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Wie Bienen mit Bakterien leben

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Über 90 Prozent aller Bienenarten sind nicht in Völkern organisiert, sondern schlagen sich alleine durchs Leben. Auch sie sind bedroht. Würzburger Fachleute plädieren dafür, die Ökologie dieser Insekten besser zu erforschen.

Eine Apfelplantage im Frühling. Die Bäume stehen in voller Blüte. Doch damit sie im Herbst auch Ertrag liefern, müssen Arbeiter über Wochen hinweg eine wahre Fusselarbeit leisten: Jede einzelne Blüte wird mit Pinseln manuell bestäubt – denn es gibt keine Bienen mehr, die diese Arbeit erledigen. Keine schöne Zukunftsvision. Aber in manchen Regionen Chinas ist das schon Realität. Und Berichte über das Verschwinden der Bienen kommen von der ganzen Welt.

Der genaue Grund für das Bienensterben ist nicht bekannt. Pestizide aus der Landwirtschaft, Vernichtung der Lebensräume, Krankheitserreger – vermutlich spielen mehrere Faktoren zusammen. Einen weiteren Faktor rückt jetzt eine Forschungsgruppe der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg in den Blick. Es sind die Bakterien, die in und mit Bienen leben. Viele von ihnen sind wichtig für die Gesundheit der Bienen. Leiden sie, leiden auch die Bienen.

Viele Beziehungen zwischen Bienen und Bakterien
Im Darm der Honigbienen zum Beispiel siedeln Bakterien, die beim Verdauen der Nahrung mithelfen und das Immunsystem der fleißigen Insekten stimulieren. Auch im Bienenstock leben nützliche Mikroben – manche von ihnen sondern Antibiotika ab und verhindern auf diese Weise, dass sich schädliche Pilze ausbreiten.

„Die meisten Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet widmen sich sozialen Bienen, vor allem der westlichen Honigbiene Apis mellifera“, sagt Dr. Alexander Keller vom Biozentrum der JMU. Einzeln lebende Bienen dagegen hätten hier bislang nur wenig Aufmerksamkeit erfahren. Dabei haben gerade diese sogenannten Solitärbienen als Bestäuber eine große ökologische Bedeutung für die Umwelt und die Landwirtschaft. Mehr als 90 Prozent der 17.500 Bienenarten, die man weltweit kennt, sind Solitärbienen.

Honigbienen nur begrenzt als Modell geeignet
Es sei deutlich mehr Forschung nötig, um die Beziehungen zwischen Solitärbienen und Mikroben besser zu verstehen und dadurch dem Bienensterben vielleicht besser begegnen zu können, so Keller. Denn viele Arten von Solitärbienen seien bedroht oder schon ausgestorben.

Bisher gehe die Forschung davon aus, dass die an Honigbienen gewonnenen Erkenntnisse auf Solitärbienen übertragbar sind. Das aber sei – trotz einiger grundlegender Gemeinsamkeiten – nur sehr begrenzt möglich. Zu diesem Schluss kommt die JMU-Forschungsgruppe in einem Übersichtsartikel, den das Journal „Trends in Microbiology“ veröffentlicht hat. Darin ist der aktuelle Forschungsstand über die Gemeinschaften aus Bienen und Mikroben zusammengefasst.

Die zentrale Erkenntnis: Solitärbienen werden bei der Etablierung ihrer Beziehungen mit Mikroben deutlich stärker von Umweltfaktoren und vom Menschen herbeigeführte Veränderungen beeinflusst als sozial organisierte Bienen. Die Konsequenzen, die sich zum Beispiel aus dem Klimawandel, landwirtschaftlichen Veränderungen und Habitatszerstörung ergeben, sind noch nicht geklärt und benötigen eine speziell auf Solitärbienen abgestimmte Forschung.

Das Team um Alexander Keller erforscht derzeit gemeinsam mit dem JMU-Lehrstuhl für Zoologie III (Tierökologie und Tropenbiologie) und internationalen Partnern unter anderem die landschaftsökologischen Faktoren, welche die mikrobiellen Assoziationen der Solitärbienen beeinflussen. Diese Arbeiten wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Quelle: Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Aquakulturinfo.de: Informationsportal zur Aquakultur im neuen Look

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Die Aquakultur ist der weltweit am schnellsten wachsende Bereich der Nahrungsmittelerzeugung – und wird auch deshalb in Gesellschaft und Politik kontrovers diskutiert. Dabei wird häufig übersehen, dass es „die eine“ Aquakultur gar nicht gibt. Vielmehr gibt es sehr unterschiedliche Formen der kontrollierten Erzeugung von Fischen, Krebstieren, Muscheln oder Algen. Das kostenlose Informationsportal Aquakulturinfo.de vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) hat sich zum Ziel gesetzt, der Öffentlichkeit objektives und forschungsbasiertes Wissen zur Aquakultur bereitzustellen. Das Portal wurde jetzt umfassend überarbeitet und noch nutzerfreundlicher gestaltet.

