: Deutscher Bauernverband

Der digitale Betrieb ist auf dem Vormarsch

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„Viele Innovationen im technischen Bereich benutzen digitale Techniken, um bestehende Verfahren zu verbessern, kontrollierbarer, präziser, schneller und sicherer zu machen. Dazu gehören Entwicklungen aus dem Bereich Internet of Things, vernetzte Sensoren, Bedien- und Kontrollmöglichkeiten aus der Ferne über PC und Smartphone oder auch die Kommunikation von verschiedenen Maschinen untereinander. Dazu gehören aber auch viele digitale Weiterentwicklungen des Precision Farming, bis hin zu Verfahren, die den Prozessen im Ackerbau eine neue Dimension der Planbarkeit geben – Fahrspurplanung auf dem Acker oder die positionsgenaue Aussaat von Reihenkulturen zur späteren genauen mechanischen Pflege seinen hier genannt. All dies ist technischer Fortschritt, wie wir ihn kennen und auch beurteilen können, und dies sollten wir auch genau tun“, sagte DLG-Präsident Hubertus Paetow am 21. Februar 2018 zur Eröffnung des Zukunftsplenums „Der digitale Betrieb – Chancen richtig nutzen“ auf der DLG-Wintertagung in Münster/Westfalen.

Vor den mehr als 1.000 Teilnehmern ging er auf die digitalen Umwälzungen im Bereich der Geschäftsmodelle und -abläufe ein. In Bereichen des täglichen Bedarfs, wie zum Beispiel beim Online-Handel, hätten die digitalen Umwälzungen größte Auswirkungen auf die Struktur ganzer Branchen. Neue Wege der Kommunikation zwischen den Marktteilnehmern und die Möglichkeit, viele Teilschritte des Geschäftsprozesses automatisch ablaufen zu lassen, hätten hier zu großen Verschiebungen geführt. Ob diese Entwicklungen auch in der Landwirtschaft Einzug halten werden, hängt nach Meinung des DLG-Präsidenten davon ab, inwieweit die Integration auch die landwirtschaftliche Rohstoffproduktion und den Handel mit einbezieht. „Solange ein Betrieb Milch, Fleisch oder Getreide in einer definierten Standardqualität produziert, wird die Vermarktung kaum von digitalen Geschäftsmodellen profitieren“, betonte Paetow. Lediglich in der Logistik, also im Management der Lieferkette, könnten hier Potenziale liegen.

„Die digitale Revolution wird unsere Rolle als Menschen auf dieser Erde grundlegend verändern. Daten sind heute der Treibstoff der Zukunft.“ Dies erklärte Prof. Dr. Ewald Wessling von der Hochschule Hannover. Computerprogramme würden inzwischen als selbstlernende Systeme programmiert, die sich unabhängig von menschlichen Einflüssen weiter entwickeln und Ergebnisse liefern können, deren Begründung anschließend von Menschen nicht mehr nachvollziehbar ist. Hier beginne Artifizielle oder Künstliche Intelligenz, die möglicherweise irgendwann menschlicher Intelligenz überlegen sein kann. „Daten sind das neue Öl, und je mehr Daten sich erschließen lassen, umso bessere Ergebnisse liefern die Computeralgorithmen.“ Wie Wessling betonte, lassen sich Daten über das Internet weltweit beliebig kombinieren, und daraus entstehen neue Geschäftsmodelle, „die die Märkte gravierend verändern mit dem Ergebnis, dass die Wertschöpfung zum Kunden geht“. Insbesondere würden Online-Plattformen die Disruption vorantreiben.

Datenbasierte Geschäftsmodelle würden zukünftig in der Landwirtschaft nicht nur auf Einzelanwendungen fokussieren, sondern auf Komplett-Services. „Die zukünftigen Geschäftsmodelle werden helfen, Ressourcen effizienter einzusetzen, umweltschonender zu produzieren, die Qualität der Produkte zu verbessern und die Kosten zu senken“, so der Wissenschaftler. Bei allen Digitalisierungsprozessen komme der Datenhoheit wesentliche Bedeutung zu. „Sie als Landwirte müssen die Datenhoheit behalten“, betonte Wessling. Die Landwirte hätten weit mehr Erfahrungen mit dem technischen Wandel als andere Branchen, „daher habe ich keine Angst um sie“.

„Durch die Digitalisierung können wir eine effizientere, Ressourcen schonendere Landbewirtschaftung betreiben“, erklärte der Marktfruchterzeuger Carl Christian Koehler aus Siestedt (Sachsen-Anhalt). Vorteile sieht er insbesondere im effektiveren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Düngern und Saatgut. Hinzu komme eine Arbeitserleichterung durch die automatische Dokumentation. Auch Kosteneinsparungen hält er für möglich. Risiken bestünden vor allem in der Datensicherheit, unter anderem durch Cyberkriminalität. „Die Datenhoheit gegenüber unseren Maschinenherstellern sehe ich als nicht so großes Problem, das ist für mich mehr ein Miteinander“, betonte Koehler. „Auch nutze ich zur Navigation Google. Da werde ich zwar voll überwacht, aber es funktioniert, und das ist mir wichtiger. Ich komme letztendlich schneller ans Ziel.“

Koehler erwartet, dass die Robotik sich weiterentwickeln wird, insbesondere in der mechanischen Unkrautbekämpfung sieht er Potenzial. Auch Sensoren, Satelliten und Drohnendaten werden besser. „Ich denke, wir sind hier aber schon recht weit! Es hängt eben an der einfachen Umsetzung auf dem Betrieb, und das muss sich verbessern! An diesem Punkt wäre auch mein Wusch, dass es bestimmte Grunddaten für die Betriebe kostenlos gibt. Das wäre eine gute Möglichkeit, anfängliche Barrieren zu überwinden.“

„Unsere Kühe sind schon längst in der Cloud“, sagte Detlef May von der Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung in Groß Kreutz (Brandenburg). Der Milchviehhalter nutzt Herdenmanagementsoftware bereits seit 25 Jahren. Alle wichtigen Produktionsparameter des Bestandes sind heute von überall auf der Welt abrufbar und minutenaktuell. Die Digitalisierung habe zusätzliche Informationen über das Einzeltier für Entscheidungen und Managementmaßnahmen gebracht. Zudem habe sich die Tierkontrolle verändert, auffällige Tiere würden besonders intensiv beobachtet, und die Tierhistorie führe zu anderen Entscheidungsgrundlagen, insbesondere bei Handling und Prophylaxe.

Für die Zukunft wünscht sich der Milchviehhalter funktionsfähige Schnittstellen zwischen den Systemen ohne notwendige Umstellung auf einen Vollanbieter sowie eine Vorfilterung der Datenmengen auf entscheidende Managementinformationen. Auch sieht er noch weiteren Bedarf bei der Digitalisierung in Richtung Arbeitsentlastung: „Die Digitalisierung kostet noch zu viel Zeit.“ Allerdings gebe es auch noch einige Fragen, die durchaus kritisch gesehen werden müssen. Datensicherheit stehe hier oben an, genauso wie das Heben ökonomischer Vorteile.

