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Tagung zur Nottötung von Schweinen

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Am 7. März 2018 veranstaltet die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein gemeinsam mit der Schweinespezialberatung SH sowie der Tierärztekammer und dem Bauernverband Schleswig-Holstein im Detlef-Struve-Haus, Raum „Schleswig“ in Rendsburg eine Tagung zur Nottötung von Schweinen mit folgenden Themen:

Tagesordnung
10:30-10:45 Begrüßung
Dietrich Pritschau, Bauernverband Schleswig-Holstein, Rendsburg
Moderation der Veranstaltung
Dr. Eckhard Boll, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Futterkamp

10:45-11:15 Untersuchungen an verendeten/getöteten Schweinen in Verarbeitungsbe-trieben für tierische Nebenprodukte
Sönke Hauschild, Bauernverband Schleswig-Holstein, Rendsburg

11:15-12:15 Leitfaden zur Nottötung von Schweinen im landwirtschaftlichen Betrieb
Dr. Friedrich Delbeck, Schweinegesundheitsdienst Niedersachsen, Oldenburg

12:15-12:45 Diskussion

12:45-13:30 Mittagspause

13:30-14:15 Mögliche Nottötungsverfahren beim Schwein
Claudia Meier, Beratungs- und Schulungseinrichtung für Tierschutz bei Trans-port und Schlachtung, Schwarzenbek

14:15-14:45 Nottötungsverfahren beim Schwein – Videobeiträge
Dr. Onno Burfeind, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Futterkamp

14:45-15:15 Nottötung von Schweinen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung
Dr. Onno Burfeind, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Futterkamp

15:15-15:45 Aufgabe der bestandsbetreuenden Tierärzte im Rahmen der Nottötung von Schweinen
Dr. Evelin Stampa, Tierärztekammer Schleswig-Holstein, Heide

15:45-16:15 Diskussion

Die Teilnehmerzahl ist auf max. 100 Personen begrenzt.

Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl ist die Anmeldung erforderlich. Anmeldungen an das Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp bei Herrn Bioly per E-Mail unter lvz-fuka@lksh.de oder per Telefon 04381/90 09 11.

Dieses Seminar wird aus Mitteln der EU (ELER) und des Landes Schleswig-Holstein (MELUND) gefördert.

Rinderhaltung: Europäische Agrarwissenschaftler betreten Neuland in der Forschungs- kooperation

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Europäische Union fördert wegweisendes Projekt mit 5 Mio. Euro
SmartCow-Konsortium soll internationalen Austausch befördern
Leibniz-Institut in Dummerstorf übernimmt Federführung in Deutschland

In der Energiewirtschaft und der Maritimen Biotechnologie ist es längst üblich, für die europäische Agrarwirtschaft ist es Neuland. Die Europäische Union hat das Gemeinschaftsprojekt SmartCow bewilligt, an dem Institute der Spitzenforschung aus sieben europäischen Ländern beteiligt sind, darunter das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf. Neu ist, dass diese Forschungsstätten ihre experimentelle Infrastruktur und ihr Know-how zur Verfügung stellen. Naturwissenschaftler aus allen europäischen Ländern sowie Wirtschaftspartner können diese für ihre eigenen Forschungsaktivitäten nutzen. Das Projekt mit einer Laufzeit von vier Jahren startet am 19. Februar 2018 im französischen Clermont-Ferrand. Frankreich koordiniert das mit 5 Millionen Euro geförderte Projekt federführend. Forschungsschwerpunkt ist der europäische Rindersektor.

„Topstandorte der Agrarforschung öffnen sich mit ihrer exzellenten Ausstattung für die internationale Wissenschaft. Die Auslastung der hochspezialisierten Infrastruktur wird verbessert und der Wissenstransfer optimiert. Das ist der Ansatz des neuen Modells der Forschungsförderung und für unser Institut ist es ein großer Erfolg, als ein starker europäischer Partner in diesem neuen Kompetenznetzwerk zu agieren“, betonte der Vorstand des Leibniz-Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf (FBN), Prof. Klaus Wimmers.

