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Dänemark: Impfstoff für Ferkel soll Zinkoxid ersetzen

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In enger Zusammenarbeit mit der Universität Kopenhagen arbeitet das dänische SEGES Pig Research Centre an der Entwicklung eines Impfstoffs, der Zinkoxid als Mittel gegen Ferkeldurchfall ersetzen und gleichzeitig den Antibiotikaverbrauch senken soll. Das seit 2019 laufende Vorhaben geriet im Frühjahr 2020 wegen COVID-19 in Verzug, verzeichnete aber dennoch Fortschritte, da ein Teil der Forschung zur Entwicklung eines COVID-19-Impfstoffs auch für die Ferkeldurchfall-Vakzine verwertbare Ergebnisse brachte.

Verläuft das Projekt erfolgreich, kann der neue Impfstoff den Antibiotikaverbrauch in der Ferkelproduktion senken sowie Zinkoxid im Ferkelfutter komplett ersetzen.

„Unser Impfstoff hat enormes Potenzial – nicht nur für die dänische, sondern auch für die internationale Schweineproduktion. Es handelt sich um ein ganz zentrales Vorhaben, das den Einsatz von Antibiotika markant beeinflussen kann“, erklärt Poul Bækbo, Chefberater Ernährung & Gesundheit im SEGES Pig Research Centre.

Erster Schweinebestand wird im Mai 2021 geimpft
Einleitende Impfversuche im Testzentrum des SEGES Pig Research Centre beginnen bereits Ende Mai. Dann sollen zunächst 60 Tiere geimpft werden. Poul Bækbo: „Zunächst geht es um die immunologische Reaktion der Tiere – die Frage, ob ihr Immunsystem Antikörper gegen E. coli, Lawsonia und Brachyspira bildet, also die Bakterien, gegen die wir die Immunabwehr stärken wollen.“

Ab Juni 2022 ist Zinkoxid als Arzneimittel in der europäischen Schweineproduktion verboten. Das erste Aktionsprogramm mit sieben konkreten Lösungsansätzen zur Reduktion des Einsatzes von Zink als Mittel gegen Ferkeldurchfall sowie als Futtermittelzusatz in der Mast hatte SEGES bereits 2016 aufgelegt, im März 2018 folgte das 2. Aktionsprogramm. Ziel ist der Verzicht auf Zink als Arznei für Absetzferkel nach diesen Vorgaben:

– Keine negativen Auswirkungen auf das Tierwohl
– Weiterhin niedriger und verantwortungsvoller Antibiotika-Einsatz
– Minimale Beeinträchtigung der Produktivität und Sterblichkeit
– Begrenzung wirtschaftlicher Nachteile durch niedrigere Produktivität, Mehraufwand in der Betreuung und Behandlung sowie erhöhte Behandlungs- und Futtermittelkosten auf ein Minimum.

Das SEGES Pig Research Centre ist derzeit an Projekten beteiligt, die zusammen ein Budget von 110 Mio. DKK (rund 15 Mio. EUR) ausmachen. Die Mittel stammen teils von den Schweineproduzenten, teils von Stiftungen, Unternehmen und Universitäten.

Quelle: Dänischer Fachverband der Land- und Ernährungswirtschaft

Europaabgeordnete Marlene Mortler übernimmt Schirmherrschaft für den Preis der Tiergesundheit 2021

• Marlene Mortler unterstützt als erste Schirmherrin den „Preis der Tiergesundheit“
• Als Mitglied im Landwirtschaftsausschuss setzt sich die CSU-Politikerin schon seit Langem für das Thema Tierwohl in der Landwirtschaft ein
• „Preis der Tiergesundheit“ von MSD Tiergesundheit prämiert innovative Konzepte zur Verbesserung der Tiergesundheit in der Landwirtschaft

Mit der mittelfränkischen CSU-Politikerin Marlene Mortler gewinnt MSD Tiergesundheit eine bedeutsame Schirmherrin für den diesjährigen „Preis der Tiergesundheit“. Die EU-Parlamentsabgeordnete wird die Preisverleihung im Sommer 2021 begleiten und damit auf die Bedeutung von Tiergesundheit in der Landwirtschaft aufmerksam machen.

