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QS-Systempartnerzahlen

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Positive Entwicklung in der Futtermittelwirtschaft und der Geflügelhaltung

Auch 2017 hat sich die Zahl der am QS-System teilnehmenden Betriebe im Bereich Fleisch und Fleischwaren positiv entwickelt. Dies zeigen die im Januar 2018 veröffentlichten QS-Systempartnerzahlen.  Zuwächse sind insbesondere im Bereich der Futtermittelwirtschaft zu verzeichnen, schreibt die QS Qualität und Sicherheit GmbH in ihrem Newsletter.

So ist die Anzahl der für das QS-System lieferberechtigten Futtermittelbetriebe im Vergleich zum Januar 2017 von 4.028 auf aktuell 4.197 Betriebe angestiegen – ein Plus von über 4 Prozent.

Während sich die Anzahl der teilnehmenden Futtermittelbetriebe aus Deutschland im Vergleich zum Vorjahr nur leicht erhöht hat, ist die Zahl der ausländischen Systemteilnehmer in diesem Bereich um 14 Prozent gestiegen (116 neue Unternehmen). Besonders hervorzuheben ist hier der deutliche Anstieg bei den Systempartnern aus Polen (260 neue Unternehmen), Dänemark (44 neue Unternehmen) und Tschechien (33 neue Unternehmen).

Aktuell besitzen 32.212 Rinder haltende und 37.100 Schweine haltende Betriebe eine Lieferberechtigung für das QS-System. Hinzu kommen in der Rinderhaltung 42.380 Betriebe, die über den QM-Milch-Standard anerkannt sind sowie 8.311 Betriebe in der Schweinehaltung, die über den dänischen Standard QualitätsSicherungsGarantie (QSG) lieferberechtigt sind.

Bei der Entwicklung QS-Systempartnerzahlen in der Rinder- und Schweinehaltung schlägt sich der aktuell in der Tierhaltung vollziehende Strukturwandel nieder. In 2017 schieden 1.098 Rinder haltende Betriebe und 642 Schweine haltende Betriebe aus dem QS-System aus. Die Ausnahme stellen die Geflügelhaltung und Brütereien dar: Hier ist mit 179 neuen Systempartnern ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen.

Derzeit sind 107.224 Unternehmen aus der Fleischerzeugung und-vermarktung Vertragspartner von QS. Mit annähernd 70 Prozent stammt der Großteil von ihnen aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung gefolgt vom Lebensmitteleinzelhandel mit rund 23 Prozent. Die am QS-System teilnehmenden Betriebe stammen aus 26 verschiedenen Ländern.

Die Systempartnerzahlen werden jedes Quartal auf der QS-Unternehmensseite veröffentlicht und können hier angesehen und heruntergeladen werden. Eine aktuelle Übersicht der Unternehmen, die neu am QS-System teilnehmen finden Sie hier.

Quelle: QS Qualität und Sicherheit GmbH

Projekt „HorseVetMed“

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Forscher entwickeln innovatives Sensorsystem zur Tierdiagnostik

„HorseVetMed“ heißt ein Projekt von Wissenschaftlern der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, die in Zusammenarbeit mit zwei medizintechnischen Firmen ein weltweit bisher einzigartiges Sensorsystem zur Untersuchung von Tieren entwickeln. Ihr Ziel ist eine umfassende Technikplattform, mit der verschiedene wichtige Daten über den Zustand des Tieres zeitgleich erfasst, nahezu in Echtzeit verarbeitet, ausgewertet und an das Smartphone des behandelnden Tierarztes oder des Tierhalters übermittelt werden. Es wird beim 9. Leipziger Tierärztekongress vom 18. bis 20. Januar 2018 erstmals einem größeren Fachpublikum vorgestellt.

„HorseVetMed“ heißt ein Projekt von Wissenschaftlern der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, die in Zusammenarbeit mit zwei medizintechnischen Firmen ein weltweit bisher einzigartiges Sensorsystem zur Untersuchung von Tieren entwickeln. Ihr Ziel ist eine umfassende Technikplattform, mit der verschiedene wichtige Daten über den Zustand des Tieres zeitgleich erfasst, nahezu in Echtzeit verarbeitet, ausgewertet und an das Smartphone des behandelnden Tierarztes oder des Tierhalters übermittelt werden. Es wird beim 9. Leipziger Tierärztekongress vom 18. bis 20. Januar 2018 erstmals einem größeren Fachpublikum vorgestellt.