Durch die Abdeckung aller physiologisch relevanten Themen zur Vielfalt von Rinderrassen und Produktionssystemen bietet SmartCow akademischen und privaten Forschungseinrichtungen künftig einen Zugang zu elf großen Forschungseinrichtungen in sieben Ländern mit hochwertigen Dienstleistungen und Anlagen. Diese werden benötigt, um innovative Lösungen für die effiziente und ethische Nutzung von Tier- und Futterressourcen zu entwickeln, die den Tierschutz und gesunde Tiere sowie eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit fördern.

Im Rahmen von SmartCow spielen hauptsächlich wissenschaftliche und technische Fragestellungen in der Tierernährung zur Nährstoffverwertung und Emissionsmessung, in der Genetik zur Verbesserung der Ressourceneffizienz sowie in der Ethologie zur automatischen Aufzeichnung von Verhaltensmerkmalen eine Rolle.

Attraktiv für Wissenschaftler und Forschungsinstitute
Mit dem EU-SmartCow-Projekt wird auf die immer weiter spezialisierte Nutztierforschung reagiert. „Es ist gar nicht mehr möglich, die Ausstattung für eine komplette Spitzenforschung an einem Standort vorzuhalten“, erklärte der Teilprojektleiter Privatdozent Dr. Björn Kuhla vom Institut für Ernährungsphysiologie am FBN. „Zudem wachsen die Herausforderungen für eine nachhaltige Rinderproduktion, so dass die intensivere Vernetzung europäischer Forschungsinfrastrukturen einen folgerichtigen Schritt darstellt und unnötige Mehrfachförderung vermieden wird.“

Neben dem Institut für Ernährungsphysiologie sind auch Prof. Birger Puppe und Dr. Jan Langbein vom Institut für Verhaltensphysiologie an SmartCow beteiligt. Insgesamt erhält das Dummerstorfer Leibniz-Institut 400.000 Euro für die kommenden vier Jahre.
„Das Forschungsförderungsmodell ist sowohl für Wissenschaftler als auch für Forschungseinrichtungen von hohem Interesse“, unterstrich Kuhla. „Wissenschaftler können sich freier und entsprechend ihrer Ausrichtung in einem bestmöglichen Umfeld ihrer Wahl bewegen und die beteiligten Institute werden stärker ausgelastet und international bekannter.“

Das FBN bietet mit seiner modernen Experimentalanlage Rind, den Respirationskammern sowie neuesten Analysemethoden zur Messung von Methanemissionen und mehr als 25 Jahren Erfahrung in der Verhaltensforschung ideale Forschungsbedingungen. Erwartet werden in Dummerstorf somit insbesondere externe Forscher auf dem Gebiet der Rinderernährung, Stoffwechsel- und Verhaltensphysiologie. Während in Deutschland vor allem die Laufstallhaltung von Holsteinkühen und die Silage-basierte Fütterung im Fokus stehen, ist es in Frankreich vorwiegend die dort verbreitete Limousin-Rasse und in Irland die Weidetierhaltung.

Über ein Koordinierungsbüro können sich Wissenschaftler aus allen EU-Ländern um Forschungsaufenthalte zu konkreten Fragen der Rinderproduktion in den SmartCow-Einrichtungen bewerben. In diesem Gremium vertritt Prof. Cornelia Metges vom Institut für Ernährungsphysiologie das FBN. Die Kosten für Forschungsaufenthalte am FBN werden vom SmartCow-Projekt getragen. 180.000 Euro stehen dafür bis 2022 bereit.
Ein britischer Industriepartner ist für den Aufbau einer cloudbasierte Datenplattform verantwortlich, in der alle Netzwerkaktivitäten, vor allem bei der Tierhaltung und -messung, der Versuchsplanung, der Datenerfassung und -analyse standardisiert erfasst werden. Die Ergebnisse sollen nicht nur den europäischen Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt werden, sondern auch Agrarverbänden und der Wirtschaft, Naturschutzorganisationen und politischen Entscheidungsträgern.