„Marlene Mortler engagiert sich seit Jahrzehnten für die nachhaltige Verbesserung des Tierwohls in der Landwirtschaft. Sie jetzt auch als Schirmherrin für unseren diesjährigen ‚Preis der Tiergesundheit‘ an Bord zu wissen, freut uns natürlich sehr,“ so Jan Nemec, Geschäftsführer von MSD Tiergesundheit. „Gemeinsam wollen wir mehr Aufmerksamkeit auf das Thema Tiergesundheit in der Landwirtschaft lenken und mit Erfolgsprojekten zeigen, welchen Einfluss schon kleine Maßnahmen haben können.“

Als EU-Parlamentsmitglied im Ausschuss Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI) und ehemalige, agrarpolitische Sprecherin im deutschen Bundestag, liegt Marlene Mortler das Thema Tiergesundheit besonders am Herzen. Mit einem eigenen Milchviehbetrieb, den sie in den 80er Jahren von ihren Eltern übernommen hat und der heute von ihrem Sohn, ohne eigene Nutztierhaltung und auf Getreideveredelung spezialisiert, bewirtschaftet wird, weiß sie, wie wichtig es ist, Landwirtschaft und Tierwohl zusammen zu denken: „Nutztierhaltung ist viel mehr als nur ein Weg, um ökonomischen Gewinn zu erwirtschaften. Sie ist ein Lebensentwurf für die Tierhalterinnen und Tierhalter und Leidenschaft für ihre Schützlinge. Tiergesundheit ist dabei das Fundament. Denn gesunde Tiere sind die Grundlage für Tierwohl, für unsere Lebensmittelsicherheit und für den Erfolg der Betriebe.“

Bereits zum zweiten Mal werden mit dem „Preis der Tiergesundheit“ Landwirte geehrt, die mit ihren Betrieben durch innovative Haltungs- und Gesundheitskonzepte herausstechen. Der diesjährige Preis wird in den Kategorien Eutergesundheit, Rindermast sowie Saugferkelmanagement vergeben und ist mit einem Kategorie übergreifenden, zweckgebundenen Preisgeld in Höhe von 90.000 € dotiert. Mit dem „Preis der Tiergesundheit“ will MSD Tiergesundheit langfristig eine höhere Aufmerksamkeit für das Thema Tiergesundheit in der Landwirtschaft erreichen, den Erfahrungsaustausch unter Landwirten in Deutschland und Österreich fördern und gleichzeitig der Öffentlichkeit die Landwirtschaft wieder näherbringen.

Mehr Informationen zum „Preis der Tiergesundheit“ erhalten Sie unter www.preisdertiergesundheit.com.

Quelle: MSD Tiergesundheit

Initiative Tierwohl: Römer neuer Geschäftsführer neben Hinrichs

– Robert Römer zieht in ITW-Geschäftsführung ein – Römer zukünftig verantwortlich für Clearingprozesse, Kriterienentwicklung und Finanzen; Hinrichs für Strategie und Kommunikation – Hinrichs neuer Geschäftsführer bei QS Qualität und Sicherheit GmbH

Robert Römer wird neben Dr. Alexander Hinrichs neuer Geschäftsführer der Initiative Tierwohl (ITW). Der 45jährige verantwortet ab Mai 2021 die Bereiche Clearingprozesse, Kriterienentwicklung und Finanzen der ITW. Hinrichs übernimmt ab Mai 2021 die Geschäftsführung der QS Qualität und Sicherheit GmbH und zeichnet zudem weiterhin verantwortlich für die strategische Weiterentwicklung der ITW sowie die Kommunikation.
„Tierwohl ist eines der großen Themen der Branche und eine extrem spannende Herausforderung. Der ITW kommt hier bereits seit Jahren eine Schlüsselrolle zu“, erklärt Robert Römer, der bereits seit 2012 im Koordinierungsteam der Initiative Tierwohl mitarbeitet. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe.“

Römer war 18 Jahre in verschiedenen Funktionen bei der QS Qualität und Sicherheit GmbH tätig, zuletzt als Leiter des Bereichs Fleisch und Fleischwaren sowie Lebensmitteleinzelhandel. Seit 2020 ist Robert Römer bereits als Prokurist für die Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung mbH, die Trägerin der ITW ist, tätig.