Wie sich die Digitalisierung als Schlüssel der überbetrieblichen Prozessentwicklung nutzen lässt, dies zeigte Steffen Schirmacher-Rohleder am Beispiel seines Dienstleistungsunternehmens ODAS GmbH auf. Das in Dorsten beheimatete Unternehmen beschäftigt sich seit der Gründung im Jahre 2004 in einem Kernbereich mit der Vermittlung und dem Handel von organischen Düngern. Gegenwärtig betrage die gehandelte und transportierte Tonnage ca. 500.000 t pro Jahr. Mit einer im Unternehmen entwickelten Online-Plattform „DELOS“ werden ODAS-Kunden in die Lage versetzt, gezielt auf einer Fläche eine organische Düngung bestellen zu können und zwar zum gewünschten Termin, mit der richtigen Ausbringtechnik und der gewünschten Ware. „Dies führte dazu, dass wesentliche Prozesse im Unternehmen ab sofort digitalisiert waren“, sagte Schirmacher-Rohleder. Ziel sei es immer gewesen, mit möglichst wenig Kommunikation die erhaltenen Aufträge bis zur Durchführung komplett zu digitalisieren.

Mittlerweile habe das Unternehmen viele weitere Schritte digitalisiert: Diese erstreckten sich über das Erstellen von Lieferscheinen für Nähstoffverwertung, den Transfer der Nährstofflieferscheine nach Wirtschaftsdüngernachweisverordnung aus DELOS direkt zu den zuständigen Landwirtschaftskammern bis hin zur kompletten Digitalisierung der Tagesberichte der Fahrer, der Zeiterfassung der Mitarbeiter, der GPS-Ortung der Fahrzeuge sowie der Bereitstellung der DELOS APP.

Quelle: DLG

Mehr Bioschweine in deutschen Ställen

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In deutschen Mastschweineställen werden immer häufiger Biokriterien beachtet, die Landwirte reagieren damit auf eine gestiegene Nachfrage. Am gesamten bundesdeutschen Schweinebestand nimmt sich das Biosegment mit 0,7 Prozent allerdings weiterhin relativ bescheiden aus. Nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes standen 2016 in deutschen Schweinemastställen 118.000 Bioschweine, den gesamten Schweinebestand beziffert die Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI) in Bonn auf knapp 17,5 Mio. Tiere. In Niedersachsen gab es zum Stichtag 1.3.2016 insgesamt 30.100 Mastschweine und Ferkel auf Ökobetrieben, das entsprach 0,4 Prozent aller Schweine. Am stärksten vertreten waren sie nach Mitteilung des Kompetenzzentrums Ökolandbau in der Grafschaft Bentheim und im Emsland. 2006 wurden bundesweit erst 80.000 Bioschweine gezählt, 2007 waren es bereits 102.000. Seitdem pendelt der Bestand in größeren Schwankungen um die Marke von 100.000 Tieren, er zeigt jetzt weiter nach oben. Damit zählt Deutschland EU-weit gleichwohl zum absoluten Marktführer, jedes vierte EU-weit gemästete Bioschwein steht in Deutschland. In Dänemark und Frankreich wird der Bestand auf 66.000 beziehungsweise 63.000 Tiere beziffert, Italien und die Niederlande folgen mit 37.000 beziehungsweise 36.000 Tieren. Diese fünf Länder stellen bereits drei Viertel des gesamten EU-Bestandes bei Bioschweinen. Höheren Preisen für die Erzeuger stehen allerdings auch höhere Aufwendungen, unter anderem bei Ferkelzukauf oder dem Futter, gegenüber. Deutlich teurer waren im Gegenzug für Verbraucher im Zeitraum 2016/17 (Juli bis Juni) in erster Linie die edleren Teilstücke wie Filet, Schnitzel und Braten, während Gulasch oder Kassler mit einem geringeren Preisabstand zu konventionell erzeugter Ware verkauft wurden. Lediglich gemischtes Hackfleisch wurde in Bioqualität ebenfalls deutlich teurer verkauft als konventionelles Hackfleisch.

Der Umstieg auf die Biohaltung gestaltet sich für Tierhalter nicht immer einfach. So gibt es bei Planungen für Stallbauten immer wieder Konflikte mit Anforderungen nach dem Immissionsschutz. Dies trifft für alle neuen Ställe zu, in besonderem Maße aber für frei gelüftete Ställe. Hier sind nach Einschätzung des Landvolkes Niedersachsen dringend Zielkonflikte zwischen den Ansprüchen des Tierschutzes und den Anforderungen des Immissionsschutzes aufzuheben.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Leichter Anstieg der Schafszahlen in Bayern

Nach den endgültigen Ergebnissen der vom Bayerischen Landesamt für Statistik durchgeführten Schafbestandserhebung zum 3. November 2017 stieg die Anzahl der Schafhaltungsbetriebe auf 2 200 an. Dies entspricht einem Zuwachs von rund 4,0 Prozent. Der Schafbestand steigt dabei um 0,7 Prozent auf 268 400 Tiere im Vergleich zum Vorjahreswert.

Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, wurden nach den endgültigen Ergebnissen der Schafbestandserhebung zum Stichtag 3. November 2017 rund 2 200 schafhaltende Betriebe und 268 400 Schafe gezählt. Die Anzahl der Schafhalter stieg dabei um 4,0 Prozent an. Auch der Schafbestand erhöhte sich um 1 800 Schafe, was 0,7 Prozent Zuwachs gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Schnitt werden in Bayern 124 Schafe pro Betrieb gehalten. In Betrieben die 500 und mehr Schafe halten, werden 122 400 Tiere gezählt, dies entspricht 45,6 Prozent des gesamten Schafbestandes.

Bei den weiblichen Schafen zur Zucht ist eine Zunahme um 1,8 Prozent zu verzeichnen. Dies entspricht einem Zuwachs von 3 400 auf 187 800 Tiere. Innerhalb dieser Kategorie stieg sowohl der Bestand an Milchschafen (+700 Tiere) als auch der Be-stand an anderen Mutterschafen (+2 700) an. Im Vergleich zum Vorjahr wurden bei den Schafen unter einem Jahr 1,2 Prozent weniger Tiere (74 000 Tiere) gezählt.

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik

Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration

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Zu dem hochaktuellen Thema liefern Wissenschaftler im Heft 74 der DGfZ-Schriftenreihe Hintergrundinformationen, Einschätzungen und Ausblicke

Ab dem 1. Januar 2019 dürfen Ferkel in Deutschland nicht mehr ohne Betäubung kastriert werden. Von dem Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration ist die gesamte Wirtschaftskette betroffen. Ein deutlicher Strukturwandel, insbesondere in der deutschen Ferkelerzeugung, aber auch in der Mast und bei der Schlachtwirtschaft, ist zu erwarten. Insgesamt sind rund 24,2 Mio. männliche Ferkel vom Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration betroffen. In den EU-Ländern ist der Verzicht der betäubungslosen Ferkelkastration bisher uneinheitlich geregelt. Daraus resultieren unterschiedliche Handhabungen und Produktqualitäten, Wettbewerbsverzerrungen werden befürchtet.