Weitere Informationen zum SmartCow-Projekt
Bild FBN/Nordlicht: Dummerstorfer Respirationskammern zur Messung des Energiehaushalts von Großtieren inklusive Analyse der Atemgase

Quelle: Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN)

Frühbucherrabatt für Milchforum endet am 15. Februar – 9. Berliner Milchforum am 15./16. März 2018

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Die Milchmärkte bleiben volatil. Nach einem Jahr des Aufatmens bei den europäischen Milcherzeugern geben die Preise wieder nach. Der Verbraucher wurde im letzten Jahr mit hohen Butterpreisen konfrontiert und nun muss er lesen: Die Milcherzeuger rühren sich schon wieder. Gleichzeitig bereitet sich Brüssel auf die Reform der Marktordnungen vor. Die Milchbranche hat also weiterhin einen hohen Austauschbedarf.

Die Rahmenbedingungen für die heutige Milchproduktion und die Stellung im internationalen Umfeld werden das zentrale Thema des 9. Berliner Milchforums in Berlin unter dem Titel „Deutsche Milch im internationalem Wettbewerb“ sein. Damit werden wichtige Fragen für die unternehmerischen Entscheidungen diskutiert, zum Beispiel wie sich die Milchwirtschaft diesen Änderungen anpassen muss, wie grundlegend und in welchem Tempo diese Veränderungen stattfinden müssen. Lieferbeziehungen, Tierwohl, Herkunftskennzeichnung sind weitere aktuelle Themen, die in der Milchbranche heftig erörtert werden.

Das 9. Berliner Milchforum wird ausreichend Gelegenheit für solche Diskussionen und den Erfahrungsaustausch bieten – im Rahmen einer Podiumsdiskussion, der Abendveranstaltung und einer Vortragsveranstaltung. Das traditionelle Treffen der deutschen Milchbranche wird auch 2018 wieder auf internationale und mediale Aufmerksamkeit treffen. Die Tagung wird vom Deutschen Bauernverband (DBV) und dem Milchindustrie-Verband in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Raiffeisenverband und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft ausgerichtet.

Das Programm der zweitägigen Tagung und Anmeldung. Der Frühbucherrabatt endet am 15. Februar 2018.

Quelle: Deutscher Bauernverband

17. Internationale Bioland-Schweinetagung

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Mit der wachsenden Bedeutung der ökologischen Schweinehaltung rücken Haltungssysteme stärker in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Um der Vorreiterrolle bezüglich Tierwohl weiter gerecht werden zu können, beschäftigt Bioland sich in Kooperation mit dem Thünen-Institut für Ökologischen Landbau auf der 17. Internationalen Bioland-Schweinetagung mit „schlauen Lösungen für intelligente Tiere“. Die Veranstaltung gibt Anregungen für die tägliche Praxis und Einblicke in zukünftige Entwicklungen und findet vom 05. bis 06. März 2018 in Fulda statt.

Zu Beginn der Tagung stehen für die Teilnehmer zwei Exkursionen zur Auswahl: Auf dem Lettcheshof in Wohratal wurden bestehende Pig-Ports um einen Auslauf ergänzt; der Neubau eines Kistenstalls konnte die Anzahl der Mastplätze verdoppeln. Auf dem Biolandhof Andreas Kopf in Hungen können die Teilnehmer sehen, wie vorhandene Stallgebäude nach dem Umbau ganz anders genutzt werden können. Weiter wird diskutiert, wo es Sinn macht, auf Neubauten zu setzen.

Tierwohl und Tiergesundheit sind die Themen nach der Rückkehr in die Tagungsstätte, das Kolpinghaus in Fulda. Die Referenten beleuchten den Einfluss der Stallbauplanung auf die Tiergesundheit und die finanziellen Aspekte des Tierwohls. Zudem geben sie praktische Tipps zur Desinfektion und Parasitenbekämpfung in Bio-Betrieben. Weiterhin wird diskutiert, inwieweit Großbritannien Vorbild und Maßstab für die Bio-Schweinehaltung ist.