„Mit Robert Römer rückt ein langjähriger Begleiter und Treiber in die Geschäftsführung auf“, erklärt Hinrichs. „QS war von Anfang an die Grundlage für die ITW und beide Programme ergänzen sich hervorragend. Ich freue mich darauf, dass Herr Römer seine Expertise aus beiden Programmen in die ITW-Geschäftsführung einbringt.“

Quelle: Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung mbH

„FMRCUT4.2: So geht Füttern heute“

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Ab sofort ergänzt der neue, autonom fahrende Fütterungsroboter FMRCUT4.2 das Portfolio der Melk-, Stall- und Fütterungstechnik von Lemmer Fullwood. Damit werden bei der Automatisierung der Fütterung neue Dimensionen eröffnet. Der konsequent auf Arbeitserleichterung, Effizienz und Tierwohl ausgerichtete Fütterungsroboter übernimmt im Zusammenspiel mit der robusten Futterküche alle Arbeitsschritte vom Einwiegen, Schneiden, Mischen und Füttern bis zum Futter Anschieben vollständig autonom und sorgt so dafür, dass mehrfach täglich kleinere, homogen durchmischte Rationen von frischem Futter vorgelegt werden können.

Die gesamte Spurführung erfolgt bei dem FMRCUT4.2 über Referenzmagnetpunkte, die in den Boden eingelassen sind; zusammen mit dem robusten Zweiachsen-Allradfahrwerk mit Kurven- und Hundegangtechnik sorgt dies für hohe Laufsicherheit. Schienen sind hier im Gegensatz zu den bisher üblichen Systemen nicht mehr erforderlich. Entsprechend können mit einem Gerät problemlos auch mehrere Stallgebäude versorgt werden.

Mischwanne mit 4 Kubikmetern Fassungsvermögen
Die doppelte, auswechselbare Mischwanne aus 6 mm starkem Edelstahl fasst 4,2 Kubikmeter; damit gehört der FMRCUT4.2 zu den Fütterungsrobotern mit dem größten Fassungsvermögen. Das horizontale Mischsystem stellt aber auch bei kleinen Rationen die perfekte Durchmischung sicher. „Das sorgt für die notwendige Flexibilität der Betriebe, denn so können auch kleinere Gruppen mit weniger Tieren wie Trockensteher oder Transitkühe autonom mit ihren spezifischen Rationen versorgt werden“, erläutert Fabian Oberdörster.

Für die Software des FMRCUT4.2 ist die Mischung verschiedener Grundstoffe und Rationen kein Problem: Bis zu 20 Komponenten wie Raufutter, Silagen, Gras oder Heu sowie Kraftfutter, Biertreber, Mineralstoffe und Flüssigkomponenten wie etwa Melasse etc. können für eine Ration vorgegeben werden. Auch bei der Zahl der Rezepte stehen mit 20 speicherbaren Mischungen vielfältige Optionen zur Verfügung.

Robuste Futterküche mit passenden Auflösewalzen
Ob lose Silage, Silageblöcke, Silagerundballen oder trockene Komponenten wie Heu oder Stroh – die passenden Auflösewalzen garantieren direkt vor der Übergabe in den FMRCUT4.2 eine grobe Durchmischung. Damit werden etwa Siloblockschichten von verschiedenen Feldstücken, die bei der Einlagerung übereinandergeschichtet wurden, bereits bei der Befüllung des Roboters grob durchmischt. Das verhindert Abweichungen zwischen den einzelnen Teilrationen, und alle Tiere einer Gruppe erhalten über 24 Stunden verteilt dieselbe Mischung.

Hohe Energieeffizienz
Dank seiner energieeffizienten Technik weist der FMRCUT4.2 einen niedrigen Energieverbrauch auf, und die verbauten Lithium-Ionen-Akkus mit Hochvolttechnologie bieten höchste Zyklenfestigkeit. 18 bis 20 Stunden Einsatzzeit pro Tag stehen für das Füttern und die Akkuladung zur Verfügung. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den FMRCUT4.2 über einen optionalen integrierten Batteriespeicher mit dem FullEnergy Konzept von Lemmer Fullwood zu kombinieren. Mit dieser intelligenten Mess- und Regeltechnik lassen sich die Überschüsse aus Wind- und Sonnenenergie glätten und abends bzw. nachts verfügbar machen.