Das neue Sensorsystem, das zunächst an Pferden getestet und später auch bei anderen Tieren wie Schweinen oder Rindern angewendet werden soll, kann mindestens sechs Parameter gleichzeitig messen, wie Projektleiter Michael Geiger von der Universität Leipzig berichtet. Neben einem Herz-EKG misst es die Temperatur, das Bewegungstempo, die Muskelaktivität, die Druckkräfte unter dem Huf und überwacht die Lage des Tieres. „Diese Werte wurden bisher immer einzeln gemessen“, sagt Geiger. Mit der Neuerung könnten Untersuchungsergebnisse vereinheitlicht und damit Subjektivität in der Diagnostik, wie sie beispielsweise häufig bei der Beurteilung von Lahmheit bei Pferden vorkommt, eingedämmt werden. Die Daten werden über Sensoren erfasst, die am Tier befestigt werden, ohne das Fell an der betreffenden Stelle rasieren zu müssen. Geplant sind mehrere Versionen des Systems: eine für die Tierhalter, eine andere für niedergelassene Tierärzte sowie eine dritte für die Anwendung in Tierkliniken.

„An dem Tier gibt es ein Gateway. Das ist ein zentraler Verarbeitungspunkt für die Daten, von wo aus diese dann an einen externen Rechner geschickt und innerhalb von Sekunden ausgewertet werden“, erklärt der Projektleiter. Über einen Server gelangen diese wichtigen Informationen über den Zustand des Tieres direkt zum behandelnden Tierarzt, der wiederum Informationen an den Halter zurückgeben kann. „Die technische Plattform kann auch neue Sensoren aufnehmen, etwa zur Feuchtigkeitsmessung. Das gibt es bisher noch nicht“, erläutert Geiger.

Das System wird derzeit an der Veterinärmedizinischen Fakultät an Pferden getestet. Bis zum Juni 2018 läuft das Projekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Geiger und die sechs anderen beteiligten Wissenschaftler wollen eine Verlängerung beantragen, um das Produkt zur Marktreife zu führen.

Weitere Informationen:

http://www.tieraerztekongress.de/

Quelle: Universität Leipzig

VR-Video zeigt Zerstörungskraft des PRRS-Virus in der Schweinelunge

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Boehringer Ingelheim:

Das in Ferkeln und Mastschweinen weit verbreitete PRRS-Virus sorgt für gravierende Atemwegsprobleme – auch oder gerade durch bakterielle und virale Sekundärerreger. Das PRRS-Virus zerstört direkt die Lungenabwehr für mehrere Wochen. Wie schutzlos die Lungenmakrophagen (Fresszellen) und damit die gesamte Lungenabwehr dem Virus ausgeliefert sind, zeigt anschaulich und in 3D das Virtual Reality-Video „Das PRRS-Virus in der Lunge“.

Nur geschützte Fresszellen können Bakterien fressen und sichern dadurch das immunologische Gleichgewicht, also die Gesundheit. Fresszellen sind das Ziel der PRRS-Viren, getötete Fresszellen bedeuten eine bakterielle Vermehrung, Infektionen sind die Folge. Die Schäden, die das PRRS-Virus allein als Wegbereiter verursacht und die damit verbundenen Leistungseinbußen sind enorm.

Die PPRS-Impfung mit dem speziell für Ferkel entwickelten PRRS EU-Impfstoff schützt die natürliche Körperabwehr vor den PRRS-Viren und verbessert so bei sehr guter Verträglichkeit die Lungengesundheit. Antibiotika werden eingespart und höhere Tageszunahmen bei im Feld bewiesenem langem Impfschutz sorgen für stabile Ferkel mit hohem Potential.

Der kostenlose Film ist für Android-Nutzer im Google Play Store als App „Das PRRS-Virus in der Lunge“ erhältlich. Apple-Nutzer finden das Video auf YouTube unter dem Suchbegriff „PRRS Lunge“. Nach dem Tippen auf das Cardboard-Symbol ist es auf dem Smartphone anzusehen.

Weitere Informationen unter www.prrs.de.