Der zweite Tagungstag beginnt mit der Frage, wie weit die Bio-Schweinehaltung von Forschungsprojekten zu mehr Tierwohl im konventionellen Bereich profitieren kann. Nach einer Übersicht über verschiedene Tierwohl-Labels geht es mit Praxisthemen weiter: Der Einfluss einer Überdachung auf gasförmige Stall-Emissionen wird ebenso vorgestellt wie die EDV-basierte Schwachstellenanalyse. Firmen stellen ihre Konzepte für den Stallbau „von der Stange“ vor.

Der Nachmittag gilt dem Markt und stellt zum Abschluss der Tagung die aktuelle Situation auf dem bundesweiten Schweinemarkt und veränderte Vermarktungswege in den Fokus.

Tagungsstätte ist das Parkhotel Kolpinghaus Fulda, Goethestraße 13, 36043 Fulda.

Programm zur Internationalen Bioland-Schweinetagung sowie das Anmeldeformular.

Anmeldungen bitte schriftlich bei:
Bioland e. V. Tagungsbüro, Bahnhofstr. 15b, 27374 Visselhövede
Fax 0049 (0)4262 9590-50, E-Mail tagungsbuero@bioland.de
Bitte beachten Sie, dass nur wenige Übernachtungsplätze zur Verfügung stehen.

Quelle: Bioland e.V.

DBV-Generalsekretär: Bio muss regionaler werden

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„Auch Bio muss regionaler werden“, sagt der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, zur Eröffnung der Bio-Fach 2018 und fordert die Bio-Branche auf, dem Wunsch der Verbraucher nach regionalen Lebensmitteln Rechnung zu tragen und die hohen Importanteile bei typisch einheimischen Produkten wie Getreide, Fleisch und Milch zurückzufahren.

Dadurch könnte umstellungsinteressierten Landwirten eine nachhaltig sichere Perspektive im Öko-Landbau geboten werden. Die Absatzperspektiven für mehr Öko-Rohware sind derzeit vor allem im Ackerbau gut. Nach dem DBV-Konjunkturbarometer interessieren sich rund 15% der Betriebe für eine Umstellung. Die pflanzliche Erzeugung stellt im Ökolandbau rund 50% der Erlöse, nach AMI-Angaben alleine 26% aus der Obst-, Gemüse- und Kartoffelerzeugung.

In den Jahren 2014 bis 2016 hatten insbesondere Milchviehbetriebe auf Öko-Erzeugung umgestellt. Nach rund 30% Produktionsanstieg seit 2014 gilt der deutsche Öko-Milchmarkt vorläufig als gesättigt. Potenzial für eine Regionalisierung bieten die etwa 30% der deutschen Öko-Milchnachfrage, die durch Importe aus Österreich und Dänemark bedient werden. Angesichts des starken Importdrucks haben die deutschen Öko-Molkereien im vergangenen Jahr allerdings kaum noch neue Lieferanten aufgenommen. Angesichts guter Erzeugerpreise wuchs in den letzten zwei Jahren die Zahl der Öko-Betriebe jeweils um fast 10%. Bereits Ende 2016 lag der Anteil der Öko-Betriebe bei 10%; sie bewirtschafteten allerdings nur 7,5% der Fläche.

Daten zum Umstellungsinteresse aus dem DBV Konjunkturbarometer sind hier zu finden.

Quelle: Deutscher Bauernverband

Video-Serie: Klauenpflege beim Rind

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Vor zehn Jahren haben wir mit René Pijl eine Video-Serie über sein Lebensthema „Klauenpflege“ gedreht. Zum Jubiläum hier die Videos vom Hof der Familie Rothert.

Teil I:

Teil II:

Teil III:

Teil IV:

Teil V:

Teil VI:

Teil VII:

Teil VIII:

Neuer Schnelltest zur selektiven Mastitis-Therapie

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Der neue Mastitisschnelltest mastDecide von Quidee unterstützt den gezielten Einsatz von Antibiotika in der Mastitistherapie. Der Schnelltest gibt innerhalb von 12 Stunden Auskunft darüber, ob Erreger in der Milch vorhanden sind und ob diese grampositiv oder gramnegativ sind. mastDecide ist damit eine wichtige Entscheidungshilfe in der modernen Mastitistherapie.