„Es steht jedem frei, sich für oder gegen Aquakultur bzw. Produkte aus Aquakultur zu entscheiden. Die individuellen Einstellungen und der jeweilige Wissensstand können dabei sehr unterschiedlich sein. Mit unserem forschungsbasierten Informationsportal Aquakulturinfo wollen wir die persönliche Meinungsfindung und die öffentliche Diskussion über Aquakultur unterstützen“, erklärt Dr. Fabian Schäfer vom IGB, der das Portal redaktionell betreut. Verbraucherinnen und Verbraucher, Handel, Verbände, Industrie und Politik können sich auf der Webseite mit objektiven und wissenschaftlich fundierten Informationen zu Themen wie Tierschutz und Tiergesundheit, Haltung oder Produktqualität sowie wichtigen Aquakultur-Tierarten versorgen. „Wir wollen Wissenslücken schließen, konkrete Konflikte benennen und über Mythen aufklären“, erläutert Schäfer.

Beim jetzt erfolgten Relaunch der Webseite wurden wichtige Inhalte ergänzt sowie Struktur und Navigation deutlich verbessert. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hinter Aquakulturinfo.de freuen sich auf viele neue und neugierige Besucherinnen und Besucher sowie über konstruktives Feedback zur Website im neuen Look!

Quelle: Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)

Die Kuh bestimmt mit, welches Kraut wächst

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Angus oder Hochlandrind: Kuh ist nicht gleich Kuh, wenn es um die Vorlieben beim Fressen von verschiedenen Kraut-, Gras- und Straucharten geht. Forschungsarbeiten von Agroscope zusammen mit den Universitäten Heidelberg (D) und Göttingen (D) zeigen, dass die Rinderrasse die botanische Zusammensetzung von Weideflächen beeinflusst.

Rinder, Schafe und Ziegen beeinflussen durch das Fressen, welche Pflanzen auf ihren Weiden wachsen; das ist schon länger bekannt. Wenig bekannt ist hingegen, wie sich die Beweidung durch verschiedene Rinderrassen auf die Vegetation auswirkt. Denn produktionsorientierte Rassen wie Charolais, Angus, Braunvieh oder Simmentaler unterscheiden sich von Robustrindern wie Hochlandrinder oder Galloway bezüglich Futterbedarf, Wachstumsrate und Gewicht. Zudem zeigen sie unterschiedliche Verhaltensweisen in der Bewegung und der Wahl des Futters.

Hochlandrinder spielten im Forschungsprojekt die Hauptrolle
Um herauszufinden, welche Auswirkungen eine Rinderrasse auf die Weidevegetation hat, gingen die Forscherinnen und Forscher von Agroscope und den deutschen Universitäten Heidelberg und Göttingen wie folgt vor: Sie verglichen die botanische Zusammensetzung auf Flächen, die seit vielen Jahren von Hochlandrindern beweidet wurden, mit angrenzenden Weiden intensiverer Rinderrassen. Insgesamt nahm das Forschungsteam so 50 Flächen an 25 Standorten in Bergregionen in der Schweiz und in Süddeutschland unter die Lupe.

Klare Unterschiede in der Artenvielfalt und im Strauchanteil
Die vor kurzem in der Zeitschrift Agriculture, Ecosystems and Environment veröffentlichte Untersuchung zeigte deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Rinderrassen: Unabhängig vom Standort wiesen Weiden mit produktionsorientierten Rassen bedeutend mehr Pflanzen mit einer hohen Weide- und Tritttoleranz auf. Auf Weiden von Schottischen Hochlandrindern kamen mehr Arten vor, deren Samen sich im Tierfell festhaken und so verbreiten. Insgesamt war die Artenvielfalt auf Weiden von Hochlandrindern höher als auf den Vergleichsflächen. Die Forscherinnen und Forscher stellten zudem fest, dass je länger sich diese Rinderrasse auf einer Weide befand, desto klarer der Unterschied in der Artenvielfalt ausfiel. Darüber hinaus war der Anteil an Sträuchern auf den Hochlandrinderweiden niedriger als auf den Vergleichsflächen – ein Hinweis darauf, dass Hochlandrinder weniger anspruchsvoll in der Wahl ihres Futters sind.