Quelle: Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH

Johannes Raves aus dem Kreis Kleve ist bester Melker in NRW

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Der beste Melker Nordrhein-Westfalens kommt aus dem Kreis Kleve. Beim Landesentscheid im Melkwettbewerb der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen im Versuchs- und Bildungszentrum Haus Düsse im Kreis Soest hat Johannes Raves (20) aus Issum-Sevelen gewonnen. Bei dem dreitägigen Wettmelken vom 8. bis 10. Januar belegte Alexander Gerbe (21) aus Schmallenberg im Hochsauerlandkreis den zweiten Platz vor Marleen Ruß (22) aus Emmerich. Alle drei werden das Land Nordrhein-Westfalen beim Bundesmelkwettbewerb der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft vom 23. bis 26. April vertreten, der im Landwirtschaftlichen Bildungszentrum Echem in Niedersachsen stattfindet.

Insgesamt vier Teilnehmerinnen und 14 Teilnehmer mussten im Landesentscheid beweisen, wie gut sie mit Kühen und moderner Melktechnik umgehen können. Bewertet wurden die praktische Melkarbeit im Melkstand, Milchhygiene und Eutergesundheit sowie Fachkenntnisse in der Milchproduktion. Der Melkwettbewerb wird alle zwei Jahre ausgetragen. Der erste Bundesentscheid fand 1951 statt.

Bereits zum siebten Mal wurde der NRW-Mannschaftswettbewerb im Melken ausgetragen. Die Fachschulen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen haben die besten Melkerinnen und Melker ins Rennen geschickt, um den Wanderpokal für ihre Schule zu gewinnen. Der Wanderpokal geht in diesem Jahr an die Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung Landwirtschaft der Landwirtschaftskammer in Kleve mit dem Team Johannes Raves, Marleen Ruß und Johannes Weyers.

In Nordrhein-Westfalen melken noch etwa 5 850 Landwirte, die 417 600 Kühe in ihren Ställen und auf der Weide halten. Eine Kuh gibt hier durchschnittlich etwa 8 300 Liter Milch im Jahr.

Quelle: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

Imker und Bienen bereiten sich auf die Saison vor

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Ihren ersten Reinigungsflug machen die Bienen bei 10 bis 12 Grad Celsius, meist Mitte bis Ende Februar. Erst dann können die niedersächsischen Berufs- und Hobbyimker sagen, wie gut ihre Schützlinge den Winter überstanden haben. „Bisher sind die Meldungen positiv, aber das kann sich schnell wandeln“, erklärt Jürgen Frühling gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Der Vorsitzende des Landesverbandes Hannoverscher Imker blickt lieber voraus auf ein hoffentlich sonniges und bienenfreundliches 2018, zu enttäuschend war das vergangene Jahr. „Der Honigertrag war etwa 30 Prozent geringer als sonst, das lag vor allem an dem Spätfrost, dessen Folgen uns bis in den Sommer begleitet haben“, erklärt der Imker. Zuerst sei die Frühtracht durch den Frost beinahe komplett ausgefallen, dieser habe aber auch die Linden geschädigt, die dadurch im Sommer auch nicht geblüht haben, erläutert Frühling. Was dann noch blühte, habe der Regen zunichte gemacht. Nur der Winterraps, der die Landschaft im Frühjahr in sonniges Gelb taucht, brachte etwas Frühtracht.

Im Herbst waren einige Imker mit ihren Völkern zur Heideblüte unterwegs, aber das sei nur etwas für Spezialisten. „Manchmal gibt es nur wenige Tage mit Tracht, aber dann muss eben alles passen, das war im vergangenen Jahr leider nicht oft der Fall“, sagt Frühling. Es wird in diesem Jahr kein Überangebot an Honig geben, aber mit steigenden Preisen oder Engpässen müssen die Kunden auch nicht rechnen. In Süddeutschland gab es eine sehr gute Honigernte. Die Imker in Niedersachsen bereiten sich jetzt auf die neue Saison vor, reinigen die Beuten und schmelzen die Waben aus. Sobald es dann warm genug ist, folgen die fleißigen Insekten ihrem Instinkt und machen sich auf zur Futtersuche.

Der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB) lädt Berufs- und Hobbyimker und alle Interessierten am 20. und 21. Januar zum zweiten Mal zu den Großen Celler Imkertagen ein. Der Samstag ist geprägt von zahlreichen Workshops von der Bienenhaltung über die Honigvermarktung bis hin zu Steuerfragen, die Besucher können sich ihr Programm vorab im Internet zusammenstellen. Die Mitgliederversammlung ist ausschließlich DBIB-Mitgliedern vorbehalten, die zur Fachmesse mit 30 Ausstellern im Begleitprogramm der Veranstaltung ebenfalls freien Eintritt haben. Am Sonntag sprechen vier Referenten zu Themen aus der praktischen Bienenhaltung und -zucht. Weitere Informationen und die Anmeldung stehen auf der Website www.berufsimker.net bereit.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Hochansteckende Tierseuche: Bekämpfung und Prävention der Afrikanischen Schweinepest