Der Einsatz von Antibiotika wird kritisch gesehen und auch Tierärzte und Landwirte stehen in der Verantwortung, Antibiotika – wie vom Gesetzgeber gefordert – vernünftig und gezielt einzusetzen. Die selektive Mastitistherapie etabliert sich daher immer stärker und orientiert sich an diesen Antibiotika- Leitlinien. Im Gegensatz zur bisherigen Mastitistherapie können mehr als die Hälfte der sonst verabreichten Antibiotika eingespart werden. Kernstück der selektiven Mastitistherapie ist die Unterteilung der Mastits nach Schweregrad und Erregertyp.

Mit mastDecide, entwickelt von der Hochschule Hannover, erfährt der Milchviehhalter innerhalb von 12 Stunden, ob Erreger in der Milch vorhanden sind und ob es sich um einen grampositiven oder gramnegativen Erreger handelt. Kühe, die einen gramnegativen Erreger aufweisen oder bei denen kein Keimwachstum nachgewiesen werden kann, sollten bei leichten bis mittleren Mastitiden nur eine Schmerzbehandlung und keinerlei Antibiotika erhalten. mastDecide unterstützt die Entscheidung für oder gegen den Einsatz von Antibiotika, ersetzt allerdings kein Antibiogramm.

Quelle: Quidee GmbH

Multiresistente Keime im Badesee

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Letzte Woche meldete der NDR, man habe multiresistente Keime in Bächen und Badeseen gefunden und wieder einmal ist die mediale Aufregung ebenso groß wie unbegründet.

Gerade bei Badeseen möchte man lieber nicht wissen, wie viele „stinknormale“ E. Coli Bakterien darin schwimmen, aber beim Stichwort „multiresistent“ schrillen die Alarmglocken immer besonders laut. Mutmaßungen gibt es wie immer reichlich, Hintergrundinformationen dafür umso weniger.

Eine bemerkenswerte Ausnahme bildet jedoch die Nordwest Zeitung. Sie bringt ein sehr lesenswertes Interview mit Dr. Robin Köck, Hygiene-Facharzt, Projekt-Koordinator von #1Health-PREVENT und dem Vorgänger-Projekt MedVetStaph.

Tatsächlich waren ja an der Thülsfelder Talsperre, im Zwischenahner Meer sowohl ESBL-Keime als auch Resistenzen gegen Carbapeneme gefunden, In Bächen bei Friesoythe und Cloppenburg, im Fluss Hunte und in der Kanalisation beim Klinikum Osnabrück wurden aber auch Colistin-Resistenzen nachgewiesen. Natürlich sollte dem jeweiligen Ursprung der Keime nachgegangen werden, für Panik allerdings besteht kein Anlass. Köck sagt dazu in der NWZ:

„Bislang wurde überhaupt nicht untersucht, in welcher Menge resistente Keime beim Schwimmen auf der Haut oder über Schleimhäute aufgenommen werden und dort dauerhaft bleiben. Allerdings: „Auf unserer Haut sind, wenn wir gesund sind, schon Billionen Keime. Die resistenten Keime stehen zu diesen in Konkurrenz und müssten sich erstmal durchsetzen.“ Die Menge resistenter Keime, die bei den aktuellen Messungen im Wasser gefunden wurde, sei aber durchaus nennenswert. Es sei deshalb sinnvoll, sich nach dem Bad gründlich mit Wasser und Seife abzuduschen. „Das kann die Keimlast auf der Haut senken.“ Ganz so dramatisch wie im Film „Outbreak“ ist die Sache offenbar nicht.

Einem Punkt jedoch muss man mindestens ebenso intensiv nachgehen, weil es den Einsatz von Colistin in der Tiermedizin betrifft.