Quelle: Agroscope Schweiz

Einzelerkrankung oder Seuchenzug? Paarungsverhalten und Bewegungsmuster beeinflussen Dynamik von Tierseuchen

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Ein Team aus WissenschaftlerInnen unter Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) hat eine Analyse von Langzeitdaten eines Ausbruchs der Klassischen Schweinepest in Wildschweinen in Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt, der sich von 1993 bis 2000 ereignete. Die Ergebnisse legen nahe, dass nicht infizierte Regionen aufgrund veränderter Bewegungsmuster insbesondere in der Mast- und Paarungszeit (im Herbst und Winter) höhere Infektionsrisiken aufweisen, und erlauben somit erstmals ein gezieltes Eingreifen bei kommenden Ausbrüchen. Die Erkenntnisse wurden im „Journal of Animal Ecology“ veröffentlicht.

Schweinepest, Tollwut, Vogelgrippe – Krankheitsausbrüche in Wildtierbeständen betreffen oft auch Nutztiere und den Menschen. Ihre Ursachen und die Dynamik ihrer Ausbreitung sind häufig komplex und nicht gut erforscht. Ein Team aus WissenschaftlerInnen unter Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) hat nun eine Analyse von Langzeitdaten eines Ausbruchs der Klassischen Schweinepest in Wildschweinen in Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt, der sich von 1993 bis 2000 ereignete. Die Ergebnisse legen nahe, dass nicht infizierte Regionen aufgrund veränderter Bewegungsmuster insbesondere in der Mast- und Paarungszeit (im Herbst und Winter) höhere Infektionsrisiken aufweisen, und erlauben somit erstmals ein gezieltes Eingreifen bei kommenden Ausbrüchen. Die Erkenntnisse wurden im „Journal of Animal Ecology“ veröffentlicht.

Die Studie wurde von einem Team aus WissenschaftlerInnen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) und der Universität Potsdam unter Leitung des Leibniz-IZW durchgeführt. „Studien wie diese helfen uns, die zeitlichen und räumlichen Dynamiken von Krankheiten wie der Klassischen Schweinepest aufzudecken und mit diesen Erkenntnissen mögliche Ursachen für lang anhaltende Epidemien und somit Maßnahmen zur Vermeidung von neuen Infektionen und Ausbrüchen abzuleiten“, erklärt Erstautor Cédric Scherer vom Leibniz-IZW. Die saisonalen Muster der Krankheitsausbreitung unterschieden sich dramatisch. „Interessanterweise wurde auf Landkreisebene ein Infektionseintrag eher im Herbst und Winter festgestellt, während sich Einzeltiere, allen voran junge Wildschweine, am ehesten im Frühling während der Frischlingszeit infizieren“, berichtet Stephanie Kramer-Schadt, die das Projekt am Leibniz-IZW leitet. „Wir nehmen an, dass dies an der erhöhten Bewegungsaktivität im Herbst und Winter liegt. Vor allem die Partnersuche der Keiler und Nahrungsknappheit führen zu häufigeren Ortswechseln und ermöglichen somit wohl die Ausbreitung der Krankheit über Landkreisgrenzen hinaus“, so Kramer-Schadt weiter. Entgegen gängiger Interpretationen war die Wildschweinedichte in einem Landkreis nicht entscheidend. „Diese Erkenntnis ist verständlich, da in nahezu allen Landkreisen mehr Wildschweine vorkommen, als es für die Ausbreitung infektiöser Krankheiten notwendig ist“, erklärt der Epidemiologe Hans-Herrmann Thulke (UFZ), der die Studie mitinitiiert hat.

Durch die detaillierten Langzeitdaten, die durch die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern während des Ausbruchs gesammelt wurden, war es möglich, die zeitlichen und räumlichen Unterschiede der Seuchenausbreitung zu untersuchen. Die Autoren analysierten die Daten einerseits für unterschiedliche Phasen der Krankheitsausbreitung und andererseits für einzelne Tiere und gesamte Landkreise.

Die Klassische Schweinepest (oder auch Europäische Schweinepest) ist eine Virusinfektion, die Wild- und Hausschweine befällt. Die Erreger der Klassischen und der Afrikanischen Schweinepest sind trotz ähnlicher Symptome im Krankheitsverlauf nicht verwandt. Lang andauernde Ausbrüche der Klassischen unter Wildschweinen führen oft zum Überspringen der Infektion auf landwirtschaftliche Schweinehaltungen. So kann erheblicher wirtschaftlicher Schaden entstehen, wenn Millionen von Hausschweinen notgeschlachtet und Exportstopps für Schweinefleischprodukte eingeführt werden.