Erste Rückmeldung aus der Praxis
Seit Ende letzten Jahres ist der FMRCUT4.2 auf dem Betrieb der Lüpschen GbR im Einsatz und schon jetzt der perfekte Helfer im Stall: „Der gute Schnitt ist eines der Merkmale, die uns an dem FMRCUT4.2 von Beginn an begeistert haben. Er schneidet auch längere Komponenten wie Ladewagen- und Ballensilage oder Heu verlässlich und stellt damit die homogene Durchmischung der Ration sicher. Dass dieser Roboter ohne Schienen auskommt, flexibel unterschiedliche Rationen anmischen kann und die Bedienung über das Mobiltelefon erlaubt, sind für mich ebenfalls entscheidende Pluspunkte.“ Christian Lüpschen ergänzt: „Durch das häufigere Füttern im Vergleich zum herkömmlichen Futtermischwagen konnten wir die Futteraufnahme pro Kuh erhöhen. Außerdem sehen wir, dass die Kühe die M²erlins häufiger zum Melken aufsuchen.“

Weitere Informationen sind erhältlich auf der Internetseite von Lemmer-Fullwood.

Quelle: Lemmer Fullwood GmbH

Premiere: Trinkwasserbehandlung gegen Milben bei Geflügel

Erstes EU zugelassenes Tierarzneimittel mit Tierwohl-Verbesserung in der Fachinformation – Trinkwasserbehandlung gegen die Rote Vogelmilbe verbessert nachweislich das Tierwohl

Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat MSD Tiergesundheit die Freigabe zur Aktualisierung der Fachinformation (SPC) für ihr Tierarzneimittel zur Behandlung gegen die Rote Vogelmilbe erteilt. Dieses Produkt ist nicht nur das erste, welches über das Trinkwasser verabreicht werden kann, sondern jetzt auch das erste in der EU zentral zugelassene Tierarzneimittel, das die Verbesserung des Tierwohls in seine Fachinformation aufnimmt.

Die Aktualisierung der Fachinformation basiert auf Ergebnissen einer EU-Feldstudie an mehreren Standorten in kommerziellen Legehennenbetrieben. Dabei wurde gezeigt, dass die Behandlung der Roten Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae) bei befallenen Hühnern nach der Behandlung mit diesem Tierarzneimittel mit einer statistisch signifikanten Verbesserung von Verhaltensparametern verbunden war, die mit dem Tierwohl in Verbindung gebracht werden. Dazu gehören: die Verringerung der nächtlichen Aktivität, des Kopfkratzens, des Kopfschüttelns und der Gefiederpflege in der Nacht und während des Tages sowie eine Verringerung der Cortisolkonzentration im Blut.

„Der Befall mit Roten Vogelmilben ist eine große Bedrohung für das Wohlergehen von Hühnern und eine der fünf Hauptursachen für wirtschaftliche Verluste in europäischen Legehennen- und Elterntierbetrieben“, erklärt Rik Koopman, Director of Scientific Marketing Affairs, MSD Tiergesundheit. „Milbenbisse verursachen erhebliche Schmerzen und Hautreizungen und tragen zu chronischem Stress bei befallenem Geflügel bei. Dieser kann sich durch Federpicken, Kopfkratzen, verminderte Gewichtszunahme und einer Verschlechterung des Immunsystems äußern. Rote Vogelmilben können auch als Vektoren für Krankheitserreger bei Hühnern fungieren und zur Ausbreitung von Krankheiten innerhalb und zwischen Herden sowie zwischen Hühnern und Menschen beitragen.“

„MSD Tiergesundheit ist stolz darauf, dieses Tierarzneimittel im Rahmen unseres Engagements für Die Wissenschaft für gesündere Tiere weiterzuentwickeln, um den Befall mit der Roten Vogelmilbe in europäischen Betrieben weiter zu verringern und zugleich die Gesundheit und das Wohlbefinden der Hühner und der Menschen, die sich um sie kümmern, zu schützen.“, so Hans Dittrich, Leiter MSD Tiergesundheit EURAM.

Das Tierarzneimittel wird über das Trinkwasser verabreicht und entfaltet seine Wirkung bei den Milben vier Stunden nach Aufnahme des Bluts behandelter Hühner. Dies führt zu einer nahezu vollständigen Eliminierung des Milben-Befalls in Ställen jeder Größe und Art, einschließlich Freilandhaltung.

Das Geflügel-Arzneimittel von MSD Tiergesundheit ist das einzige in der EU zentral zugelassene Geflügelprodukt mit einem Hinweis auf Verbesserung des Tierwohls in der SPC.