Das Polypeptidantibiotikum Colistin, vor Jahren wegen seiner üblen Nebenwirkungen in der Humanmedizin aussortiert und seitdem zur Bekämpfung bakterieller Durchfallerkrankungen, vor allem in Schweine- und Geflügelbeständen eingesetzt, soll zukünftig wieder dem Menschen vorbehalten und in der Tiermedizin verboten sein. Denn – ganz logisch – nachdem es jahrzehntelang nicht bei Menschen eingesetzt wurde, haben sich in unserer Spezies auch keine Resistenzen entwickelt. Heute kann es deshalb als „Reserveantibiotikum“ genutzt werden, wenn alle anderen Wirkstoffe nichts mehr nutzen. Die schädlichen Nebenwirkungen auf die menschliche Niere werden in diesen (in Deutschland sehr seltenen) Fällen in Kauf genommen.

Colistin ist beim Nutztier sehr effektiv. Es ist preiswert, mit kurzer Wartezeit gesegnet und einige Tierärzte glauben gar, auf dieses Mittel nicht verzichten zu können.

Im EU-Vergleich liegt Deutschland in der oberen Hälfte der Verbrauchsstatistik von Colistin. Im Jahr 2014 wurden 107 Tonnen und in 2015 82 Tonnen Polypeptidantibiotika (im Wesentlichen Colistin) an Großhändler und Tierärzte verkauft. Für den Vergleich mit anderen Ländern ist es aber nötig, diese Mengen auf den jeweiligen Nutztierbestand zu beziehen. Auf Tierarten, Tierzahlen und am Ende das „Gesamtgewicht“, weil Medikamente abhängig vom Körpergewicht verabreicht werden und ein Huhn nun mal weniger wiegt als eine Schwein. Hierzu dient die „Population Correction Unit (PCU)“.

Deutschland hatte im Jahre 2013 einen Colistin-Verbrauch von 14,7 mg/PCU und in 2015 (geschätzt) knapp unter 10 mg/PCU. Die European Medicines Agency (EMA) fordert jedoch bis 2019/2020 eine Absenkung unter 5 mg/PCU. Großbritannien, Dänemark oder die Niederlande melden schon heute deutlich niedrigere Verbrauchswerte Die Niederländer nur 0,6 mg/PCU im Jahr 2013 (während Spanien 21,6 mg Colistin/PCU verbrauchte).

Auch Dr. Michael Drees äußerte sich im Interview über ein mögliches Verbot des Mittels für die Nutztierhaltung. Der Tiermediziner aus Worpswede ist berufspolitisch seit Jahren aktiv für die niedersächsische und die Bundestierärztekammer und vor allem selbst ein erfahrener Rinder-Praktiker.

Für die niedrigen Werte anderswo hat Dr. Drees recht plausible Vermutungen, den Colistin-Verbrauch in Deutschland zu halbieren, hält er jedoch für sehr ambitioniert. Er macht auf das Grundproblem aufmerksam, dass zwar die Abgabemengen bekannt sind, nicht jedoch wo, wann und an welche Tierarten und in welchen Dosierungen das Antibiotikum tatsächlich verabreicht wird. Deshalb fordert er eine Datenbank für Dosierungshöhe, Behandlungsdauer und –häufigkeit sowie die behandelten Tierarten. Erst durch solche Transparenz wären zielführende Vergleiche überhaupt erst möglich, die am Ende zu einer Reduktion führen könnten. Sollten jedoch zukünftig die Tierärzte etwa auf Fluorchinolone und Cephalosporine ausweichen müssen, sei das absolut kontraproduktiv.

Das Telefon-Interview in voller Länge ist hier abrufbar.

Und hier der NWZ-Beitrag mit Dr. Robin Köck sowie ein ausführliches Video-Interview mit dem Hygiene-Spezialisten zu multiresistenten Keimen und dem Colistin-Einsatz in deutschen Kliniken.