Um die Ausbreitung der Klassischen Schweinepest in einem Wildtierbestand einzugrenzen, könnten Impfköder ausgelegt und/oder durch Abschuss die Wildschweindichte reduziert werden. Obgleich ein Absenken der Dichte auf ein theoretisches Minimum oft als Maßnahme diskutiert wurde, zeigt diese Studie, dass in späteren Zeiten des Ausbruchs nicht die Dichte, sondern die durch ein verändertes Bewegungsverhalten zunehmenden Kontaktraten ein Überdauern der Krankheit über mehrere Jahre ermöglichten. Um ein solches Überdauern oder zukünftige Ausbrüche zu verhindern, müsste also die Verringerung der Kontaktraten im Fokus stehen.

Quelle: Forschungsverbund Berlin e.V.

Von der Soldatenfliege bis zur Hochleistungskuh – das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie öffnet seine Pforten

Einladung zum großen „Tag der offenen Tür“ am 21. September

Die Forscher und Mitarbeiter des Leibniz-Institutes für Nutztierbiologie (FBN) und der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV (LFA) laden am Sonnabend, dem 21. September 2019, wieder zu einem großen „Tag der offenen Tür“ für die ganze Familie ein. Von 10 bis 16 Uhr stehen die Wissenschaftler an zahlreichen Aktionsstationen auf dem Gelände des Forschungsinstitutes Rede und Antwort zu aktuellen Fragen der Lebensmittelproduktion sowie des Tierwohls und gewähren einen spannenden Einblick in ihre Arbeit. Der Eintritt und das Parken vor Ort sind frei. Vor drei Jahren strömten mehr als 3.000 Besucher aller Altersgruppen zum Tag der offenen Tür nach Dummerstorf.
Retten die Soldatenfliegen das Klima? Wie tickt unsere innere Uhr? Wie schlau sind Ziege, Schwein und Huhn und warum werden Ferkel überhaupt kastriert? Es gibt viele Fragen rund um unser Essen, das wir bequem und in großer Auswahl im Supermarkt vorfinden. Zugleich spitzen sich Konflikte angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und knapper werdender Ressourcen immer weiter zu. Genau daran forschen die Experten am FBN und an der LFA. „Am Tag der offenen Tür möchten wir die großen Herausforderungen in der Lebensmittelversorgung der Zukunft durch Nutztiere aufzeigen und uns den Fragen der Besucher stellen“, sagte FBN-Vorstand Prof. Klaus Wimmers. „Wir freuen uns auf viele Gäste, die sich für unser Wirken für eine artgerechte Tierhaltung und einen schonenden Umgang mit unserer Natur und Umwelt interessieren.“

Führungen und Vorträge, Labore und Experimente

Leibnitz-Insitut für Nutztierbiologie Dummerstorf (FBN) Foto: Thomas Häntzschel / nordlicht
www.fotoagenturnordlicht.de

Tag der offenen Tür bedeutet Wissenschaft und Forschung zum Anfassen – von 10 bis 16 Uhr sind Führungen oder Entdeckungstouren auf eigene Faust sowie ein Blick hinter die Kulissen möglich. Absolut erwünscht ist es, sich selbst bei Experimenten auszuprobieren und aktiv mitzumachen. Alle Besucher erhalten einen Flyer mit Lageplan zur besseren Orientierung. Auf dem Gelände sind insgesamt 28 Stationen aufgebaut, an denen die Tierforschung von heute hautnah erlebbar ist. Die Besucher können unter anderem den Großtier-OP-Raum, die Experimentalanlagen für Schweine und Rinder und die verschiedenen Labore besichtigen sowie den berühmten Dummerstorfer Mäusen und vielen Tierkindern ganz nahe kommen. Wer es gemütlich mag, kann sich mit dem Kremser zur etwa einen Kilometer entfernten Experimentalanlage Schwein kutschieren lassen.
Außerdem werden erstmals die neuesten Nutztiere am FBN vorgestellt. Es geht um die Erforschung der bis zu zwei Zentimeter großen Schwarzen Soldatenfliege und ihrer eiweißreichen Larven als alternative hochwertige Eiweißquelle für Tierfutter. Erst seit Juli schwirrt eine Kolonie der kleinsten „Stalltiere“ im Dienste der Wissenschaft durchs FBN. Am Tag der offenen Tür werden die Wissenschaftler über ihre neuen fliegenden Schützlinge berichten und einen Einblick in die Zukunft der Soldatenfliegen als „Klimaschützer“ gewähren.
Im Hörsaal des Tagungszentrums werden von 11 bis 14 Uhr unterhaltsame Vorträge zur Geschichte des Melkens, der Entdeckung der inneren Uhr sowie zur Fleischqualität und Bedeutung des Zuckers für das Immunsystem angeboten.