In der Schriftenreihe widmen sich die Autoren umfänglich den Vor- und Nachteilen verschiedener Methoden unter dem Aspekt des Tierschutzes und bewerten dabei insbesondere die Anwendung der Ferkelkastration unter Lokalanästhesie. Darüber hinaus findet der Leser eine ausführliche Beschreibung der physiologischen Aspekte der Androstenon- und Skatolbildung beim Eber.

Die DGfZ ergänzt mit diesem Band der Schriftenreihe ihr umfangreiches Informationsmaterial zum Thema Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration und hofft, dass die vorliegenden Artikel Wissenslücken schließen und konstruktiv zur aktuellen Diskussion beitragen können.

112 Seiten, Preis 10 € incl. MwSt. zzgl. Porto und Verpackung (1,00 € für Nicht-Mitglieder) – Bestellung

DLG-Beratertraining Milchviehhaltung

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In Seminaren der DLG-Akademie vermitteln renommierte Fachleute Mitarbeitern von Unternehmen und Organisationen des Agribusiness Spezialwissen rund um die Milchviehhaltung und das moderne Herdenmanagement – Seminarstart am 16. April 2018 in Köllitsch (Sachsen)

Ein ziel- und zukunftsorientiertes Herdenmanagement zählt zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren auf einem Milchviehbetrieb. Fachberater, Vertriebsmitarbeiter oder Tierärzte unterstützen den Milcherzeuger bei der Organisation seiner Herde, werten Daten aus und geben konkrete Handlungsempfehlungen. Entscheidend für den Beratungserfolg sind ein fundiertes Kuh- und Fachverständnis, ein geschultes Auge fürs Tier und dadurch ein schnelles Aufdecken von Schwachstellen. Hier setzt das Spezialseminar „DLG-Herdenmanager Milchvieh. Beratertraining“ der DLG-Akademie für Mitarbeiter von Unternehmen und Organisationen des Agribusiness an. Die Teilnehmer erhalten die Möglichkeit, ihr Wissen zu aktuellen Fragestellungen im Herdenmanagement auszubauen und ihren Blick für das betriebliche Management und das Tier zu schärfen.

In drei einschlägigen Modulen mit je zwei Themenschwerpunkten vermitteln renommierte Fachleute aus Beratung und Praxis aktuelles Spezialwissen und Fertigkeiten, um Kunden praxisnah und zukunftsorientiert beraten zu können. Jedes Modul zeichnet sich durch einen interaktiven Theorie- und Diskussionsteil aus, der durch praktische Übungen im Stall und am Tier ergänzt wird. Die Module sind einzeln oder im Gesamtpaket buchbar.

Folgender Zeitplan ist für die Spezialseminare vorgesehen:

Modul I: Kälber- und Jungrinderaufzucht/Fruchtbarkeitsmanagement
16. bis 18. April 2018, 11.00 Uhr bis 14.00 Uhr, Lehr- und Versuchsgut Köllitsch, 04886 Köllitsch (Sachsen)

Modul II: Haltung und Management/Fütterungsmanagement
15. bis 17. Mai 2018, 11.00 Uhr bis 14.00 Uhr, Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse, 59505 Bad Sassendorf (Nordrhein-Westfalen)

Modul III: Eutergesundheit/Arbeitsorganisation
12. bis 14. Juni 2018, 11.00 Uhr bis 14.00 Uhr, Landwirtschaftliches Bildungszentrum Echem, 21379 Echem (Niedersachsen)

Weitere Informationen und Online-Anmeldung zum DLG-Herdenmanager Milchvieh sind auf der Website der DLG-Akademie zu finden.

Quelle: DLG

Bayern: Mehr als die Hälfte der Schweine in Betrieben mit Beständen über 1 000 Schweinen

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Nach den endgültigen repräsentativen Ergebnissen der vom Landesamt für Statistik durchgeführten Erhebung über die Schweinebestände gab es in Bayern zum Stichtag 3. November 2017 rund 5 100 Schweine haltende Betriebe, die über mindestens 50 Schweine oder 10 Zuchtsauen verfügten. Insgesamt wurden in Bayern in diesen Betrieben 3 308 200 Schweine gehalten.

Dies ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 1,2 Prozent (-41 500 Tiere) im Vergleich zum Vorjahr. 55,9 Prozent der Tiere (1 849 400 Schweine) waren in Betrieben aufgestallt, die 1 000 oder mehr Schweine halten. Die durchschnittliche Bestandsgröße in Bayern stieg im Vergleich zum Vorjahr um 29 auf 653 Tiere pro Betrieb an.

Leichte Zuwächse wurde beim Ferkel- und beim Mastschweinebestand verzeichnet. So stiegen die Ferkelzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 7 900 auf 906 900 Tiere an (+ 0,9 %). Die Mastschweinebestände wuchsen um 6 100 Tiere auf 1 596 800 Mastschweine (+0,4 %).

Rückläufig waren hingegen die Bestände an Jungschweinen und Zuchtsauen. Bei den Jungschweinen wurde ein Rückgang von 8,8 Prozent (-54 600 Tiere) auf 564 900 Schweine ermittelt. Bei den Zuchtsauen wurden im Vergleich zum Vorjahr 1 000 weniger Tiere gezählt. Somit sanken die Bestände leicht um 0,4 Prozent auf 236 300 Sauen.

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik

Tagung zur Nottötung von Schweinen

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Am 7. März 2018 veranstaltet die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein gemeinsam mit der Schweinespezialberatung SH sowie der Tierärztekammer und dem Bauernverband Schleswig-Holstein im Detlef-Struve-Haus, Raum „Schleswig“ in Rendsburg eine Tagung zur Nottötung von Schweinen mit folgenden Themen:

Tagesordnung
10:30-10:45 Begrüßung
Dietrich Pritschau, Bauernverband Schleswig-Holstein, Rendsburg
Moderation der Veranstaltung
Dr. Eckhard Boll, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Futterkamp

10:45-11:15 Untersuchungen an verendeten/getöteten Schweinen in Verarbeitungsbe-trieben für tierische Nebenprodukte
Sönke Hauschild, Bauernverband Schleswig-Holstein, Rendsburg

11:15-12:15 Leitfaden zur Nottötung von Schweinen im landwirtschaftlichen Betrieb
Dr. Friedrich Delbeck, Schweinegesundheitsdienst Niedersachsen, Oldenburg

12:15-12:45 Diskussion

12:45-13:30 Mittagspause

13:30-14:15 Mögliche Nottötungsverfahren beim Schwein
Claudia Meier, Beratungs- und Schulungseinrichtung für Tierschutz bei Trans-port und Schlachtung, Schwarzenbek

14:15-14:45 Nottötungsverfahren beim Schwein – Videobeiträge
Dr. Onno Burfeind, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Futterkamp

14:45-15:15 Nottötung von Schweinen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung
Dr. Onno Burfeind, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Futterkamp

15:15-15:45 Aufgabe der bestandsbetreuenden Tierärzte im Rahmen der Nottötung von Schweinen
Dr. Evelin Stampa, Tierärztekammer Schleswig-Holstein, Heide

15:45-16:15 Diskussion

Die Teilnehmerzahl ist auf max. 100 Personen begrenzt.

Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl ist die Anmeldung erforderlich. Anmeldungen an das Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp bei Herrn Bioly per E-Mail unter lvz-fuka@lksh.de oder per Telefon 04381/90 09 11.

Dieses Seminar wird aus Mitteln der EU (ELER) und des Landes Schleswig-Holstein (MELUND) gefördert.

Rinderhaltung: Europäische Agrarwissenschaftler betreten Neuland in der Forschungs- kooperation

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Europäische Union fördert wegweisendes Projekt mit 5 Mio. Euro
SmartCow-Konsortium soll internationalen Austausch befördern
Leibniz-Institut in Dummerstorf übernimmt Federführung in Deutschland

In der Energiewirtschaft und der Maritimen Biotechnologie ist es längst üblich, für die europäische Agrarwirtschaft ist es Neuland. Die Europäische Union hat das Gemeinschaftsprojekt SmartCow bewilligt, an dem Institute der Spitzenforschung aus sieben europäischen Ländern beteiligt sind, darunter das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf. Neu ist, dass diese Forschungsstätten ihre experimentelle Infrastruktur und ihr Know-how zur Verfügung stellen. Naturwissenschaftler aus allen europäischen Ländern sowie Wirtschaftspartner können diese für ihre eigenen Forschungsaktivitäten nutzen. Das Projekt mit einer Laufzeit von vier Jahren startet am 19. Februar 2018 im französischen Clermont-Ferrand. Frankreich koordiniert das mit 5 Millionen Euro geförderte Projekt federführend. Forschungsschwerpunkt ist der europäische Rindersektor.

„Topstandorte der Agrarforschung öffnen sich mit ihrer exzellenten Ausstattung für die internationale Wissenschaft. Die Auslastung der hochspezialisierten Infrastruktur wird verbessert und der Wissenstransfer optimiert. Das ist der Ansatz des neuen Modells der Forschungsförderung und für unser Institut ist es ein großer Erfolg, als ein starker europäischer Partner in diesem neuen Kompetenznetzwerk zu agieren“, betonte der Vorstand des Leibniz-Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf (FBN), Prof. Klaus Wimmers.

Durch die Abdeckung aller physiologisch relevanten Themen zur Vielfalt von Rinderrassen und Produktionssystemen bietet SmartCow akademischen und privaten Forschungseinrichtungen künftig einen Zugang zu elf großen Forschungseinrichtungen in sieben Ländern mit hochwertigen Dienstleistungen und Anlagen. Diese werden benötigt, um innovative Lösungen für die effiziente und ethische Nutzung von Tier- und Futterressourcen zu entwickeln, die den Tierschutz und gesunde Tiere sowie eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit fördern.

Im Rahmen von SmartCow spielen hauptsächlich wissenschaftliche und technische Fragestellungen in der Tierernährung zur Nährstoffverwertung und Emissionsmessung, in der Genetik zur Verbesserung der Ressourceneffizienz sowie in der Ethologie zur automatischen Aufzeichnung von Verhaltensmerkmalen eine Rolle.

Attraktiv für Wissenschaftler und Forschungsinstitute
Mit dem EU-SmartCow-Projekt wird auf die immer weiter spezialisierte Nutztierforschung reagiert. „Es ist gar nicht mehr möglich, die Ausstattung für eine komplette Spitzenforschung an einem Standort vorzuhalten“, erklärte der Teilprojektleiter Privatdozent Dr. Björn Kuhla vom Institut für Ernährungsphysiologie am FBN. „Zudem wachsen die Herausforderungen für eine nachhaltige Rinderproduktion, so dass die intensivere Vernetzung europäischer Forschungsinfrastrukturen einen folgerichtigen Schritt darstellt und unnötige Mehrfachförderung vermieden wird.“

Neben dem Institut für Ernährungsphysiologie sind auch Prof. Birger Puppe und Dr. Jan Langbein vom Institut für Verhaltensphysiologie an SmartCow beteiligt. Insgesamt erhält das Dummerstorfer Leibniz-Institut 400.000 Euro für die kommenden vier Jahre.
„Das Forschungsförderungsmodell ist sowohl für Wissenschaftler als auch für Forschungseinrichtungen von hohem Interesse“, unterstrich Kuhla. „Wissenschaftler können sich freier und entsprechend ihrer Ausrichtung in einem bestmöglichen Umfeld ihrer Wahl bewegen und die beteiligten Institute werden stärker ausgelastet und international bekannter.“

Das FBN bietet mit seiner modernen Experimentalanlage Rind, den Respirationskammern sowie neuesten Analysemethoden zur Messung von Methanemissionen und mehr als 25 Jahren Erfahrung in der Verhaltensforschung ideale Forschungsbedingungen. Erwartet werden in Dummerstorf somit insbesondere externe Forscher auf dem Gebiet der Rinderernährung, Stoffwechsel- und Verhaltensphysiologie. Während in Deutschland vor allem die Laufstallhaltung von Holsteinkühen und die Silage-basierte Fütterung im Fokus stehen, ist es in Frankreich vorwiegend die dort verbreitete Limousin-Rasse und in Irland die Weidetierhaltung.

Über ein Koordinierungsbüro können sich Wissenschaftler aus allen EU-Ländern um Forschungsaufenthalte zu konkreten Fragen der Rinderproduktion in den SmartCow-Einrichtungen bewerben. In diesem Gremium vertritt Prof. Cornelia Metges vom Institut für Ernährungsphysiologie das FBN. Die Kosten für Forschungsaufenthalte am FBN werden vom SmartCow-Projekt getragen. 180.000 Euro stehen dafür bis 2022 bereit.
Ein britischer Industriepartner ist für den Aufbau einer cloudbasierte Datenplattform verantwortlich, in der alle Netzwerkaktivitäten, vor allem bei der Tierhaltung und -messung, der Versuchsplanung, der Datenerfassung und -analyse standardisiert erfasst werden. Die Ergebnisse sollen nicht nur den europäischen Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt werden, sondern auch Agrarverbänden und der Wirtschaft, Naturschutzorganisationen und politischen Entscheidungsträgern.

Weitere Informationen zum SmartCow-Projekt
Bild FBN/Nordlicht: Dummerstorfer Respirationskammern zur Messung des Energiehaushalts von Großtieren inklusive Analyse der Atemgase

Quelle: Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN)

Frühbucherrabatt für Milchforum endet am 15. Februar – 9. Berliner Milchforum am 15./16. März 2018

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Die Milchmärkte bleiben volatil. Nach einem Jahr des Aufatmens bei den europäischen Milcherzeugern geben die Preise wieder nach. Der Verbraucher wurde im letzten Jahr mit hohen Butterpreisen konfrontiert und nun muss er lesen: Die Milcherzeuger rühren sich schon wieder. Gleichzeitig bereitet sich Brüssel auf die Reform der Marktordnungen vor. Die Milchbranche hat also weiterhin einen hohen Austauschbedarf.