Der Durchbruch in der Milbenkontrolle übers Trinkwasser

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Die Rote Vogelmilbe (RVM) ist beim Geflügel der am häufigsten vorkommende Ektoparasit mit gravierenden Aspekten, was Tierwohl und Zoonosepotential betrifft, sowie schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen.
Für eine erfolgreiche Bekämpfung der RVM bietet der Wirkstoff Fluralaner nennt der Hersteller Vorteile:
– Nahezu vollständige Eliminierung der vorhandenen Milbenpopulation, da der Wirkstoff erstmals im Geflügel eingesetzt wird und keine Resistenzen bekannt sind

– Einfacher Einsatz über das Trinkwasser, zweimal im Abstand von 7 Tagen, um alle im Bestand vorhandenen Stadien der Roten Vogelmilbe, auch diejenigen Eier und Larven, die zum Zeitpunkt der 1. Behandlung noch kein Blut am Tier saugen, zu erreichen

– 0 Tage Wartezeit auf Eier

– Unterbrechung des Milbenlebenszyklus, was nach 15 Tagen zu einem nahezu milbenfreien Stall führt. Dieser Zustand kann durch Implementierung entsprechender Biosicherheitsmaßnahmen über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden. Dazu gehört vor allem die zeitgleiche Behandlung sämtlicher Tiere eines Betriebes.

– Unbedenkliche Handhabung für Tiere und Anwender bei sachgemäßer Anwendung

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Ihre/n behandelnde/n Tierärztin/arzt.

Quelle: Intervet Deutschland GmbH

Heimischer Fisch – nicht nur in der Fastenzeit zu empfehlen Karpfen ist reich an Eiweiß

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Fisch ist gesund und sollte ein bis zwei Mal pro Woche unseren Speisenplan bereichern. Aber welchen Fisch kann man mit gutem Gewissen auswählen? Eine gute Kaufentscheidung ist heimischer Fisch. Aal, Forelle oder Karpfen kennt jeder, Saibling oder Schleie schon weniger – und von Felchen, Renken, Plötzen oder Trüschen haben nur wenige Menschen schon mal etwas gehört. All diese Namen bezeichnen Süßwasserfische. Rund 5000 verschiedene Arten werden weltweit unterschieden. In den letzten Jahren wurden viele Arten für die Küche wiederentdeckt.

Ein Klassiker unter den Süßwasserfischen ist der Karpfen. Eine Hochburg der Karpfenzucht liegt in Mittelfranken, insbesondere im Aischgrund. Zwischen Erlangen und Dinkelsbühl führt der Fränkische Karpfenradweg entlang der Teiche, mit vielen Informationen, auch zur Spezialität der Region, dem Aischgründer Spiegelkarpfen, der das EU-Gütesiegel „geschützte geografische Angabe“ (g.g.A.) trägt. Karpfen liefert besonders leicht verdauliches Eiweiß und enthält zudem Jod, wenn auch in geringerem Maße als der Seefisch. Jod ist ein wichtiges Spurenelement, das die Schilddrüse zur Produktion der Schilddrüsenhormone benötigt. Mit einem Fettgehalt von 1 bis 10 Prozent zählt der Karpfen zu der Gruppe der mittelfetten Fische, genauso wie Forelle und Renke. Karpfen zeichnet sich durch ein feines und sehr schmackhaftes Fleisch aus.

Tipps zur Karpfenzubereitung:

Kaufen Sie heimische Karpfen in den Monaten mit einem „R“ im Namen. Von September bis April ist Hauptsaison. Sie erhalten frischen Fisch auf den Wochenmärkten, direkt vom Erzeuger oder auch in Fischgeschäften. Achten Sie auf kurze Transportwege.

Zum Karpfenessen braucht es etwas Übung, denn der Karpfen gilt als eher grätenreicher Fisch. Die Gräten befinden sich vor allem am Rücken, während das Bauchfleisch fast grätenfrei ist.

Der Franke genießt den Karpfen gerne gebacken, es gibt aber auch leichtere Varianten. Karpfen „blau“, pochiert oder gedünstet als Fischfrikadelle oder Brotaufstrich – für den Karpfen gibt es viele raffinierte Rezeptideen. Beim Backen lässt sich übrigens auch erkennen, ob der Fisch wirklich frisch ist: Krümmt er sich in der Pfanne, dann ist er frisch geschlachtet worden.

Quelle: Bayerischer Bauernverband