Leibnitz-Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf (FBN) Foto: Thomas Häntzschel / nordlicht
www.fotoagenturnordlicht.de

Unterhaltung: Für jeden etwas
Für die Jüngsten wurde ein kindgerechtes Programm mit einem Wissensquiz sowie sportlichen Höhepunkten zusammen mit der Feuerwehr Dummerstorf auf die Beine gestellt. Beim Tierknetwettbewerb werden um 14.30 Uhr die schönsten Kreationen des Tages prämiert. Dabei darf natürlich auch nicht die beliebte Station für selbstgemachtes Eis fehlen. Darüber hinaus gibt es gleich mehrere Gelegenheiten für alle Besucher, auf dem Institutscampus bei guter Musik auch einmal auszuspannen, Kraft zu tanken und sich an Grillhütte oder Kuchenbuffet zu stärken.

Hinweis zur Anfahrt
Vor Ort stehen ausreichend kostenfreie Parkplätze zur Verfügung. Ordner helfen bei der Einweisung. Der Eintritt ist frei!

Tag der Offenen Tür 2019 am Sonnabend, 21. September 2019
Gelände des Forschungsinstituts für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere
(FBN Dummerstorf), Wilhelm-Stahl-Allee 2, 18196 Dummerstorf

Programm 10:00-16:00 Uhr

VORTRÄGE
Hörsaal Tagungszentrum
11:00 Uhr
Die Geschichte des Melkens
Dr. Peter Sanftleben (LFA)
12:00 Uhr
Die Entdeckung der inneren Uhr
PD Dr. Pål Westermark (FBN)
13:00 Uhr
Muskulatur beim Nutztier – viel mehr als Fleisch
Dr. Claudia Kalbe (FBN)
14:00 Uhr
Zucker als Ausweis für das Immunsystem
PD Dr. Sebastian Galuska (FBN)

PRÄSENTATIONEN – 28 Stationen
Offene Geheimnisse des Züchtungserfolgs
Statistik zum Anfassen
Das Bienen-Infomobil des Landesverbands der Imker M-V e.V.
Molekulare Vielfalt im Stall – Nutzung von Erbinformationen für Züchtungs- und Biodiversitätsforschung
Ein Blick in die Zelle
Vom Phosphor zum Knochen – detaillierte Strukturanalysen als Indikatoren für Tiergesundheit und Tierwohl
Warum werden Ferkel kastriert? (Grillen von Eber- und Sauenfleisch mit Verkostung)
Wieviel Fett steckt im Rinderhaar? – Fettsäuremuster im Haar als Marker für den Energiestatus bei Kühen
Der Laser lässt die Zellen fliegen – Lasermikrodissektion
Wurstscanner – sichtbares und unsichtbares Fett
Wie hoch ist mein Blutzucker?
Heiße Luft – Messung der Oxidation von Cornflakes-Kohlenhydraten in der Atemluft
Mikrowelten im Kuh-Pansen unter dem Mikroskop
Mini-Nutztiere Insekten – eine wertvolle Nahrungs-Eiweißquelle
Dumme Ziege? – Lernversuche mit Zwergziegen
MultiExpert – Tiermonitoring im Abferkelstall
Stress in aller Munde – was uns Ihr Speichel verrät (Abgabe eigener Speichelproben möglich)
Die Stimme verrät die Stimmung
Von der Eizelle zum Embryo
Offener OP – Reproduktionsmedizin beim Großtier
Kälberwunschklinik – Assistierte Reproduktion beim Nutztier
Wer ist der schnellste Melker?
Erbsen, Bohnen, Lupinen – pflanzliches Eiweiß auf dem Teller und im Trog
Forschung aus der Praxis für die Praxis
Tiergehege mit Hammeln
Alles rund um die Maus. Das Modelltierlabor stellt sich vor
Führung durch die Experimentalanlage Rind zu jeder halben Stunde
Führung durch die Experimentalanlage Schwein zu jeder vollen Stunde

UNTERHALTUNG
Wissensmeer – Spiele für Jugendliche und Junggebliebene
Quiz – Wissenssafari
Tierkinderstube
Feuerwehr Dummerstorf: Spritz- und Hüpfspiele
Ein schmackhaftes Experiment für die Kleinen: Eis – selber gemacht!
Stündliche Kremserfahrten zur Experimentalanlage Schwein
Tiere kneten für Kleine und junggebliebene Große – die schönsten Kreationen werden prämiert!
Preisverleihung um 14:30 Uhr
Für Speis, Trank und Musik ist natürlich gesorgt!