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Noch sind in Deutschland keine Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bekannt, aber diese gefährliche Tierseuche breitet sich in Europa immer mehr aus. Einen Impfstoff dagegen gibt es derzeit noch nicht. Er wird nach Einschätzung von Experten auch in absehbarer Zeit nicht zur Verfügung stehen. Aufgrund der aktuellen Bedrohungslage durch die Afrikanische Schweinepest, die sowohl Haus- als auch Wildschweine betrifft, wurde das Programm des 9. Leipziger Tierärztekongress im Schwerpunkt „Tierseuchen“ umgestellt: Der Vortagsblock zu diesem Thema findet am 19. Januar 2018 von 8.30 bis 12.15 Uhr statt.

Die ASP ist eine hochansteckende, virale Tierseuche, die sich – von Osten kommend – langsam in Europa ausbreitet. Betrifft es in Polen und Tschechien ausschließlich Wildschweine, sind in der Ukraine, Weißrussland und dem Baltikum auch Hausschweinebestände betroffen. Die Verbreitung des Virus´, das für den Menschen ungefährlich ist, geschieht direkt durch den Kontakt infizierter Schweine aber auch indirekt durch Produkte, die aus infizierten Schweinen hergestellt wurden. Durch die hohe Stabilität des Virus und der großen Infektionsmenge im Blut infizierter Tiere kann das Virus beispielsweise den Herstellungsvorgang von Rohwürsten überstehen und etwa in Salami lange infektiös bleiben. Wird ein solches Produkt beispielsweise in Form von unachtsam entsorgten Speiseabfällen an Schweine verfüttert oder von Wildschweinen aufgenommen, kann das Virus in neue Populationen verschleppt werden.

„Das Virus ist seit vielen Jahrzehnten bekannt und kommt in den Warzenschweinpopulationen in Südafrika vor. Dort wird es in einem Zyklus zwischen Warzenschweinen und den an ihnen saugenden Lederzecken übertragen. Es kam in der Vergangenheit sporadisch zu Übertragungen auf Hausschweine und noch seltener zu einer Verbreitung des Virus in andere Regionen der Welt“, sagt Prof. Dr. Uwe Truyen, der Leiter des Instituts für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen der Universität Leipzig.

 

Erhöhte Alarmbereitschaft

Die Infektion geht mit einer hohen Sterberate einher. Die Tierseuche kann derzeit nur durch die die Tötung infizierter Bestände, die Einrichtung von Schutzzonen und die Verhängung drastischer Handelsbeschränkungen bekämpft werden. „Eine Einschleppung nach Deutschland würde den Export von Schweinen und Schweinefleisch in Drittländer massiv beeinträchtigen und große wirtschaftliche Einbußen verursachen“, warnt Truyen. Daher müsse alles daran gesetzt werden, eine Einschleppung zu verhindern. Da für die Schweinehaltung in den EU-Mitgliedsstaaten ein striktes Verfütterungsverbot von Speise- und Küchenabfällen besteht, sei eine direkte Einschleppung in Hausschweinbestände auf legalem Wege unwahrscheinlich. Das Friedrich-Loeffler-Institut schätzt aber in seiner aktuellen Bewertung das Risiko der Einschleppung durch die illegale Einfuhr und das Entsorgen von Speiseabfällen insbesondere entlang des Fernstraßennetzes als hoch ein.

Sollte die Tierseuche doch in Deutschland ausbrechen, muss das Virus so früh wie möglich nachgewiesen und der Erstausbruch mit aller Konsequenz bekämpft werden. Alle Ebenen der Veterinärverwaltung sind in erhöhter Alarmbereitschaft und haben Krisenpläne und Tilgungspläne ausgearbeitet. Während Ausbrüche in Hausschweinebeständen durch Bestandstötungen erfolgreich bekämpft werden können, sind die mit den Sperrmaßnahmen verbundenen Einschränkungen zeitlich überschaubar. „Das ist bei Ausbrüchen bei Wildschweinen gänzlich anders, denn eine Tilgung erscheint – insbesondere vor dem Hintergrund der hohen Wildschweinepopulation – schwierig, sodass über einen sehr langen Zeitraum mit einer Einschränkung des Handels mit Schweinen und Schweinefleisch in der betroffenen Region gerechnet werden muss“, erläutert Truyen.