Quelle: MSD Tiergesundheit

NEU: Online-Schulung zum stressarmen Umgang mit Milchkühen

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Mit ihren interaktiven Online-Kursen zur Kälbergesundheit begeisterte die „Kälberschule“ der Tierklinik für Fortpflanzung der Freien Universität Berlin bereits hunderte Mitarbeiter landwirtschaftlicher Betriebe. Nun wird das Kursangebot um den Themenbereich „Stressarmer Umgang mit Milchkühen“ („Kuhschule“) erweitert.

Marika Wendt

Die Teilnehmer lernen hier nützliche Tricks zum „Treiben“ oder dem „Verhalten im Melkstand“, mit der sie alltägliche Arbeiten angenehmer für Mensch und Tier gestalten können. Denn mit viel Druck läuft die Kuh nie schneller, zudem gibt eine gestresste Kuh weniger Milch und ist krankheitsanfälliger. Das weiß Marika Wendt, die das Wissen für die Kuhschule bereitstellt. Die Landwirtin ist in ihrer Arbeit als Zuchtberaterin bei der Rinderallianz täglich in Milchviehanlagen unterwegs und insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern als Expertin für das Vermitteln von Wissen zum stressarmen Umgang mit Milchkühen bekannt.

Sie sagt: „Man muss ein Grundverständnis für das Naturell der Kuh als stilles Herdentier entwickeln und die Vorstellung ablegen, dass man großen Tieren nur mit Kraft beikommt. Wenn man weiß wie, geht das Arbeiten im Stall viel leichter von der Hand, ist sicherer und macht auch mehr Spaß.“

Das Ziel der Kälberschule und der Kuhschule ist es, leichtverständliches Material zum Anlernen neuer Mitarbeiter und für die Wissensauffrischung zwischendurch bereitzustellen. Jeder Kurs dauert deshalb nur 8-10 Minuten und besteht aus Schritt-für-Schritt-Anleitungen, in denen mit zahlreichen Bildern und Videos aus dem Stall die 3 Kernfragen „Was brauche ich? Wie mache ich es? Warum ist es wichtig?“ beantwortet werden.

Bereits bewährte Themen wie „Erstversorgung des Kalbes“, „Kolostrum-Management“, „Erkennen kranker Kälber“ sind natürlich weiterhin abrufbar. Rund 18 Kurse sind es insgesamt, die in einer noch bedienerfreundlicheren Lernplattform online bereitgestellt werden, die selbstverständlich auch mobil abrufbar ist. Ein Quiz am Ende jedes Themas dient zu spielerischen Wissensüberprüfung.

Auf den Wunsch der bisherigen Kälberschule-Teilnehmer gibt es außerdem zu jedem Thema die Arbeitsanleitungen zum Ausdrucken und Aufhängen für den Stall.

Mitmachen können alle aus den Bereichen der Milchviehhaltung und Tiermedizin: Azubis, Studierende, Aushilfs- und Saisonarbeitskräfte, Angestellte, Familienangehörige sowie Herdenmanagement, Betriebsleitung und tiermedizinisches Fachpersonal. Die Lernmaterialien entstehen im Rahmen zweier Doktorarbeiten, in der sich die Tierklinik für Fortpflanzung mit modern aufbereiteten Informationen für die Milchviehhaltung beschäftigt. Deshalb erbittet die Klinik bei der Anmeldung einige Angaben zu Ihrem Vorwissen und zu Ihrer Tätigkeit. Alle Angaben werden anonym ausgewertet und vertraulich behandelt.

Melden Sie sich jetzt unter diesem Link an (Kursauswahl „Kuhschule“). Sie erhalten dann im Juni eine E-Mail mit dem Zugang zu den Kursen.

Quelle: Tierklinik für Fortpflanzung, Freie Universität Berlin

Bienen und Bestäuberinsekten in der Agrarlandschaft: Einrichtung für Vernetzung und Wissenstransfer gesucht

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In einer neuen Ausschreibung sucht das Bundeslandwirtschaftsministerium eine Einrichtung, die 16 Verbundprojekte zum Schutz von Bienen und Bestäuberinsekten vernetzt und den Wissensaustausch und -transfer fördert. Bewerbungen können bis zum 21. Juni 2021, 12 Uhr, online bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingereicht werden.