Quelle: Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN)

Smart.Light: Tierkontrolle leicht gemacht

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Die Arbeit im Schweinestall ist vielfältig, zeitintensiv und anspruchsvoll. Bei der täglichen Tierkontrolle müssen viele Faktoren gleichzeitig beachtet und bewertet werden – auch um mögliche Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen. Wichtige Indikatoren, um die Tiergesundheit zu beurteilen, sind etwa die Wasser- und Futteraufnahme. Anhand der aufgenommenen Mengen kann das Stallpersonal frühzeitig erkennen, ob ein Tier erkrankt ist.

Status der Futteraufnahme auf einen Blick
Um die Tierkontrolle für das Stallpersonal einfach und effizient zu gestalten, hat der niedersächsische Stallausstatter WEDA Dammann & Westerkamp mit dem Smart.Light eine neue Lösung entwickelt. Mithilfe der Innovation wird der Status der Futteraufnahme der einzelnen Tiere oder Buchten an jedem Ventil im Stall direkt anzeigt.

Unmittelbare Tierkontrolle möglich
Das Smart.Light erleichtert und beschleunigt die Tierkontrolle im Abteil erheblich. Anhand der auch von weitem gut sichtbaren LED-Lampe, die unterschiedliche Farben anzeigt, können Tiere mit abweichendem Fressverhalten unmittelbar identifiziert werden. Damit wird die tägliche Tierkontrolle optimiert, und erkrankte Tiere lassen sich deutlich früher als bisher möglich behandeln.

Einfach verständliche Funktionen

WEDA

Die Funktionsweise ist einfach und universell verständlich: Das Smart.Light besteht aus einer LED-Lampe, die Meldungen im Stall direkt am Tier oder in der Bucht anzeigt. Haben die Schweine ihre Futtermenge gemäß der Futterkurve aufgenommen, ist die Lampe aus. Werden nur etwa 80 Prozent der üblichen Futtermenge aufgenommen, leuchtet das Smart.Light gelb. In diesem Fall können die Tiere kontrolliert und gegebenenfalls der Trog oder die Sonde gereinigt werden. Liegt die aufgenommene Futtermenge unter 80 Prozent der Futterkurve, leuchtet das Smart.Light rot. Das Stallpersonal kann dann unverzüglich handeln.

Einstellbare Grenzwerte
Die Steuerung des Smart.Light erfolgt über die bewährte WEDA-Fütterungssoftware Excellent 4PX. Auf einer speziellen Seite im Programm werden die Fütterungsdaten über mehrere Tage hinweg protokolliert und ausgewertet. Dabei kann der Nutzer bestimmen, ab wann welche Farbe angezeigt wird.

Das Smart.Light kann neben dem Futterventil der WEDA-Flüssigfütterung, dem Ventil der Saugferkelfütterung Nutrix oder dem Dosierer OptiMum installiert werden. Die Nachrüstung bereits bestehender Anlagen ist möglich.

Quelle: WEDA Dammann & Westerkamp GmbH

Benchmark-Index etabliert Tierwohl in Unternehmen – #Farm Animal Well-Being Forum 4

Auf dem 12. Boehringer Ingelheim Farm Animal Well-Being-Forum, welches kürzlich in Prag stattgefunden hat, berichtete Dr. Rory Sullivan von Chronos Sustainability den Delegierten von der Wichtigkeit globaler Benchmarking-Verfahren im Bereich Tierwohl für weltweit tätige Lebensmittelkonzerne. Seit seiner Gründung im Jahr 2012 hat sich der Business Benchmark für das Tierwohl von Nutztieren (Business Benchmark on Farm Animal Welfare, kurz BBFAW) als weltweit führendes Maß für das Management des Tierwohls und die Einhaltung von Richtlinien in Lebensmittelunternehmen erwiesen. Das Hauptziel der BBFAW besteht darin, das Tierwohl von Nutztieren in den weltweit führenden Lebensmittelunternehmen zu verbessern, indem Investoren und anderen Interessengruppen eine unabhängige, unparteiische und zuverlässige Bewertung der von Lebensmittelunternehmen gemeldeten Praktiken zur Verfügung gestellt wird.