 

Fachliches Know-how beim Tierärztekongress

Auf dem 9. Leipziger Tierärztekongress sprechen zwei hochkarätige Referenten zu dieser Tierseuche und erläutern die Maßnahmen, die in Deutschland dagegen getroffen worden sind: Prof. Dr. Thomas Mettenleiter, der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, stellt den Verlauf der Ausbreitung dieser Seuche in Europa dar, gibt eine aktuelle Risikoeinschätzung der Einschleppung des Virus´ nach Deutschland ab und versucht eine Bewertung der Verbreitung dieses Virus´ in einem Land mit einer sehr hohen Wildschweindichte.

Prof. Dr. Hans-Joachim Bätza, der Leiter des Referates Tiergesundheit im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, spricht über die rechtlichen Grundlagen der Bekämpfung dieser gefährlichen Seuche und erklärt, welche Maßnahmen in den betroffenen Mitgliedsstaaten erfolgreich durchgeführt wurden.

Quelle: Universität Leipzig

Erklärung zur Anbindehaltung in Süddeutschland

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Die Landwirtschaft in Süddeutschland, insbesondere die Milchviehhaltung, ist geprägt von vielen kleineren und mittleren bäuerlichen Familienbetrieben. Durch ihre Vielfalt an Unternehmensformen (Haupt-, Zu- und Nebenerwerb) und Einkommenskombinationen (z.B. mit Urlaub auf dem Bauernhof oder Direktvermarktung) gestalten sie das wirtschaftliche Leben im ländlichen Raum wesentlich mit. Außerdem bilden sie mit ihrer Erzeugung die Basis für ein breites Spektrum an regionalen Produkten und Spezialitäten, welche von den Verbrauchern hoch geschätzt werden.

Viele dieser Milchviehbetriebe halten ihre Rinder noch in Anbindehaltung, auch wenn die Zahl dieser Betriebe stetig abnimmt. In Bayern haben aktuell noch über die Hälfte der mehr als 30.000 Milchviehbetriebe Anbindehaltung. In Baden-Württemberg sind es rund 35 %. Die Haltungsform Anbindehaltung entspricht dabei grundsätzlich den gesetzlichen Anforderungen.

Die gesellschaftliche Bedeutung der kleinen Milchviehbetriebe mit Anbindehaltung sowohl für die Landschaftspflege als auch für die Bewirtschaftung von Grünland ist groß. Denn es sind gerade diese Betriebe, die kleinteilige Grünlandflächen, Hanglagen und andere ökologisch wertvolle Grenzstandorte pflegen und erhalten. Damit übernehmen sie unverzichtbare Aufgaben für den Klima- und Bodenschutz sowie für den Erhalt der Artenvielfalt.

Jeder neu gebaute Stall ist ein Laufstall, der neben dem Tierwohl weitere Vorteile z.B. für die Arbeitswirtschaft bietet. Die bestehenden Anbindebetriebe sind ebenfalls aufgeschlossen für Weiterentwicklungen, insbesondere wenn es um Verbesserungen des Tierwohls geht. Oft stehen jedoch räumliche Enge in beengter Dorflage, finanzielle Ausstattung, geringe Aussicht auf die Genehmigungsfähigkeit von Neubauten oder fehlende Planungssicherheit z.B. durch unsichere Generationenfolge größeren Baumaßnahmen entgegen.

Vor diesem Hintergrund lehnen die Unterzeichner ein gesetzliches Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung ab. Gleichzeitig wird auch eine einseitige Befristung durch Marktpartner, z.B. den Lebensmitteleinzelhandel, abgelehnt. Beides würde einen massiven Strukturbruch im ländlichen Raum auslösen.

Stattdessen plädieren die Unterzeichner (https://www.bayerischerbauernverband.de/gemeinsame-erklaerung-zur-anbindehaltung-in-sueddeutschland) dafür, die Betriebe bei ihrer Weiterentwicklung weg von der ganzjährigen Anbindehaltung mit aller Kraft zu unterstützen, um so die flächendeckende Milchviehhaltung zu erhalten. Dies erfolgt insbesondere über die verstärkte Umstellung auf Laufställe, aber auch – um Strukturbrüche zu vermeiden – über die Kombination aus Anbindeställen mit Bewegungsmöglichkeiten, z.B. Weidegang oder befestigte Auslauffläche (Laufhof). Verbesserungen im Sinne des Tierwohls bei der Entwicklung weg von der ganzjährigen Anbindehaltung sind auch Laufbuchten für Trockensteher oder Abkalbebereiche.