Die Rahmenbedingungen für die heutige Milchproduktion und die Stellung im internationalen Umfeld werden das zentrale Thema des 9. Berliner Milchforums in Berlin unter dem Titel „Deutsche Milch im internationalem Wettbewerb“ sein. Damit werden wichtige Fragen für die unternehmerischen Entscheidungen diskutiert, zum Beispiel wie sich die Milchwirtschaft diesen Änderungen anpassen muss, wie grundlegend und in welchem Tempo diese Veränderungen stattfinden müssen. Lieferbeziehungen, Tierwohl, Herkunftskennzeichnung sind weitere aktuelle Themen, die in der Milchbranche heftig erörtert werden.

Das 9. Berliner Milchforum wird ausreichend Gelegenheit für solche Diskussionen und den Erfahrungsaustausch bieten – im Rahmen einer Podiumsdiskussion, der Abendveranstaltung und einer Vortragsveranstaltung. Das traditionelle Treffen der deutschen Milchbranche wird auch 2018 wieder auf internationale und mediale Aufmerksamkeit treffen. Die Tagung wird vom Deutschen Bauernverband (DBV) und dem Milchindustrie-Verband in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Raiffeisenverband und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft ausgerichtet.

Das Programm der zweitägigen Tagung und Anmeldung. Der Frühbucherrabatt endet am 15. Februar 2018.

Quelle: Deutscher Bauernverband

17. Internationale Bioland-Schweinetagung

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Mit der wachsenden Bedeutung der ökologischen Schweinehaltung rücken Haltungssysteme stärker in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Um der Vorreiterrolle bezüglich Tierwohl weiter gerecht werden zu können, beschäftigt Bioland sich in Kooperation mit dem Thünen-Institut für Ökologischen Landbau auf der 17. Internationalen Bioland-Schweinetagung mit „schlauen Lösungen für intelligente Tiere“. Die Veranstaltung gibt Anregungen für die tägliche Praxis und Einblicke in zukünftige Entwicklungen und findet vom 05. bis 06. März 2018 in Fulda statt.

Zu Beginn der Tagung stehen für die Teilnehmer zwei Exkursionen zur Auswahl: Auf dem Lettcheshof in Wohratal wurden bestehende Pig-Ports um einen Auslauf ergänzt; der Neubau eines Kistenstalls konnte die Anzahl der Mastplätze verdoppeln. Auf dem Biolandhof Andreas Kopf in Hungen können die Teilnehmer sehen, wie vorhandene Stallgebäude nach dem Umbau ganz anders genutzt werden können. Weiter wird diskutiert, wo es Sinn macht, auf Neubauten zu setzen.

Tierwohl und Tiergesundheit sind die Themen nach der Rückkehr in die Tagungsstätte, das Kolpinghaus in Fulda. Die Referenten beleuchten den Einfluss der Stallbauplanung auf die Tiergesundheit und die finanziellen Aspekte des Tierwohls. Zudem geben sie praktische Tipps zur Desinfektion und Parasitenbekämpfung in Bio-Betrieben. Weiterhin wird diskutiert, inwieweit Großbritannien Vorbild und Maßstab für die Bio-Schweinehaltung ist.

Der zweite Tagungstag beginnt mit der Frage, wie weit die Bio-Schweinehaltung von Forschungsprojekten zu mehr Tierwohl im konventionellen Bereich profitieren kann. Nach einer Übersicht über verschiedene Tierwohl-Labels geht es mit Praxisthemen weiter: Der Einfluss einer Überdachung auf gasförmige Stall-Emissionen wird ebenso vorgestellt wie die EDV-basierte Schwachstellenanalyse. Firmen stellen ihre Konzepte für den Stallbau „von der Stange“ vor.

Der Nachmittag gilt dem Markt und stellt zum Abschluss der Tagung die aktuelle Situation auf dem bundesweiten Schweinemarkt und veränderte Vermarktungswege in den Fokus.

Tagungsstätte ist das Parkhotel Kolpinghaus Fulda, Goethestraße 13, 36043 Fulda.

Programm zur Internationalen Bioland-Schweinetagung sowie das Anmeldeformular.

Anmeldungen bitte schriftlich bei:
Bioland e. V. Tagungsbüro, Bahnhofstr. 15b, 27374 Visselhövede
Fax 0049 (0)4262 9590-50, E-Mail tagungsbuero@bioland.de
Bitte beachten Sie, dass nur wenige Übernachtungsplätze zur Verfügung stehen.

Quelle: Bioland e.V.

DBV-Generalsekretär: Bio muss regionaler werden

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„Auch Bio muss regionaler werden“, sagt der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, zur Eröffnung der Bio-Fach 2018 und fordert die Bio-Branche auf, dem Wunsch der Verbraucher nach regionalen Lebensmitteln Rechnung zu tragen und die hohen Importanteile bei typisch einheimischen Produkten wie Getreide, Fleisch und Milch zurückzufahren.

Dadurch könnte umstellungsinteressierten Landwirten eine nachhaltig sichere Perspektive im Öko-Landbau geboten werden. Die Absatzperspektiven für mehr Öko-Rohware sind derzeit vor allem im Ackerbau gut. Nach dem DBV-Konjunkturbarometer interessieren sich rund 15% der Betriebe für eine Umstellung. Die pflanzliche Erzeugung stellt im Ökolandbau rund 50% der Erlöse, nach AMI-Angaben alleine 26% aus der Obst-, Gemüse- und Kartoffelerzeugung.

In den Jahren 2014 bis 2016 hatten insbesondere Milchviehbetriebe auf Öko-Erzeugung umgestellt. Nach rund 30% Produktionsanstieg seit 2014 gilt der deutsche Öko-Milchmarkt vorläufig als gesättigt. Potenzial für eine Regionalisierung bieten die etwa 30% der deutschen Öko-Milchnachfrage, die durch Importe aus Österreich und Dänemark bedient werden. Angesichts des starken Importdrucks haben die deutschen Öko-Molkereien im vergangenen Jahr allerdings kaum noch neue Lieferanten aufgenommen. Angesichts guter Erzeugerpreise wuchs in den letzten zwei Jahren die Zahl der Öko-Betriebe jeweils um fast 10%. Bereits Ende 2016 lag der Anteil der Öko-Betriebe bei 10%; sie bewirtschafteten allerdings nur 7,5% der Fläche.

Daten zum Umstellungsinteresse aus dem DBV Konjunkturbarometer sind hier zu finden.

Quelle: Deutscher Bauernverband

Video-Serie: Klauenpflege beim Rind

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Vor zehn Jahren haben wir mit René Pijl eine Video-Serie über sein Lebensthema „Klauenpflege“ gedreht. Zum Jubiläum hier die Videos vom Hof der Familie Rothert.

Teil I:

Teil II:

Teil III:

Teil IV:

Teil V:

Teil VI:

Teil VII:

Teil VIII:

Neuer Schnelltest zur selektiven Mastitis-Therapie

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Der neue Mastitisschnelltest mastDecide von Quidee unterstützt den gezielten Einsatz von Antibiotika in der Mastitistherapie. Der Schnelltest gibt innerhalb von 12 Stunden Auskunft darüber, ob Erreger in der Milch vorhanden sind und ob diese grampositiv oder gramnegativ sind. mastDecide ist damit eine wichtige Entscheidungshilfe in der modernen Mastitistherapie.