Das Ergebnis der Arbeit der BBFAW ist ein jährlicher öffentlicher Maßstab dafür, wie globale Lebensmittelunternehmen mit dem Tierwohl von Nutztieren umgehen. Dazu zählen Tiertransporte, Haltung und Tierschutzmaßnahmen. Der Benchmark für 2018 analysierte die Tierschutzpolitik von 150 der weltweit größten Lebensmittelunternehmen über 35 verschiedene, objektive Kriterien. Das Tierwohl von Nutztieren ist nun eine Führungsaufgabe, denn die Anzahl der Unternehmen, bei denen das Tierwohl von Nutztieren als integraler Bestandteil ihrer Geschäftsstrategie angesehen wird, ist erheblich gestiegen. Von den 150 teilnehmenden Unternehmen hat sich ein Großteil zur Vermeidung von z.B. Themen wie zu enger Aufstallung verpflichtet.

Quelle: Dr. Heike Engels

Europaweit erste Genbank für Honigbienen im Aufbau

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So wichtig – und so gefährdet: Während die einst in Deutschland heimische Dunkle Honigbiene fast ausgerottet ist, geht auch die genetische Vielfalt der häufig gezüchteten Kärntner Honigbiene verloren. Wissenschaftler legen nun eine Notfallreserve für die Zukunft an. Sie soll die innerartliche Vielfalt für die Bienenzucht sichern und diese fit machen für den Klimawandel. Deutschland wäre damit das erste Land mit einer derartigen Genreserve für Honigbienen.

Unter welchen Voraussetzungen lässt sich eine Genbank für Honigbienen aufbauen? Neben technischen Fragen für das Einfrieren des genetischen Materials geht es darum, welche Populationen vorrangig erhalten werden sollen. Hierfür sammeln Experten des Länderinstituts für Bienenkunde Hohen Neuendorf sowie des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen Proben von über 300 Bienenvölkern im In- und nahegelegenen Ausland. Anschließend wird Genmaterial dieser Bienen für die Gefrierlagerung bei -196 Grad Celsius in flüssigem Stickstoff aufbereitet, die sogenannte Kryokonservierung.

Lebendige Reserve mit Vorbildcharakter
„Die Sicherung des genetischen Materials kann dazu beitragen, die Generosion der Honigbienen einzudämmen. Dies betrifft nicht nur die in Deutschland ursprünglich heimische Dunkle Biene, sondern auch die jetzt weit verbreitete Kärntner Biene. Der Erhalt der genetischen Vielfalt ist eine Art Versicherung gegenüber den Folgen zukünftiger Veränderungen“, erklärt Professor Dr. Kaspar Bienefeld, Leiter des Länder-instituts für Bienenkunde Hohen Neuendorf. Fertig sein soll die Genbank Ende 2021. „Wir wollen mit dem Aufbau dieser lebendigen Reserve die dauerhafte Voraussetzung zur Einlagerung weiterer Honigbienen-Genetik zentral in der Deutschen Genbank landwirtschaftlicher Nutztiere am Friedrich-Loeffler-Institut schaffen. Das könnte als Vorbild für ähnliche Initiativen EU- ja weltweit dienen, da manche, an extreme Klimabedingungen angepasste Bienenrassen in vielen Ländern bereits durch Importe stark gefährdet sind“, so Bienefeld.

Klimawandel stellt Bienenzucht vor Herausforderungen
Das Thema Klimawandel beschäftigt auch die Bienenzüchter. Die Auswirkungen auf Böden, Vegetation und Lebensräume sind enorm. Vor diesem Hintergrund kommt dem Erhalt einer möglichst großen innerartlichen Honigbienen-Vielfalt noch mehr Bedeutung zu. Diese Notwendigkeit sieht das Bundeslandwirtschaftsministerium ebenfalls. Es fördert den Aufbau der Genbank für Honigbienen als Modell- und Demonstrationsvorhaben zur Erhaltung und innovativen Nutzung der Biologischen Vielfalt. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) betreut die Arbeiten als Projektträger.

Deutsche Genbank landwirtschaftlicher Nutztiere
Bereits im Jahr 2016 wurde in Deutschland eine Genbank für andere landwirtschaftliche Nutztierarten gegründet. Neben dem Bund sind die Länder Partner dieser Genbank. Das Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt der BLE wird zukünftig das eingelagerte Material in seiner Datenbank erfassen und darstellen.

Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

Tierwohl nicht nur Freiheit von Schmerz – #Farm Animal Well-Being Forum 3

Die Bereitschaft, für ein verbessertes Tierwohl auch mehr zu bezahlen, ist noch immer eine große Herausforderung, wie Dr. Lynn Frewer von der Universität Newcastle kürzlich auf dem 12. Boehringer Ingelheim Farm-Animal Well Being-Forum erklärte. Sorgen im Hinblick auf das Wohlbefinden bzw. die Haltungsbedingungen von Nutztieren entsprechen nicht immer unbedingt dem tatsächlichen Kauf- und Konsumverhalten. Charlotte Winder von der Universität Guelph aus Kanada wies darauf hin, dass die Definition von Tierwohl nicht ausschließlich die physische Gesundheit umfasst.