Die staatliche Unterstützung spielt hierbei eine entscheidende Rolle, z.B. durch finanzielle Förderung mit dem Ziel des Laufstallneubaus sowie durch gezielte Beratung bei der Weiterentwicklung der bestehenden Anbindeställe.

Angesichts der aktuellen Situation appellieren die Unterzeichner an alle Milchviehhalter mit ganzjähriger Anbindehaltung, sich aufbauend auf einer Situationsanalyse und betrieblicher Zukunftsplanung mit Weiterentwicklungen weg von der ganzjährigen Anbindehaltung auseinanderzusetzen.

Quelle: Bayerischer Bauernverband

„Deutsche Landwirtschaft mit ambitionierten Zielen im Klimaschutz“

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DBV stellt Klimastrategie 2.0 vor

„Für die deutschen Landwirte ist der Klimawandel eine enorme Herausforderung. Wie kein anderer Wirtschaftsbereich sind Land- und Forstwirtschaft unmittelbar davon betroffen, wie die Extremwetterereignisse im zurückliegenden Jahr gezeigt haben. Die Bauernfamilien nehmen deshalb die Verantwortung für einen effizienten Klimaschutz sehr ernst. Nur gemeinsam mit Gesellschaft, Politik und Forschung kann dem Klimawandel und seinen Folgen wirksam entgegengesteuert werden. Mit seiner Klimastrategie 2.0 zieht der Bauernverband eine Zwischenbilanz zum Klimaschutz in der Landwirtschaft, formuliert konkrete Ziele und beschreibt ein Paket von über 20 Maßnahmen für eine weitere Verbesserung der Klimaschutzleistungen der Land- und Forstwirtschaft“, so die Bewertung des Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, zur heute veröffentlichten Klimastrategie 2.0 des DBV.

„Bereits 2010 hatte der Bauernverband strategische Ziele für den Klimaschutz in Angriff genommen, die mit der Klimastrategie 2.0 ausgebaut und weiterentwickelt wurden“, betonte der Umweltbeauftragte des DBV und Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Eberhard Hartelt, vor Journalisten in Berlin. „Land- und Forstwirte haben bereits erfolgreich zum Klimaschutz beigetragen. So wurden seit 1990 die Treibhausgas-Emissionen aus der Landwirtschaft um 16 Prozent gesenkt. Der Einsatz der Bioenergie im Verkehrs-, Wärme- und Energiesektor ersetzt fossile Energieträger und vermeidet bisher Emissionen in Höhe von knapp 60 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten. Die deutsche Landwirtschaft ist selbst klimaeffizienter geworden und hilft anderen Sektoren beim Klimaschutz“, verdeutlichte Hartelt in der DBV-Pressekonferenz. Emissionen seien verringert worden, obwohl gleichzeitig Erträge verbessert wurden. Die CO2-Vermeidungsleistung durch Bioenergie konnte weiter ausgebaut werden. Doch trotz angestrebter Energiewende fehlt augenblicklich der politische Rückenwind für erfolgreichen Klimaschutz durch Bioenergie.

In der Klimastrategie 2.0 hält der DBV an seinen Klimaschutzzielen grundsätzlich fest, entwickelt sie aber weiter zu einem ambitionierten strategischen und praxisnahen Konzept. „Wir stehen zu unserem ehrgeizigen Ziel, die Emissionen an Treibhausgasen aus der Landwirtschaft um 30 Prozent bis 2030 gegenüber 1990 zu senken. Auch sehen wir eine Verdopplung der CO2-Vermeidungsleistung durch Bioenergie bis 2030 gegenüber 2010 als realistisch und zielführend für den Klimaschutz an. Als zusätzliche Ziele haben wir uns in der Klimastrategie 2.0 vorgenommen, die Klimaeffizienz landwirtschaftlicher Erzeugung weiter zu steigern. Bereits heute erzeugen unsere Milchviehhalter in Deutschland ihre Milch mit weltweit den geringsten Emissionen an Treibhausgasen. Wir setzen uns des Weiteren das Ziel, die CO2-Senkenleistung in landwirtschaftlichen Böden und der Forstwirtschaft zu erhalten und auszubauen“, erklärte Hartelt die Ziele der DBV-Klimastrategie 2.0.