Im August 2019 hatte das Bundeslandwirtschaftsministerium mit der „Bekanntmachung über die Förderung von Forschungsvorhaben zum Schutz von Bienen und weiteren Bestäuberinsekten in der Agrarlandschaft“ Projektideen gesucht, die Lösungen für ein Zusammenwirken von Bestäubern, Imkern und landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland entwickeln. Ziel war, das Nahrungsangebot und die Lebensbedingungen für Honigbienen und andere Bestäuberinsekten zu verbessern. 16 Verbundprojekte werden seitdem über das Programm zur Innovationsförderung, das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) sowie über die Ackerbaustrategie des BMEL gefördert.

Diese gilt es nun zu vernetzen und ihre Erkenntnisse öffentlich zu kommunizieren. Hierfür wird eine Einrichtung gesucht, die eine hohe Sichtbarkeit und nachhaltige Breitenwirksamkeit der Projekte sicherstellt. Gelingen soll das beispielsweise durch die Organisation und Unterstützung von übergreifenden Kooperationen zwischen den einzelnen Verbundprojekten und Akteuren wie Berufsverbänden. Auch die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen zum Wissensaustausch und -transfer sind Teil der Aufgabe.

Die Angebote müssen elektronisch über die e-Vergabe-Plattform des Bundes eingesendet werden. Dort finden Interessierte die Ausschreibung und weitere Informationen.

Hintergrund
Honigbienen und andere wildlebende Bestäuberinsekten leisten durch die Bestäu-bung von Kulturpflanzen und anderen Pflanzen einen wichtigen Beitrag für Landwirt-schaft und Natur. Auf diese Weise sichern sie die menschliche Nahrungsgrundlage und erhalten die biologische Vielfalt. Das Ziel des BMEL ist es, intakte Insektenpopu-lationen im Zusammenspiel mit einer nachhaltigen Landwirtschaft in Deutschland zu realisieren. Über die Förderung von Projekten durch das Programm zur Innovations-förderung, das BÖLN sowie durch die Ackerbaustrategie des BMEL soll hierfür ein wesentlicher Beitrag geleistet werden.

Weitere Informationen

Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

LANXESS schließt Übernahme von THESEO ab Führende Position im Wachstumsmarkt Tierhygiene

Das Unternehmen LANXESS hat zum 01. April die Übernahme von THESEO erfolgreich abgeschlossen. Die zuständigen Kartellbehörden haben die Transaktion im März genehmigt. THESEO mit Hauptsitz in Laval/Frankreich ist ein Anbieter von Biosicherheitslösungen, der im Jahr 2020 einen Umsatz von 33 Millionen Euro erzielte.

Mit der Übernahme baut LANXESS sein Produktportfolio für den Wachstumsmarkt Nutztierhaltung deutlich aus – und bietet nun ein umfangreiches Sortiment von Desinfektions- und Hygienelösungen im Bereich Biosicherheit an. Zum Portfolio zählen auch Produkte zur Schädlingsbekämpfung sowie für Tiernahrung und Tierwohl. Die neuen Geschäfte werden in den Bereich Material Protection Products (MPP) eingegliedert.

Neben den rund 115 Mitarbeitern hat LANXESS die Produktionsstätten von THESEO in Großbritannien, Brasilien, Deutschland und Frankreich übernommen.

Die Kombination des breiten Portfolios von LANXESS und THESEO ermöglicht es LANXESS, als Marktführer in der Tiergesundheitsindustrie Premiumprodukte anzubieten, besonders im Bereich der Reinigungs- und Desinfektionsprodukte.

Auf Kundenebene wird THESEO Deutschland auch weiterhin unverändert auftreten und ein gewohnt zuverlässiger Partner in allen Fragen rund um das Thema Biosicherheit im Agrar-Bereich sein.

Quelle: THESEO Deutschland

Klauenpflege: Qualität und Quantität besser vereinen

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Auf der EuroTier digital wurde auch das Thema Klauenpflege diskutiert. Die Teilnehmer waren Prof. Dr. Alexander Starke und Dr. Fanny Rachidi von der Universität Leipzig, Dr. Hans-Joachim Herrmann vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Robert Otto von der Agrargenossenschaft Eibau eG und Klauenpfleger Klaus Hermann Haß aus Schleswig-Holstein. Ihrer Erfahrung nach geht die Hälfte der Kühe in Deutschland lahm und weist Erkrankungen an den Klauen auf. Und trotz vielfältiger Forschungen auf dem Gebiet hat sich an der Situation nicht viel geändert.