Der Einsatz von Antibiotika wird kritisch gesehen und auch Tierärzte und Landwirte stehen in der Verantwortung, Antibiotika – wie vom Gesetzgeber gefordert – vernünftig und gezielt einzusetzen. Die selektive Mastitistherapie etabliert sich daher immer stärker und orientiert sich an diesen Antibiotika- Leitlinien. Im Gegensatz zur bisherigen Mastitistherapie können mehr als die Hälfte der sonst verabreichten Antibiotika eingespart werden. Kernstück der selektiven Mastitistherapie ist die Unterteilung der Mastits nach Schweregrad und Erregertyp.

Mit mastDecide, entwickelt von der Hochschule Hannover, erfährt der Milchviehhalter innerhalb von 12 Stunden, ob Erreger in der Milch vorhanden sind und ob es sich um einen grampositiven oder gramnegativen Erreger handelt. Kühe, die einen gramnegativen Erreger aufweisen oder bei denen kein Keimwachstum nachgewiesen werden kann, sollten bei leichten bis mittleren Mastitiden nur eine Schmerzbehandlung und keinerlei Antibiotika erhalten. mastDecide unterstützt die Entscheidung für oder gegen den Einsatz von Antibiotika, ersetzt allerdings kein Antibiogramm.

Quelle: Quidee GmbH

Multiresistente Keime im Badesee

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Letzte Woche meldete der NDR, man habe multiresistente Keime in Bächen und Badeseen gefunden und wieder einmal ist die mediale Aufregung ebenso groß wie unbegründet.

Gerade bei Badeseen möchte man lieber nicht wissen, wie viele „stinknormale“ E. Coli Bakterien darin schwimmen, aber beim Stichwort „multiresistent“ schrillen die Alarmglocken immer besonders laut. Mutmaßungen gibt es wie immer reichlich, Hintergrundinformationen dafür umso weniger.

Eine bemerkenswerte Ausnahme bildet jedoch die Nordwest Zeitung. Sie bringt ein sehr lesenswertes Interview mit Dr. Robin Köck, Hygiene-Facharzt, Projekt-Koordinator von #1Health-PREVENT und dem Vorgänger-Projekt MedVetStaph.

Tatsächlich waren ja an der Thülsfelder Talsperre, im Zwischenahner Meer sowohl ESBL-Keime als auch Resistenzen gegen Carbapeneme gefunden, In Bächen bei Friesoythe und Cloppenburg, im Fluss Hunte und in der Kanalisation beim Klinikum Osnabrück wurden aber auch Colistin-Resistenzen nachgewiesen. Natürlich sollte dem jeweiligen Ursprung der Keime nachgegangen werden, für Panik allerdings besteht kein Anlass. Köck sagt dazu in der NWZ:

„Bislang wurde überhaupt nicht untersucht, in welcher Menge resistente Keime beim Schwimmen auf der Haut oder über Schleimhäute aufgenommen werden und dort dauerhaft bleiben. Allerdings: „Auf unserer Haut sind, wenn wir gesund sind, schon Billionen Keime. Die resistenten Keime stehen zu diesen in Konkurrenz und müssten sich erstmal durchsetzen.“ Die Menge resistenter Keime, die bei den aktuellen Messungen im Wasser gefunden wurde, sei aber durchaus nennenswert. Es sei deshalb sinnvoll, sich nach dem Bad gründlich mit Wasser und Seife abzuduschen. „Das kann die Keimlast auf der Haut senken.“ Ganz so dramatisch wie im Film „Outbreak“ ist die Sache offenbar nicht.

Einem Punkt jedoch muss man mindestens ebenso intensiv nachgehen, weil es den Einsatz von Colistin in der Tiermedizin betrifft.

Das Polypeptidantibiotikum Colistin, vor Jahren wegen seiner üblen Nebenwirkungen in der Humanmedizin aussortiert und seitdem zur Bekämpfung bakterieller Durchfallerkrankungen, vor allem in Schweine- und Geflügelbeständen eingesetzt, soll zukünftig wieder dem Menschen vorbehalten und in der Tiermedizin verboten sein. Denn – ganz logisch – nachdem es jahrzehntelang nicht bei Menschen eingesetzt wurde, haben sich in unserer Spezies auch keine Resistenzen entwickelt. Heute kann es deshalb als „Reserveantibiotikum“ genutzt werden, wenn alle anderen Wirkstoffe nichts mehr nutzen. Die schädlichen Nebenwirkungen auf die menschliche Niere werden in diesen (in Deutschland sehr seltenen) Fällen in Kauf genommen.

Colistin ist beim Nutztier sehr effektiv. Es ist preiswert, mit kurzer Wartezeit gesegnet und einige Tierärzte glauben gar, auf dieses Mittel nicht verzichten zu können.

Im EU-Vergleich liegt Deutschland in der oberen Hälfte der Verbrauchsstatistik von Colistin. Im Jahr 2014 wurden 107 Tonnen und in 2015 82 Tonnen Polypeptidantibiotika (im Wesentlichen Colistin) an Großhändler und Tierärzte verkauft. Für den Vergleich mit anderen Ländern ist es aber nötig, diese Mengen auf den jeweiligen Nutztierbestand zu beziehen. Auf Tierarten, Tierzahlen und am Ende das „Gesamtgewicht“, weil Medikamente abhängig vom Körpergewicht verabreicht werden und ein Huhn nun mal weniger wiegt als eine Schwein. Hierzu dient die „Population Correction Unit (PCU)“.

Deutschland hatte im Jahre 2013 einen Colistin-Verbrauch von 14,7 mg/PCU und in 2015 (geschätzt) knapp unter 10 mg/PCU. Die European Medicines Agency (EMA) fordert jedoch bis 2019/2020 eine Absenkung unter 5 mg/PCU. Großbritannien, Dänemark oder die Niederlande melden schon heute deutlich niedrigere Verbrauchswerte Die Niederländer nur 0,6 mg/PCU im Jahr 2013 (während Spanien 21,6 mg Colistin/PCU verbrauchte).

Auch Dr. Michael Drees äußerte sich im Interview über ein mögliches Verbot des Mittels für die Nutztierhaltung. Der Tiermediziner aus Worpswede ist berufspolitisch seit Jahren aktiv für die niedersächsische und die Bundestierärztekammer und vor allem selbst ein erfahrener Rinder-Praktiker.

Für die niedrigen Werte anderswo hat Dr. Drees recht plausible Vermutungen, den Colistin-Verbrauch in Deutschland zu halbieren, hält er jedoch für sehr ambitioniert. Er macht auf das Grundproblem aufmerksam, dass zwar die Abgabemengen bekannt sind, nicht jedoch wo, wann und an welche Tierarten und in welchen Dosierungen das Antibiotikum tatsächlich verabreicht wird. Deshalb fordert er eine Datenbank für Dosierungshöhe, Behandlungsdauer und –häufigkeit sowie die behandelten Tierarten. Erst durch solche Transparenz wären zielführende Vergleiche überhaupt erst möglich, die am Ende zu einer Reduktion führen könnten. Sollten jedoch zukünftig die Tierärzte etwa auf Fluorchinolone und Cephalosporine ausweichen müssen, sei das absolut kontraproduktiv.