Es gilt zu bedenken, dass es Tieren ohne Schmerzen trotzdem nicht unbedingt gut geht. Die Schmerzforschung an Tieren ist herausfordernd. Häufig sind mehrere Ergebnisse bzw. Studien erforderlich, um zu verstehen, wie Tiere empfinden. Dies kann eine Vielzahl von physiologischen und / oder Verhaltensindikatoren oder -tests einschließen. Die zunehmende Sorge der Gesellschaft um das Tierwohl hat zu Veränderungen in Bezug auf Empfehlungen und Vorschriften zur Schmerzlinderung und -prävention bei Nutztieren geführt. Es liegt im Interesse dieser Tiere, dass diese Anforderungen so nachweisbar wie möglich sind und auch wirklich eine Wirkung haben.

Quelle: Dr. Heike Engels

Ferkelprestarter Blattivit® Piggystart jetzt mit speziellen Präbiotika – für mehr Sicherheit in der Aufzucht

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Galakto – Oligisacchariden sorgen für eine stabile Darmflora
Optimale Zusammensetzung der gewünschten Bakterien wird gefördert
Positive Effekte auf die Tiergesundheit

Ab sofort bieten die Profuma Spezialfutterwerke den bewährten Ferkelprestarter Blattivit Piggystart mit einer verbesserten Rezeptur an. Erstmalig kommen neben Hefen jetzt auch Präbiotika zum Einsatz. Damit wird auf natürliche Weise die Magen-Darm-Entwicklung der Ferkel unterstützt und die Immunität sowie die Energieversorgung in der Aufzuchtphase verbessert.

Präbiotika können im Dünndarm nicht abgebaut werden. Dies übernehmen die Darmbakterien. Dabei entstehen sogenannte kurzkettige Fettsäuren, die zahlreiche positive Wirkungen mit sich bringen. Zudem vermehren sich erwünschte Darmbakterien-Kulturen, wie zum Beispiel die Bifidobakterien.

Zu den neueren Präbiotika in der Tierernährung zählen Galaktose-haltige Oligosaccharide (kurz GOS). Hierbei handelt es sich um Verbindungen aus mehreren Zuckerbausteinen, die auch in der humanen Milch vorkommen.

GOS in der Ferkelfütterung
Aufgrund dieser positiven Eigenschaften haben die Fütterungsexperten der Profuma Spezialfutterwerke den bewährten Ferkelstarter Blattivit Piggystart jetzt auch mit GOS ausgestattet. Der schmackhafte Prestarter sorgt für eine gute Futteraufnahme und entlastet die Sau in der Säugephase. Dadurch wird die Energieversorgung vor allem schwächerer Ferkel sichergestellt und enthaltene Probiotika sichern eine stabile Darmentwicklung. In der Praxis sorgt dies für gesunde Ferkel, homogene Absetzgewichte und insgesamt fittere Sauen.

Ein stabiler Darm ist machbar!
„Durch die GOS-Zugabe erreichen wir auch einen zusätzlichen Effekt. Die unverdaulichen Ballaststoffe erreichen sicher den Dickdarm und werden hier von der Dickdarmflora verstoffwechselt“, urteilt Christian Müller, Produktmanager Schwein bei Profuma. „Als Folge entstehen kurzkettige Säuren wie Acetat, Butyrat, Lactat und Propionat. Speziell Butyrat dient den Darmzotten als Nährstoff und bewirkt mit anderen kurzkettigen Fettsäuren einen tieferen pH-Wert im Dickdarm. Dadurch kommt es zu einer starken Vermehrung von erwünschten Bifidobakterien, die für eine
optimale Zusammensetzung der Darmbakterien notwendig sind, und der Darm wird insgesamt sehr stabil“, so Müller weiter.

Erste Praxiserfahrungen mit der neuen Rezeptur zeigen, dass durch die Galactose-haltigen Oligosaccharide eine schnelle und bessere Magen-Darm-Entwicklung erreicht wird und die Immunität der Saugferkel verbessert wird, da sie das Wachstum von positiven Darmbakterien anregen. Zudem schützt eine stärkere Darmwand vor schädigenden Bakterien.

Das neue Blattivit Piggystart mit verbesserter Ausstattung ist ab sofort im Futtermittelhandel erhältlich.

Quelle: PROFUMA Spezialfutterwerke