Robert Otto berichtete von seinem Betrieb, dass er 30 % erkrankte Kühe hatte, wovon viele komplizierte Sohlengeschwüre hatten. Eine intensive Behandlung in Zusammenarbeit mit der Uni Leipzig senkte die Zahl der erkrankten Tiere und in der Folge stieg die Milchleistung und bei den Abgangskühen der Schlachterlös, weil es mehr Schlachtkühe gab und weniger Kühe aufgrund von Klauenerkrankungen abgingen. Gesunde Klauen bzw. eben auch kranke Klauen haben also einen direkten Einfluss auf die Leistung der Tiere und damit auch auf das Einkommen des Betriebs.

Klauenpfleger Haß beschrieb seine Situation so, als dass er immer wieder die gleichen Tiere mit den gleichen Problemen vorgestellt bekam. Das wollte er ändern, indem er sich intensiver um jedes einzelne Tier kümmert, so dass das Tier am Ende seiner Behandlung wieder einen intakten Hornschuh hat. Er dokumentiert die Klauenpflege und Behandlung, um so besser beurteilen zu können, wie erfolgreich seine Behandlungen sind. Mit diesem System verdient er allerdings nach dem akkordbasierten Modell der Klauenpflege weniger Geld. Deshalb hat er seine Abrechnung umgestellt auf eine Mischkalkulation: einen Stundenlohn, für die Bereitstellung des Klauenpflegestands eine Grundgebühr und eine Pauschale pro Kuh. Dieses System passt für ihn nun besser, denn er meint, der beste Lehrherr ist die Klaue selbst. Man kann sie aber nur befragen, wenn man sie auch im Nachhinein wieder kontrolliert. Er muss für sein neues System wissen, was aus seiner Arbeit geworden ist. Dann kann er seine Schlüsse daraus ziehen. Der Klauenpfleger sieht das größte Optimierungspotential in der Organisation und dem Management der Klauenpflege, Klauenbehandlungen und deren Nachsorge für den Landwirt, sowie das Synchronisieren von tiergesundheitlichen Bedürfnissen und wirtschaftlichen Interessen aller Beteiligten.

Quelle: Dr. Heike Engels

Weniger Ammoniak und mehr Tierwohl durch bessere Belüftung DBU-Projekt unterstützt neuen Aufbau für Rinderställe

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Die Landwirtschaft gilt als eine der größten Quellen für Ammoniakemissionen. Besonders die Rinderhaltung steht im Fokus. Das Johann Heinrich von Thünen-Institut hat berechnet, dass sich der Ammoniakausstoß senken lässt, wenn die Rinderställe anders aufgebaut sind und ein Abluftkanalsystem installiert wird. Gleichzeitig steigt so das Tierwohl. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat das Projekt fachlich und finanziell mit 97.270 Euro gefördert.

Versauerung und Stickstoffanreicherungen im Boden und in Gewässern bedeuten Belastungen der Ökosysteme, die oft auf Ammoniakemissionen zurückzuführen sind. Nach Vorgabe der Europäischen Union müssen diese Emissionen sinken. In der deutschen Landwirtschaft ist die Rinderhaltung für etwa die Hälfte der Ammoniakemissionen verantwortlich. Ein Großteil davon entfällt auf den Stall und die Lagerung von Gülle.

Mehr Tierwohl und weniger Ammoniak
„Eine Möglichkeit, die Emissionen zu reduzieren ist die sogenannte partielle Unterflurabsaugung“, erläutert der technische Projektleiter Stefan Linke. Die hohe Ammoniakkonzentration werde unter einem Spaltenboden, auf dem die Rinder stehen, abgesaugt und gereinigt. Oberhalb des Bodens belüfte Wind den Stall weiterhin. So könne Ammoniakbelastung reduziert und gleichzeitig der Tierschutz verbessert werden.

Modell-Vorhaben simuliert Rinderstall
Die Forscher des Instituts haben zusammen mit dem unternehmerischen Kooperationspartner Norddeutsche Bauernsiedlung einen Rinderstall mit 255 Tieren simuliert, in dem die partielle Unterflurabsaugung zum Einsatz kommt. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Ammoniakemission deutlich gesunken ist“, sagt Linke. „Da die Methode bisher aber nur mathematisch simuliert wurde, haben wir bereits Kontakt mit Vertretern aus der Abluftreinigungsindustrie aufgenommen, um einen Partner für ein Folgeprojekt zu gewinnen.“ Ziel sei es, einen Rinderstall mit entsprechender Technik zu bauen und zu vermessen.

Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)