Das Telefon-Interview in voller Länge ist hier abrufbar.

Und hier der NWZ-Beitrag mit Dr. Robin Köck sowie ein ausführliches Video-Interview mit dem Hygiene-Spezialisten zu multiresistenten Keimen und dem Colistin-Einsatz in deutschen Kliniken.

Der Durchbruch in der Milbenkontrolle übers Trinkwasser

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Die Rote Vogelmilbe (RVM) ist beim Geflügel der am häufigsten vorkommende Ektoparasit mit gravierenden Aspekten, was Tierwohl und Zoonosepotential betrifft, sowie schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen.
Für eine erfolgreiche Bekämpfung der RVM bietet der Wirkstoff Fluralaner nennt der Hersteller Vorteile:
– Nahezu vollständige Eliminierung der vorhandenen Milbenpopulation, da der Wirkstoff erstmals im Geflügel eingesetzt wird und keine Resistenzen bekannt sind

– Einfacher Einsatz über das Trinkwasser, zweimal im Abstand von 7 Tagen, um alle im Bestand vorhandenen Stadien der Roten Vogelmilbe, auch diejenigen Eier und Larven, die zum Zeitpunkt der 1. Behandlung noch kein Blut am Tier saugen, zu erreichen

– 0 Tage Wartezeit auf Eier

– Unterbrechung des Milbenlebenszyklus, was nach 15 Tagen zu einem nahezu milbenfreien Stall führt. Dieser Zustand kann durch Implementierung entsprechender Biosicherheitsmaßnahmen über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden. Dazu gehört vor allem die zeitgleiche Behandlung sämtlicher Tiere eines Betriebes.

– Unbedenkliche Handhabung für Tiere und Anwender bei sachgemäßer Anwendung

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Ihre/n behandelnde/n Tierärztin/arzt.

Quelle: Intervet Deutschland GmbH

Heimischer Fisch – nicht nur in der Fastenzeit zu empfehlen Karpfen ist reich an Eiweiß

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Fisch ist gesund und sollte ein bis zwei Mal pro Woche unseren Speisenplan bereichern. Aber welchen Fisch kann man mit gutem Gewissen auswählen? Eine gute Kaufentscheidung ist heimischer Fisch. Aal, Forelle oder Karpfen kennt jeder, Saibling oder Schleie schon weniger – und von Felchen, Renken, Plötzen oder Trüschen haben nur wenige Menschen schon mal etwas gehört. All diese Namen bezeichnen Süßwasserfische. Rund 5000 verschiedene Arten werden weltweit unterschieden. In den letzten Jahren wurden viele Arten für die Küche wiederentdeckt.

Ein Klassiker unter den Süßwasserfischen ist der Karpfen. Eine Hochburg der Karpfenzucht liegt in Mittelfranken, insbesondere im Aischgrund. Zwischen Erlangen und Dinkelsbühl führt der Fränkische Karpfenradweg entlang der Teiche, mit vielen Informationen, auch zur Spezialität der Region, dem Aischgründer Spiegelkarpfen, der das EU-Gütesiegel „geschützte geografische Angabe“ (g.g.A.) trägt. Karpfen liefert besonders leicht verdauliches Eiweiß und enthält zudem Jod, wenn auch in geringerem Maße als der Seefisch. Jod ist ein wichtiges Spurenelement, das die Schilddrüse zur Produktion der Schilddrüsenhormone benötigt. Mit einem Fettgehalt von 1 bis 10 Prozent zählt der Karpfen zu der Gruppe der mittelfetten Fische, genauso wie Forelle und Renke. Karpfen zeichnet sich durch ein feines und sehr schmackhaftes Fleisch aus.

Tipps zur Karpfenzubereitung:

Kaufen Sie heimische Karpfen in den Monaten mit einem „R“ im Namen. Von September bis April ist Hauptsaison. Sie erhalten frischen Fisch auf den Wochenmärkten, direkt vom Erzeuger oder auch in Fischgeschäften. Achten Sie auf kurze Transportwege.

Zum Karpfenessen braucht es etwas Übung, denn der Karpfen gilt als eher grätenreicher Fisch. Die Gräten befinden sich vor allem am Rücken, während das Bauchfleisch fast grätenfrei ist.

Der Franke genießt den Karpfen gerne gebacken, es gibt aber auch leichtere Varianten. Karpfen „blau“, pochiert oder gedünstet als Fischfrikadelle oder Brotaufstrich – für den Karpfen gibt es viele raffinierte Rezeptideen. Beim Backen lässt sich übrigens auch erkennen, ob der Fisch wirklich frisch ist: Krümmt er sich in der Pfanne, dann ist er frisch geschlachtet worden.

Quelle: Bayerischer Bauernverband

Erfolgreicher Start in die zweite Programmphase der Initiative Tierwohl

Mit 518 Millionen Tieren in über 6.000 angemeldeten Betrieben ist die Initiative Tierwohl erfolgreich in die neue Programmphase 2018-2020 gestartet. Somit haben sich fast doppelt so viele Betriebe für die Teilnahme an der Initiative entschieden, wie noch in der ersten Programmphase, schreibt die QS Qualität und Sicherheit GmbH in ihrem aktuellen Newsletter. Auch der Lebensmitteleinzelhandel engagiert sich in der neuen Programmphase noch stärker und zahlt statt der bisherigen 4 Cent nun 6,25 Cent pro verkauftem Kilogramm Geflügel- und Schweinefleisch in die Initiative Tierwohl ein. Dadurch entsteht ein jährliches Finanzvolumen von rund 130 Millionen Euro, von dem die Tiere profitieren können.

„An den erhöhten Teilnehmerzahlen, ermöglicht durch ein verstärktes Engagement des Lebensmitteleinzelhandels, zeigt sich ganz deutlich, dass wir unserem Anspruch in die Breite zu gehen, immer mehr gerecht werden“, erklärt Dr. Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der Initiative Tierwohl. „Wir sind angetreten, um die Landwirte dabei zu unterstützen, die Nutztierhaltung Schritt für Schritt tiergerechter zu machen. Hierzu gehört auch, dass wir mit dem Start der neuen Programmphase unsere Kriterien etwas erhöht bzw. verschärft haben“.

Durch die Verschärfung die Kriterien sind Geflügelhalter nun zusätzlich zu Stallklima- und Tränkewasserchecks verpflichtet und Schweinehalter müssen ihren Tieren mindestens 10 Prozent mehr Platz und zusätzliches Beschäftigungsmaterial zur Verfügung stellen. Die Einhaltung aller Kriterien wird im Rahmen von mindestens einer unabhängigen Kontrolle pro Jahr in jedem der teilnehmenden Betriebe überprüft, zusätzlich findet seit 2017 mindestens eine weitere Kontrolle völlig unangekündigt statt. In der Folge wurden bisher bereits 270 Betriebe aus dem Programm ausgeschlossen. „Das ist zwar nicht schön, aber es beweist auch: Das System der Initiative Tierwohl aus Fordern, Fördern und Kontrollieren funktioniert“, so Hinrichs.