„Die Umsetzung der Strategie kann nur gemeinsam mit Politik und Gesellschaft erfolgen. Zielkonflikte zwischen Klimaschutz und Tierwohl oder bei der Bioenergie sind nur mit Unterstützung von Wissenschaft, Beratung, Politik und Gesellschaft erfolgreich zu lösen. Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir Landwirte sind bereit, auch weiterhin unseren Beitrag zu leisten und den Dialog mit Politik und Gesellschaft zu führen“, betonte der DBV-Umweltbeauftragte.

Hartelt erläuterte den praktischen Ansatz des DBV für Klimaschutz in der Landwirtschaft: „Für einen erfolgreichen Klimaschutz in der Landwirtschaft gemeinsam mit den Bauern streben wir eine Steigerung der Effizienz in Tierhaltung und Pflanzenbau an. Dabei gilt es, das im Klimaabkommen von Paris verankerte Ziel der Ernährungssicherheit zu berücksichtigen und Klimaschutz so auszugestalten, dass gerade auch kleine und mittlere Betriebe nicht übermäßig belastet werden. Zur Erreichung der Klimaschutzziele des DBV bedarf es auch des notwendigen Klimas für Innovationen und Investitionen in der Landwirtschaft, nur dann kann Klimaschutz erfolgreich sein.“ Als einzelne Klimaschutzmaßnahmen hob Hartelt die Bereiche Fütterung, Düngung und die Verwertung von Gülle in Biogasanlagen hervor. Hartelt wörtlich: „Über eine bessere Ausnutzung des Stickstoffdüngers und noch zielgenauere Düngung können wir nicht nur das Klima schützen, sondern reduzieren auch mögliche Auswirkungen auf Gewässer. Ebenso spielt eine passgenau zugeschnittene Fütterung eine entscheidende Rolle, um die Tierhaltung noch umweltschonender zu gestalten. Und schließlich stellt die Verwertung der anfallenden Gülle in Biogasanlagen eine Win-win-Situation für das Klima dar, da damit Methanemissionen aufgefangen werden und fossile Energien ersetzt werden können.“

Die Klimastrategie 2.0 des DBV steht unter www.bauernverband.de/klimastrategie-2018 zum Download bereit.

Quelle: Deutscher Bauernverband

Bullenmastforum in Haus Düsse am 30. und 31. Januar

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Um die Bullenmast unter aktuellen Rahmenbedingungen geht es am Dienstag und Mittwoch, 30. und 31. Januar, im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen im Kreis Soest. Die Veranstaltung beginnt um 9.30 Uhr. Folgende Themen stehen auf dem Programm:

  • Effiziente Fütterungskonzepte und Nährstoffbilanz
  • Effektive Bullenmast – Verborgene Reserven erkennen, Rentabilität und ein Praktikerbericht
  • Neues aus dem Stallbau und Richtlinien für Silolagerstätten

 

Exkursionen in Bullenmastbetriebe sind für den 31. Januar geplant. Die Teilnahme kostet 122 Euro pro Tag, einschließlich Seminarunterlagen und Mittagessen. Die Seminartage können auch einzeln gebucht werden. Anmeldeschluss ist der 23. Januar. Für die Teilnehmer besteht die Möglichkeit, in Haus Düsse zu übernachten. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter www.duesse.de.

http://www.duesse.de/kalender/rinder/2018-01-30-bullenmastforum.htm

Quelle: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

Bienen-Parasit: Forscher entdecken Medikament gegen Varroa-Milbe

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Hoffnung für Imker: Erstmals gelang es Forschern der Universität Hohenheim in Stuttgart ein potentielles Medikament zu entwickeln, das befallene Bienenstöcke mit geringem Arbeitsaufwand über die Fütterung von der gefürchteten Varroa-Milbe befreien kann. Die Varroa-Milbe zählt weltweit zu den gefährlichsten Feinden der Bienen: innerhalb von ein bis drei Jahren kann sie ein Bienenvolk komplett ausrotten. Bislang mussten Imker befallene Bienenstöcke mit aggressiven organischen Säuren oder chemisch hergestellten Milbenbekämpfungsmitteln behandeln, die Resistenzprobleme und Rückstände verursachen. Bei der vielversprechenden Substanz handelt es sich um leicht verfügbares Lithiumchlorid. Nach über 25 Jahren Forschung steht damit erstmals ein neuer Wirkstoff im weltweiten Kampf gegen die Varroa-Milbe zur Verfügung, der völlig anders wirkt als bisherige Mittel. Derzeit laufen bereits Gespräche mit Unternehmen mit dem Ziel einer Produktentwicklung und Zulassung. Ihre ersten Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler in der heutigen Online-Ausgabe der Zeitschrift „Scientific Report“, www.nature.com/articles/s41598-017-19137-5.