Für die aktuelle Programmphase hat die Initiative Tierwohl vier Neuheiten geplant: Neben dem Einstieg in die Innovationsförderung, der Bereitstellung von Beratungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für die teilnehmenden Landwirte und der Entwicklung von Tiergesundheitsindices, soll ab April 2018 erstmals ein Produktsiegel für unverarbeitetes Geflügelfleisch herausgegeben werden. Ab Oktober 2018 kann dann auch bearbeitetes Geflügelfleisch gekennzeichnet werden. Die Verbraucher können anhand der Kennzeichnung auf der Produktverpackung sehen, dass es sich bei der Ware um Geflügelfleisch aus den rund 1.900 teilnehmenden Geflügelbetrieben der Initiative Tierwohl handelt.

„Nach diesem Start in die neue Programmphase muss man konstatieren: Die Initiative Tierwohl ist ein Erfolgsmodell“, betont Hinrichs. „Wir wollen mit der Initiative Tierwohl zum Branchenstandard werden. Daran arbeiten wir, und dieses Ziel werden wir auch in der aktuellen Programmphase weiterverfolgen.“

Quelle: QS Qualität und Sicherheit GmbH

Digital Animal Farming

Weltleitmesse EuroTier 2018 fokussiert die Themen Management, Tiergesundheit und Qualität – Bereits mehr als 1.900 Aussteller angemeldet – Vom 13. bis 16. November 2018 in Hannover

Die weltweite Leitmesse für Tierhaltungs-Profis, die EuroTier 2018, geht mit dem Leitthema „Digital Animal Farming – Management. Tiergesundheit. Transparenz.“ an den Start. Eine zunehmend digital vernetzte Welt eröffnet neue Möglichkeiten, um Produktivität und Tiergerechtheit sowie Informations-Management und den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen erfolgreich zu verbinden. Wirtschaftlichkeit, Tiergesundheit sowie Transparenz und Qualität in den Prozessen sind dabei der Schlüssel für ökonomischen und ökologischen Erfolg in der Nutztierhaltung. „Neue Konzepte rund um die Digitalisierung können helfen, die Wertschöpfung in der Landwirtschaft zu halten, die Landwirtschaft in einen vitalen ländlichen Raum einzubinden und als unverzichtbaren Teil der Gesellschaft wahrnehmbar zu machen“, erklärt EuroTier-Projektleiter Dr. Karl Schlösser vom Veranstalter DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft). „Die Aussteller der EuroTier werden hierzu vom 13. bis 16. November 2018 auf dem Messegelände in Hannover neueste Lösungen präsentieren, und die DLG wird gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Beratung die Bedeutung der Digitalisierung für die moderne Nutztierhaltung anhand von Beispielen in Specials und Forumsveranstaltungen aufzeigen.“

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt deute alles darauf hin, dass wiederum die weltweit führenden Anbieter von Technik für die moderne Tierhaltung auf der EuroTier vertreten sind, so Dr. Schlösser. Bereits mit dem bisherigen Anmeldeergebnis von mehr als 1.900 Unternehmen, darunter rund 300 Neuaussteller, unterstreicht die EuroTier eindrucksvoll ihre herausragende Bedeutung als Plattform für die moderne Tierhaltung. Auch die Internationalität wird wieder sehr hoch sein. Aktuell kommt weit mehr als die Hälfte der Anmeldungen aus dem Ausland. Die DLG erwartet in diesem Jahr wieder mehr als 2.500 Aussteller aus aller Welt. In 2016 informierten sich auf der EuroTier über 160.000 Fachbesucher, darunter rund 40.000 aus dem Ausland.

Quelle: DLG

Schafzüchterverband sieht Bewegung der Politik beim Wolf

Die Vereinigung der Deutschen Landesschafzuchtverbände (VDL) erkennt ernstzunehmende Bewegungen in der deutschen Politik beim Umgang mit dem Problem der Wolfs-Rückkehr.

Im November 2017 hatte die Umweltministerkonferenz der Länder erstmals nicht nur Schiebebeschlüsse bis zur nächsten Konferenz, sondern konkrete Forderungen beschlossen. So wurde zum Beispiel der Bund aufgefordert, zusätzliche finanzielle Mittel bereitzustellen, „mit denen eine zweckgebundene Beteiligung des Bundes an den Kosten für Maßnahmen der Schadensprävention beim Wolf abgesichert werden kann.“ Außerdem solle der Bund die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) für Maßnahmen des Wolfsmanagements öffnen. Wichtig sei, so die VDL, auch die Forderung nach einem bundesweit einheitlichen Vorgehen beim Umgang mit auffälligen Wölfen sowie die jährliche Einschätzung des Erhaltungszustandes der Wölfe in Deutschland.

„Die Anträge verschiedener Fraktionen und die Debatte im Bundestag in der letzten Woche zeigen, dass die Probleme der Schafhalter endlich auch auf Bundesebene angekommen sind,“ so der VDL-Vorsitzende, Jürgen Lückhoff. Allerdings hätten die Weidetierhalter es lieber gesehen, wenn die weiteren Beratungen dem Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft federführend zugewiesen worden wären, da hier die Interessen der vom Wolf bedrohten Weidetierhaltung und damit der Landwirtschaft in Deutschland vertreten werden müssen. Lückhoff: „Vom Umweltausschuss erwarte ich da eher eine unzureichende Berücksichtigung unserer Probleme, insbesondere vom Bundesumweltministerium, das nach meinem Eindruck immer noch stark die Position der SPD prägt.“

Hoffnungen machen auch die ersten Verlautbarungen zum Entwurf der Koalitionsvereinbarung auf Bundesebene. Die VDL hatte sich, wie zuvor schon an die Jamaika-Runde, an die Vertreter der möglichen GroKo gewandt und eine Aufnahme der Problematik in die Koalitionsvereinbarung gefordert, da nur so eine echte Chance bestehe, dass in den nächsten vier Jahren eine Entschärfung der Bedrohung der Schafhaltung durch den Wolf in Angriff genommen wird.

VDL-Vorsitzender Jürgen Lückhoff: „Die Schafhaltung in Deutschland ist von der Ausbreitung des Wolfes in so starkem Maße betroffen, dass etliche Betriebe an Aufgabe denken. Die flächendeckende Ausbreitung und das rasante Wachstum der Wolfspopulation mit 30 Prozent jährlich stellt die Weidetierhaltung von Schafen und Ziegen, aber auch von Rindern, Pferden und Gehegewild im Grundsatz in Frage. Die wirtschaftliche Situation der deutschen Schafthaltung ist mehr als angespannt. Sie verliert ihre Perspektive vollständig, wenn das Management rund um den Wolf nicht umgehend verbessert wird.“

Quelle: Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände e.V.