Ein günstiger, einfach anzuwendender Wirkstoff gegen die gefährliche Milbe, der nach dem aktuellen Kenntnisstand der Forscher keine gefährlichen Nebenwirkungen für Bienen, Imker oder Verbraucher hat und in der Natur reichlich vorkommt: Das versprechen die Ergebnisse des Forschungsprojektes. Mit Lithiumchlorid hat das Forscherteam einen Wirkstoff für ein solches Medikament gefunden, der leicht zu beschaffen und zu verabreichen ist. Auch für eine Ablagerung im Honig gibt es bislang keine Anzeichen.

Dr. Peter Rosenkranz, Leiter der Landesanstalt für Bienenkunde, erklärt die Vorteile des Wirkstoffs: „Lithiumchlorid kann man Bienen in Zuckerwasser aufgelöst füttern. Bei unseren Versuchen haben bereits geringe Mengen der Salzlösung ausgereicht, um innerhalb weniger Tage die auf den Bienen aufsitzenden Milben abzutöten – ohne Nebenwirkungen für die Bienen.“

Auch die Verfügbarkeit spricht für den Wirkstoff: Die weltweiten Vorräte des Leichtmetalls Lithium werden auf über 40 Millionen Tonnen geschätzt, als Lithiumchlorid-Salz findet es sich in Salzlaugen, Salzseen und Heilquellen, und das zum Teil in erstaunlich hoher Konzentration. Das leicht in Wasser lösbare Salz wird unter anderem als Trocknungsmittel und Enteiserlösung verwendet. In der Humanmedizin kommt es seit Mitte des 20. Jahrhunderts als Antidepressivum zum Einsatz.

Bevor der Wirkstoff nun als Medikament für Bienen auf den Markt kommen kann, sind dennoch weitere Tests nötig, um die beste Dosierung zu bestimmen und Nebenwirkungen für Bienen und Anwender sowie das Risiko von Rückständen auszuschließen. Dazu sei man aktuell mit Unternehmen im Gespräch, die diese Entwicklung weiterführen wollen.

 

Entdeckt durch Zufall

Eigentlich hatte das Team um Dr. Rosenkranz einen viel komplexeren Ansatz verfolgt: „Gemeinsam mit dem Biotechnologie-Startup SiTOOLs Biotech haben wir versucht nach dem RNA-Interferenz-Verfahren, kurz RNAi-Verfahren, gezielt bestimmte Gene auszuschalten. Dieses Verfahren erhielt 2006 den Nobelpreis für Medizin und ist seitdem weltweit zur Bekämpfung von Krankheiten in Anwendung.“

Die Idee: RNA-Bruchstücke werden an die Biene gefüttert und dann von der Varroa-Milbe beim Blutsaugen aufgenommen. In der Milbe schalten die Bruchstücke gezielt lebenswichtige Gene des Parasiten aus. „Für die Bienen sind diese RNA-Bruchstücke ungefährlich, da sie ausschließlich mit varroaspezifischen Genen interagieren. Bei der Varroa-Milbe jedoch werden zentrale Stoffwechselprozesse gestört und die Milbe schließlich abgetötet“, so Dr. Rosenkranz.

Der Ansatz zeigt Erfolg, doch dann bemerkten die Wissenschaftler etwas Seltsames: „Bei Kontrollexperimenten konnten wir auch mit unspezifischen RNA-Bruchstücken, die weder bei den Bienen noch bei den Milben ein genetisches Ziel finden sollten, die Milben abtöten“, berichtet Dr. Rosenkranz. „Etwas in unserer „Genmischung“ bekam den Milben nicht, während die Bienen keinen Schaden nahmen.“

Fast zwei Jahre dauerte es, bis das Lithiumchlorid als die geheime Wunderwaffe gegen den Parasiten gefunden war. Die Forscher hatten die Chemikalie als Hilfsmittel bei der Isolierung der RNA-Bruchstücke verwendet, mit deren Hilfe die Gene im Bienenkörper ausgeschaltet werden.

Eine folgenreiche Entdeckung, denn die RNAi-Methode würde zwar wohl funktionieren, wäre allerdings teuer und aufwendig. „Lithiumchlorid hingegen ist einfach herzustellen, relativ preiswert, und unkompliziert zu lagern.“

Quelle: Universität Hohenheim